Sekundärprävention HIV-positiver Menschen. Beratung und Begleitung heterosexueller diskordanter Paare in Bezug auf Gesundheits- und Risikoverhalten

Secondary prevention of HIV-positive people. Counseling and support of heterosexual discordant couples in terms of health and risk behavior

  • Hintergrund: Neue Behandlungsmöglichkeiten ermöglichen HIV-Betroffenen ein angenehmeres und normaleres Leben, trotzdem besteht bei einer diskordanten Partnerschaft immer die Gefahr der Übertragung, wenn das Risikoverhalten nicht angepasst wird. Neue Recherchen haben ergeben, dass das Risiko einer Übertragung geringer ist, wenn der HIV-positive Partner eine antiretrovirale Therapie bekommt. Welchen Einfluss das auf das Risikoverhalten hat und ob sich noch andere Situationen bei diskordanten Paaren finden lassen, die wesentlich von ihrem Gesundheits- und Risikoverhalten beeinflusst werden,sollte in dieser Arbeit betrachtet werden. In diesem Zuge sollte auch der präventive Einfluss von Beratung und Begleitung bei diskordanten Paaren, in Bezug auf ihr Risiko- und Gesundheitsverhalten, betrachtet werden. Methode: Im ersten Schritt der Literaturrecherche wurde in einschlägigen Datenbanken für Medizin, Soziologie und Psychologie nach Literatur und Studien gesucht, die sich allgemein mit der Situation von diskordanten Paaren beschäftigten und die Bedeutung von Beratung und Begleitung für HIV-Betroffene untersucht haben. Mit diesem Hintergrund und den damit gefundenen Punkten die besonders bei diskordanten Paaren eine Rolle spielen, wurde nochmal intensiver nach den sich ergebenen Schwerpunkten Therapie, Sexualität und Kinderwunsch recherchiert. Ergebnisse: Drei wesentliche Herausforderungen, deren sich diskordante Paare stellen müssen sind: - Auswirkungen der Therapie (Wichtigkeit der Therapietreue für den Therapieerfolg, Auseinandersetzung mit Nebenwirkungen) - Auseinandersetzung mit Safer-Sex (Risikoeinschätzung, Vereinbarungen zu Maßnahmen der Risikominimierung, Bedeutung der Therapietreue für die Risikominimierung) - Entscheidungsfindung in Bezug auf reproduktive Maßnahmen und Familienplanung Bei allen drei Herausforderungen ist es nötig, dass die diskordanten Paare das nötige Wissen und die Kompetenzen besitzen, um die für sich richtigen ,informierten Entscheidungen treffen zu können. Eine Möglichkeit der Hilfe, für solche Entscheidungen Wissen und Kompetenzen zu erlangen, bietet für diskordante Paare die Beratung und Begleitung. Die Literaturrecherche ergab in Hinblick auf die Beratung und Begleitung, dass sie ein wesentliches Medium darstellen, welches diskordante Paare bei ihren Herausforderungen unterstützt. Das wesentliche Ziel in Bezug auf das Gesundheits- und Risikoverhalten ist die Wissensvermittlung und die Förderung von Handlungskompetenzen, um damit dem Betroffenen und dessen Partner zur Selbsthilfe, Selbstbestimmung und Selbstständigkeit zu motivieren. Schlussfolgerung: Beratung und Begleitung sind eine gute Möglichkeit, neben der ärztlichen Beratung und Behandlung, diskordante Paare bei informierten Entscheidungen, Strategieentwicklungen, Kompetenzförderung etc. zu unterstützen und somit präventiv auf Gesundheits- und Risikoverhalten diskordanter Paare einzuwirken.

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Metadaten
Author:Sina Herrmann
Advisor:Martin GrünendahlGND, Antje Jager
Document Type:Bachelor Thesis
Language:German
Name:-
-, 09577 Niederwiesa
Date of Publication (online):2012/04/25
Year of first Publication:2012
Publishing Institution:Westsächsische Hochschule Zwickau
Date of final exam:2012/03/05
Tag:heterosexuelle diskordante Paare
GND Keyword:HIV; Gesundheitsverhalten; Sekundärprävention; Risikoverhalten; Beratung; Begleitung
Page Number:70 Seiten, 6 Abb., 5 Tab., 53 Lit.
Faculty:Westsächsische Hochschule Zwickau / Gesundheits- und Pflegewissenschaften
Release Date:2012/04/25