Handlungsempfehlungen für die Konzeption eines Versorgungsmodells im Rahmen des Projektes "MoVo" - Eine Primärdatenanalyse auf Grundlage von Interviews mit Akteuren und Patienten im neurologischen Bereich

  • Neurologische Krankheitsbilder zählen zu den häufigsten Erkrankungen in Deutschland. Aufgrund der Alterung der Gesellschaft werden diese künftig einen zentralen Stellenwert in der ärztlichen Versorgung der Bevölkerung einnehmen. Einen zukunftsweisenden Lösungsansatz kann das sektorenübergreifende Versorgungsmodell "MoVo" (Modellvorhaben: Langfristige Sicherung von Mobilität und Versorgung in ländlichen Räumen) bieten, bei dem Case-Manager in einer Modellregion unter Zuhilfenahme von telemedizinischen Informationssystemen eine wichtige Schlüsselfunktion in der neurologischen Versorgung einnehmen sollen. Die vorliegende Arbeit fokussiert sich auf die Entwicklung von Handlungsempfehlungen für die Konzeption des sektorenübergreifenden Versorgungsmodells "MoVo" mit dem Schwerpunkt Schnittstellenmanagement zwischen dem ambulanten und stationären Sektor. Hierfür wurden mit Patienten und Akteuren aus dem neurologischen Bereich Interviews geführt, um bestehende Schnittstellenprobleme zu analysieren, Wünsche und Anforderungen an eine ideale Versorgung zu ermitteln, um darauf aufbauend die Handlungsempfehlungen zu entwickeln. Die Ergebnisse zeigen, dass die Hauptschnittstellenprobleme der Modellregion in den Bereichen Kommunikation, Kooperation und Organisation liegen. Weiterhin wurden Defizite bei der Aufklärung und Information des Patienten angesprochen. Um diese künftig zu reduzieren, soll qualifiziertes nichtärztliches Personal als Case-Manager eingesetzt werden. Diese fungieren als feste Ansprechpartner für Ärzte und Patienten in beiden Sektoren. Sie stehen bei Rückfragen zur Verfügung, stellen den Kontakt zum benötigten Leistungserbringer her bzw. leiten relevante Informationen weiter, um so die Kommunikation zu optimieren. Im Bedarfsfall beraten und begleiten sie den Patienten und gegebenenfalls dessen Angehörige entlang des Behandlungspfades bzw. im häuslichen Umfeld. Zudem sollen auf Versorger-Ebene transsektorale Telekonsile sowie ein einheitliches Datenmanagement etabliert werden, um die Kooperation und Vernetzung zu fördern. Auf Patientenebene empfiehlt es sich, Videosprechstunden und Online-Terminbuchungen anzubieten. Zusätzlich ist es notwendig, die Vernetzung der Akteure in der Modellregion zu fördern und eine Datenbank mit allen beteiligten Akteuren und Dienstleistern der neurologischen Versorgung aufzubauen.

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Metadaten
Author:Anja Partheymüller
Advisor:Christian PihlGND, Layal Shammas
Document Type:Master's Thesis
Language:German
Name:Westsächsische Hochschule Zwickau
Dr.-Friedrichs-Ring 2A, 08056 Zwickau
Date of Publication (online):2017/12/14
Year of first Publication:2017
Granting Institution:Westsächsische Hochschule Zwickau, Westsächsische Hochschule Zwickau
Date of final exam:2017/09/27
Tag:Case-Manager; Neurologische Erkrankungen; Telemedizin; Versorgungsforschung; transsektorale Versorgung
Page Number:272 Seiten, 16 Abb., 15 Tab., 136 Lit.
Faculty:Westsächsische Hochschule Zwickau / Gesundheits- und Pflegewissenschaften
Release Date:2017/12/14