Analyse des Ernährungsmanagements für die Bewohner eines Seniorenpflegeheims

  • Seit Beginn der MDK Qualitätsprüfungen in Pflegeeinrichtungen kristallisierten sich in der direkten pflegerischen Versorgung Handlungsfelder heraus, bei denen ein hoher Optimierungsbedarf besteht. Neben der Dekubitusprophylaxe fällt der Umgang mit Ernährung und Flüssigkeitsversorgung am zweithäufigsten als verbesserungs-bedürftiges Kriterium im Bereich der Prozess- und Ergebnisqualität auf (MDS 2007). Vor dem Hintergrund einer steigenden Präsenz der Pflegethematik Mangelernährung wurde untersucht, wie der aktuelle Ernährungszustand der Bewohner ist und in welchen Qualitätsdimensionen Verbesserungspotenziale zur bedarfs- und bedürfnisgerechten Ernährung und Flüssigkeitsversorgung in der Pflegeeinrichtung vorliegen. Die Analyse fand in dem Seniorenpflegeheim der Diakoniewerk Zschadraß gGmbH statt, einer Pflegeeinrichtung mit 45 verfügbaren Betreuungsplätzen. Zur Darstellung einer umfassenden Gesamtsituation fanden bei der Generierung der Ausgangsdaten unterschiedliche empirische Methoden unter Berücksichtigung der verschiedenen Qualitätsdimensionen, Anwendung. Neben der Ermittlung des aktuellen Ernährungszustandes der Bewohner wurde eine Mitarbeiterbefragung in der Einrichtung durchgeführt. Außerdem wurde die Struktur- und Prozessqualität des Ernährungsmanagements beurteilt und die Dokumentation des Pflegeprozesses evaluiert. Die Beobachtung der Mahlzeitengestaltung untersuchte die Pflegeprozessgestaltung zur Ernährung und Flüssigkeitsversorgung. Die Ergebnisse zeigten, dass acht der Bewohner einen schlechten Ernährungszustand aufwiesen und 16 Personen bereits ein Risiko für eine Mangelernährung besaßen. Signifikante Unterschiede zwischen Geschlecht, Alter und Pflegebedürftigkeit konnten nicht eruiert werden. Die Fachkompetenz und das Wissen der Mitarbeiter reichen gegenwärtig zur Sicherstellung einer optimalen Ernährung und Flüssigkeitsversorgung nicht aus. In der Einrichtung sind grundlegende Struktur- und Prozesskriterien zur adäquaten Pflegeprozessgestaltung vorhanden. Zur Umsetzung einer progressiven Ergebnisqualität sollten darüber hinaus verschiedene strukturelle Kriterien konstituiert und implementiert werden. Die Einführung eines Risikoassessments sowie die Überarbeitung der Pflegestandards hinsichtlich der Thematik würden unterstützend auf die Pflegeprozessgestaltung wirken. Außerdem bedarf es einer Verzahnung und Optimierung der internen und externen Kommunikationsprozesse zwischen den einzelnen Schnittstellen, um eine Verbesserung der multidisziplinären Maßnahmen-planung zu ermöglichen. Die schriftliche Dokumentation des Pflegeprozesses war partiell lückenhaft und oberflächlich. Besonders die Evaluation der geplanten Pflegeinterventionen erwies sich als defizitär. Mit der Erstellung eines Konzeptes aus den Untersuchungsergebnissen soll die Erarbeitung qualitätssichernder Maßnahmen und Verbesserungsprozesse in der Pflegeeinrichtung gefördert werden, um zukünftig eine adäquate Ernährungs- und Flüssigkeitsversorgung der Bewohner sicherzustellen.

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Metadaten
Author:Anne Müller
Advisor:Jörg KlewerORCiDGND, Nicole Grünbeck
Document Type:Bachelor Thesis
Language:German
Name:Diakoniewerk Zschadraß gGmbH
Im Park 15a, 04680 Zschadraß
Date of Publication (online):2009/11/19
Year of first Publication:2009
Publishing Institution:Westsächsische Hochschule Zwickau
Date of final exam:2009/09/03
Tag:Dehydration; Ernährung; Ernährungsmanagement; Mangelernährung
Page Number:124 Seiten, 1 Abb., 34 Tab., 82 Lit.
Faculty:Westsächsische Hochschule Zwickau / Gesundheits- und Pflegewissenschaften
Release Date:2009/11/19