Netzwerke von Senioren in ländlichen Regionen

Networks of senior citizens in rural regions

  • Soziales Leben und Handeln sind für die Menschen essenzielle Bedürfnisse im täglichen Alltag. Durch teilweise altersbedingte Gebrechen und daraus entstehende Immobilität sind Senioren nur eingeschränkt handlungsfähig, ob es nun der Einkauf, Arztbesuch, Besuche von Freunden oder der Familie ist, Hilfe wird in irgendeiner Form immer benötigt. Die Infrastruktur der Dörfer ist leider meist nicht ausreichend, um den älteren Einwohner zu versorgen. Als Ressource dienen häufig die Familie, Freunde oder Nachbarn. Soziale Kontakte spielen gerade im Alter eine immer wichtigere Rolle. Sie ermöglichen eine gewisse soziale Teilhabe, denn sie sind Ratgeber, Trostspender oder Interessenteiler. In dieser Arbeit wurden die sozialen Netzwerke ländlich lebender Senioren aus Audenhain und Hohenprießnitz untersucht. Nachfolgend wurden die Orte gegenübergestellt und verglichen. Die Daten stammten aus einer Stichprobe von 132 Personen aus beiden Dörfern, die mit Hilfe eines Fragebogens erhoben wurden. Der Fragebogen gliederte sich in vier Themenbereiche auf, der die Antworten der Teilnehmer hinsichtlich des Alters, Geschlechtes, Wohnortes, Lebensverhältnisse, Mobilität und Freizeitgestaltung, sowie soziale Kontakte und Unterstützung erfasste. Die Ergebnisse zeigten, dass die Familie eine sehr wichtige Stellung innerhalb des sozialen Netzes einnahm. Freundschaft ist für alternde Menschen wichtiges Konstrukt in den sozialen Strukturen. Im Gegensatz zu Älteren aus Audenhain hatten Hohenprießnitzer Senioren häufiger Kinder, die weiter entfernt wohnten. Audenhainer lebten dafür häufiger mit ihren Kindern zusammen. Beide Dörfer nahmen gleich stark an öffentlichen Veranstaltungen, wie Dorffesten teil und gaben an, zufrieden mit ihren bestehenden Beziehungen und Kontakten zu sein. Die Berliner Altersstudie (BASE) und der Deutschen Alterssurveys (DEAS) waren umfangreiche Erhebungen von altersbezogenen Aspekten und gestalteten sich über Jahre als Längsschnittstudien. Einige Ergebnisse ähnelten denen, die die Befunde dieser beiden Studien aussagten. Um ein angemessenes Altern in Würde auf dem Land zu gewährleisten und den alternden Menschen die Autonomie zu ermöglichen, die sie für ihre subjektive Lebensqualität benötigen, müssen Maßnahmen folgen. Die Erzählcafés, Seniorengenossenschaften, Nachbarschaftshelfer, Alltagshelfer, Mitfahrbänke, der Ausbau des Busnetzes und z.B. der Ausbau eines Fahrradweges von Audenhain nach Mockrehna hätten das Potenzial dazu, dem alternden Menschen den Lebensabend entspannter in seiner eigenen Häuslichkeit verbringen zu lassen. Soziale Kontakte sind daher essentiell für ein erfolgreiches und glückliches Altern. Auch auf dem Land.

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Metadaten
Author:Jasmin Heymel
Advisor:Ute RosenbaumGND
Document Type:Bachelor Thesis
Language:German
Name:Westsächsische Hochschule
Scheffelstraße 39, 08066 Zwickau
Date of Publication (online):2018/03/06
Year of first Publication:2017
Granting Institution:Westsächsische Hochschule Zwickau, Westsächsische Hochschule Zwickau
Date of final exam:2017/09/14
Tag:Netzwerke; Senioren; ländlich
Page Number:82 Seiten, 6 Abb., 2 Tab., 91 Lit.
Faculty:Westsächsische Hochschule Zwickau / Gesundheits- und Pflegewissenschaften
Release Date:2018/03/06