Einführung der Bezugspflege - Planung der Reorganisation eines Pflegesystems auf einer Station der Inneren Klinik

  • Das Qualitätsmanagement der Diakomed Diakoniekrankenhaus Chemnitzer Land gGmbH ist bestrebt die Qualität der Patientenversorgung durch die Einführung der Bezugspflege zu steigern. Die Betrachtung der unterschiedlichen Pflegesysteme zeigt, dass tätigkeitsorientierte Pflegesysteme auf eine höchstmögliche Effizienz abzielen. Anfallende Arbeiten sollen so zeit-, kosten- und personalsparend wie möglich durchge- führt werden. Ganzheitliche Pflegesysteme beabsichtigen hingegen eine höchstmögli- che Effektivität. Im Mittelpunkt steht der Patient mit seinen Vorlieben sowie physischen und psychischen Bedürfnissen. Für die Einführung der Bezugspflege im Rahmen der Organisationsentwicklung wird ein systematisches Vorgehen mit Hilfe des PDCA-Zyklus gewählt. Dieser ermöglicht zunächst eine umfassende Planung der Reorganisation der pflegerischen Arbeit, welche das vorrangige Ziel der vorliegenden Arbeit ist. Für die Ist-Analyse des derzeitigen Pflegesystems wird eine deskriptive Beobachtungsstudie sowie Dokumentenanalyse gewählt. Mittels einer weiteren Dokumentenanalyse mit inhaltsanalytischem Charakter wird die Zielfindung mit der folgenden Entwicklung einer Soll-Konzeption ermöglicht. Die Ergebnisse der Ist-Analyse belegen, dass die Dienstplanung eine geringe Kontinuität des Mitarbeitereinsatzes aufweist. Die Pflege selbst ist von einer tätigkeitsorientierten Arbeitsverteilung geprägt, besonders im Bereich der Speziellen Pflege. Desweiteren ist die Station in zwei Bereiche aufgeteilt, welchen einzelne Pflegekräfte zugeordnet werden. Wenn darüber hinaus eine Zuteilung von Patientenzimmern stattfindet, bezieht sich diese lediglich auf einen bestimmten Zeitraum der Frühschicht. Eine Pflegekraft führt im Frühdienst an durchschnittlich 16,6 von 27,0 Patienten pflegerische Tätigkeiten durch. Folglich ist festzuhalten, dass das derzeitige Pflegesystem wesentliche Merkmale der Funktionspflege mit Ansätzen der Bereichspflege enthält. Aufgrund dieser Eigenschaften kommt es zu einem erschwerten Beziehungsaufbau zwischen Pflegendem und Patient, zu unnötigen Wegen und Wegzeiten sowie möglichen Informationsverlusten. Es kann keine kontinuierliche und ganzheitliche Patientenversorgung sichergestellt werden. Das Soll-Konzept enthält Anforderungen und Maßnahmen zur Einführung der Bezugspflege, wie die Umgestaltung der Dienstplanung, die Neuordnung der Aufgabenbereiche, Patientenzuteilung und Dienstübergabe, die Entlastung im administrativen Bereich sowie den Ausbau der interdisziplinären Zusammenarbeit. Hierdurch können berufliche Kompetenzen gestärkt, die Informationsversorgung verbessert und die Betreuungskontinuität ausgebaut werden. Eine erfolgreiche Implementierung und spätere Evaluation der Bezugspflege auf der Pilotstation ermöglicht die Übertragung der Bezugspflege auf andere Stationen. Hierbei bedarf es jedoch sorgfältig geplanter Anpassungsprozesse, aufgrund abweichender Aufbau- und Ablauforganisationen im Vergleich zur Pilotstation.

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Metadaten
Author:Lydia Schlißke
Advisor:Michael Wiese, Antje Jager
Document Type:Bachelor Thesis
Language:German
Name:Diakoniekrankenhaus Chemnitzer Land
Limbacher Str. 19b, 09232 Hartmannsdorf
Date of Publication (online):2011/08/31
Year of first Publication:2011
Granting Institution:Westsächsische Hochschule Zwickau, Westsächsische Hochschule Zwickau
Date of final exam:2011/07/04
Tag:Pflegesystem
GND Keyword:Patientenorientierte Krankenpflege
Page Number:94 Seiten, 5 Abb., 5 Tab., 101 Lit.
Faculty:Westsächsische Hochschule Zwickau / Gesundheits- und Pflegewissenschaften
Release Date:2011/08/31