Evaluation der Beratungsleistung in Pflegestützpunkten und Einrichtungen der kooperativen Pflegeberatung

  • Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels gewinnt die Versorgung und Betreuung älterer, pflegebedürftiger Personen zunehmend an Bedeutung. Der damit verbundene stetige Zuwachs an pflegerischen und sozialen Hilfe- und Unterstützungsleistungen, erschwert es Pflegebedürftigen und/oder deren Angehörigen die passenden Leistungen aus dem Sozialgesetzbuch für ihren Bedarf auszuwählen und zu kombinieren. Mit dem Pflege-Weiterentwicklungsgesetz, welches am 01.07.2008 in Kraft getreten ist, sollen Pflegeberatungsstellen betroffene Personen bei der Ausübung ihrer Rechte zur Auswahl entsprechender Dienste oder Einrichtungen unterstützen. Nach § 7c SGB XI sind durch Kranken- und Pflegekassen zur wohnortnahen Beratung, Versorgung und Betreuung Pflegestützpunkte einzurichten, sofern dies von der obersten Landesbehörde bestimmt wurde. Nicht alle Bundesländer Deutschlands entschieden sich für die Implementierung offizieller Pflegestützpunkte. Sachsen und Sachsen-Anhalt verfolgen die Zielsetzung des Ausbaus und der Vernetzung vorhandener Strukturen. Da die Qualität einer Beratung ausschlaggebend für den Erfolg einer solchen ist, stellt sich die Frage, ob diese landesspezifischen Herangehensweisen an den gesetzlichen Auftrag der Pflegeberatung die gleichen Chancen für betroffene Personen bieten. Daher lautet die der Bachelorarbeit zugrunde liegende Fragestellung: Liegen in der Durchführung der Pflegeberatung in offiziellen Pflegestützpunkten und Einrichtungen der vernetzten kooperativen Pflegeberatung in Sachsen qualitative Unterschiede und Gemeinsamkeiten vor? Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurden verdeckte Testanrufe in Pflegestützpunkten und Einrichtungen der kooperativen Pflegeberatung in Sachsen durchgeführt. Um das Datenmaterial zu vervollständigen, wurden zudem Fragebögen an Kunden der Pflegeberatung der jeweiligen Institutionen ausgegeben und von diesen beantwortet. Das Datenmaterial der verdeckten Testanrufe wurde transkribiert und mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach Mayring analysiert. Die Daten der Fragebögen werden mit Hilfe des Statistikprogramms IBM SPSS ausgewertet. Dabei wurde festgestellt, dass das Angebot der Beratung für pflegebedürftige Personen und deren Angehörige sowie nicht pflegebedürftige Personen einen wichtigen Bestandteil des Pflegesektors abbildet. Die Ratsuchenden haben großes Vertrauen zu den BeraterInnen und erhalten stets hilfreiche Hinweise. Trotzdem bestehen hinsichtlich der Beratungs- und Gesprächskompetenz sowie Erreichbarkeit der BeraterInnen Verbesserungsbedarf. Das Angebot der Pflegeberatung in Pflegestützpunkten und der kooperativen Pflegeberatung sollte weiter ausgebaut und öffentlicher diskutiert werden. Eine Implementierung von Pflegestützpunkten in Sachsen wird von den KundInnen der kooperativen Pflegeberatung gewünscht. Jedoch werden auch diese lediglich in Regionen mit hoher Bevölkerungsdichte angesiedelt. Daher könnte die Beratungsleistung durch intensive Schulungen der BeraterInnen sowie eine größere Anzahl an verfügbarem Personal verbessert werden. Die Beratungsleistung sollte in allen Bundesländern flächendeckender errichtet werden.

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Metadaten
Author:Melanie Leischker
Advisor:Beate MitzscherlichGND, David Rester
Document Type:Bachelor Thesis
Language:German
Name:Westsächsische Hochschule Zwickau
Dr.-Friedrichs-Ring 2a, 08056 Zwickau
Date of Publication (online):2017/01/18
Year of first Publication:2016
Granting Institution:Westsächsische Hochschule Zwickau, Westsächsische Hochschule Zwickau
Date of final exam:2016/10/13
Tag:Angehö; Pflege-Weiterentwicklungsgesetz; Pflegebedürftigkeit; Pflegeberatung; Pflegestützpunkt; kooperative Pflegeberatung Sachsen
Page Number:75 Seiten, 1 Abb., 11 Tab., 46 Lit.
Faculty:Westsächsische Hochschule Zwickau / Gesundheits- und Pflegewissenschaften
Release Date:2017/01/18