Identifikation von Handlungsfeldern und daraus abgeleiteten Maßnahmen zur Erhöhung der Versorgungssicherheit des Volkswagen-Konzerns durch seine Zulieferer

  • Die Automobilwirtschaft ist Deutschlands wichtigster und weltweit der führende Industriezweig. Sie sichert im hohen Maße die Beschäftigung, ist Symbol für Stärke und Sicherheit. Allerdings waren die letzten Jahre bzw. Jahrzehnte von mehreren Trends und Krisen geprägt, die die Automobilbranche vor neue Herausforderungen stellt. So führte zum Beispiel die zunehmende Globalisierung zu einer weltweiten Verflechtung der Märkte. Dies führt zwar dazu, dass die Unternehmen weltweit ihre Produkte anbieten können, jedoch entsteht gleichzeitig ein zunehmender Konkurrenzkampf. Auch die Erwartungshaltung des Kundens hat sich verändert. Der moderne Kunde von heute erwartet innerhalb kürzester Zeit ein speziell auf sich abgestimmtes, qualitativ hochwertiges Fahrzeug zu einem erschwinglichen Preis. Um die Anforderungen der Kunden erfüllen zu können, kam es zu einer Steigerung der Modell- bzw. Variantenanzahl innerhalb des Volkswagen Konzerns. Um der wachsenden Variantenvielzahl begegnen zu können findet aktuell ein Wechsel von der Plattformstrategie zum modularen Querbaukasten (MQB) statt. Durch die Umstellung auf die MQB sollen zusätzliche Beschaffungs-Targets und Entwicklungssynergien ausgenutzt werden. Jedoch entsteht durch den fahrzeug- und marken-übergreifenden Verbau von Modulen eine Komplexitätssteigerung, da es unendlich viele Kombinationsmöglichkeiten gibt und somit eine hohe Anzahl an zu verbauenden Baukästen existiert. Somit kommt es zum einen zu neuen Herausforderungen bei der Bedarfsplanung und zum anderen zu einem größeren Umfang an zu prüfenden Daten für das Bedarfs-Kapazitätsmanagement (BKM). Unter BKM wird das kontinuierliche Gegenüberstellen der Bedarfe zu den Kapazitäten verstanden. Aus den daraus resultierenden Abgleichen können Bedarfs-Unterdeckungen aufgezeigt werden und somit frühzeitig Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Versorgung eingeleitet werden. Dieser BKM-Prozess wird von mehreren Herausforderungen begleitet. In dieser Arbeit kam es zu einer Konzentration auf die Herausforderung "Erhöhung der Versorgungssicherheit", da diese aktuell erschwert wird. Grund dafür ist die fehlende Transparenz innerhalb der Supply Chain (SC), die schlechte Kommunikation zwischen den einzelnen Beteiligten und die weltweite komplexe Verflechtung der SC. Der BKM-Prozess findet aktuell nur zwischen der VW AG und seinen 1st-Tier-Lieferanten statt. Die meisten Engpässe werden jedoch in den unteren Ebenen der SC hervorgerufen. Bis die Information darüber bei der VW AG ankommt, ist es meistens zu spät und die geplante Produktion gefährdet. Um die Versorgungssicherheit zu erhöhen, wurde ein Konzept entwickelt, wie die VW AG durch die Lieferanten innerhalb der Supply Chain beim BKM unterstützt werden kann. Ziel ist es, dass alle Lieferanten einen BKM-Prozess, analog zu VW, in ihre Unternehmen etablieren und selbstständig durchführen. Zur Unterstützung wurde ein BKM-Leitfaden erstellt, der die Lieferanten bei der Implementierung untersützen soll.

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Metadaten
Author:Jane Herrmann
Advisor:Klaus Wich-Heiter, Matthias SchwarzGND
Document Type:Diploma Thesis
Language:German
Name:Volkswagen AG
Berliner Ring 2, 38440 Wolfsburg
Date of Publication (online):2013/07/04
Year of first Publication:2011
Date of final exam:2011/07/12
Tag:Bedarfs-Kapazitätsmanagement; Supply Chain; Versorgungsschwierigkeiten
Page Number:136 Seiten, 25 Abb., 4 Tab., 28 Lit.
Faculty:Westsächsische Hochschule Zwickau / Wirtschaftswissenschaften
Release Date:2013/07/04