Analyse von Einflussfaktoren auf den Behandlungserfolg von Klienten der Jugend- und Drogenberatungsstelle der Stadt Dresden

  • Die Ursachen für die Entwicklung einer Substanzabhängigkeit sind vielfältig (vgl. Rothenhäusler & Täschner, 2007, S. 271). Diverse Studien zeigten, dass verschiedene soziale Faktoren einen Einfluss auf den Behandlungsabschluss von Alkohol- und Drogenabhängigen hatten. Unter anderem ließen sich dazu das Einkommen, der Bildungsstand, die Erwerbstätigkeit sowie die Wohnsituation aufzählen (vgl. Green et al., 2002, S. 288-293; Baekeland & Lundwall, 1975, S. 763-765; Mertens & Weisner, 2000, S. 1525-1530). Neben diesen Einflussfaktoren waren auch die Substanzabhänigkeitsdiagnose, das Geschlecht sowie die Anzahl vorherigen Behandlungen wesentlich für den ambulanten Therapieabschluss (vgl. Mertens & Weisner, 2000, S. 1525-1530; Braune et al., 2008, S. 220, Brewer et al., 1998, S. 73-87; Wickizer et al., 1994, S. 216-218). Diese Ergebnisse zeigten, dass Einflüsse auf den Behandlungsabschluss existierten. In dieser Arbeit sollten ebenso Einflussfaktoren nachgewiesen werden, sowie Unterschiede innerhalb der hier definierten Untersuchungsgruppen (Diagnose- und Geschlechtergruppen) aufgezeigt werden. Ein weiteres Ziel war zum einen die Identifikation von Unterschieden in den Substanzgruppen (Alkohol, Cannabinoide, Opioide und Stimulanzien) bzw. Geschlechtergruppen. Die Erhebungseinrichtung war die Jugend- und Drogenberatungsstelle (JDB) der Stadt Dresden. Der Untersuchungszeitraum umfasste drei Jahre von 31.12.2009 bis 31.12.2012. Die Datenlage waren Anamnesedaten von betreuten Klienten der JDB, welche durch die Mitarbeiter der JDB im Erhebungssystem easy Bado-K eingegeben wurden. Der Abschluss der Behandlung wurde in einen planmäßigen und unplanmäßigen Behandlungsabschluss eingeteilt und stellte damit den Behandlungserfolg dar. Mit der logistischen Regressionsanalyse wurde die Eintrittswahrscheinlichkeiten (planmäßiger Behandlungsabschluss) von vorab definierten Einflussgrößen bestimmt (vgl. Backhaus et al, 2011, S. 252-266). Die Einflussgrößen waren die unabhängigen Variablen, welche Klienten-, Sucht und soziodemografische Merkmale umfassten. Der Datenüberblick der Variablen war eine deskriptive Auswertung. Bei Männern wurde deutlich, dass der Bezug von Arbeitslosengeld (p<0,05) und bei Frauen das Unterhaltseinkommen sowie ein sonstiges Erwerbseinkommen (p<0,05) einen negativen Einfluss auf den Behandlungserfolg hatte. Somit war für Männer und Frauen ein eigenständiges Erwerbseinkommen bedeutsam. Für Cannabinoidabhängige war das Zusammenleben mit der Familie signifikant (p<0,05) und ein positiver Einfluss auf den regulären Abschluss. Bei Stimulanzienabhängigen waren hingegen andere Faktoren wichtig, wie die berufliche und finanzielle Stabilität. Ferner hatten weibliche alkoholabhängige Klienten eine geringere Wahrscheinlichkeit für einen erfolgreichen Behandlungsabschluss (p<0,05). Für Opioidabhängige war eine vermehrte Anzahl an Betreuungen ein zuverlässiger Einfluss auf den planmäßigen Abschluss. Über die deskriptive Auswertung wurde ermittelt, dass Frauen mehr planmäßige Abschlüsse zu verzeichnen hatten und auch ein wenig jünger als Männer waren. Innerhalb der Diagnosegruppen wurde errechnet, dass Stimulanzien- und Cannabinoidabhängige eine stabilere Wohn- und Bildungssituation aufwiesen. Alkoholkonsumenten hingegen waren sozial instabiler und bildungsschwächer. Für zukünftige und langfristige Erhebungen zum Behandlungserfolg ist eine Katamnese sinnvoll, um prüfen zu können inwiefern die erreichten Abschlussergebnisse auch langfristig bestand haben.

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Metadaten
Author:Romy Brauns
ISBN:- Available in library?
Advisor:Jörg KlewerORCiDGND, Kirstin FerseGND
Document Type:Master's Thesis
Language:German
Name:Jugend- und Drogenberatungsstelle
-, 01219 Dresden
Date of Publication (online):2014/09/17
Year of first Publication:2014
Granting Institution:Westsächsische Hochschule Zwickau, Westsächsische Hochschule Zwickau
Date of final exam:2014/04/16
GND Keyword:Einfluss; Abhängigkeit; Suchtkranker; Klient; Sucht
Page Number:128 Seiten, 10 Abb., 42 Tab., 51 Lit.
Source:-
Faculty:Westsächsische Hochschule Zwickau / Gesundheits- und Pflegewissenschaften
Release Date:2014/09/17