Mit Inkontinenz auf Reisen

  • Harninkontinenz beschreibt ein stark tabuisiertes Leiden, weshalb die Angaben zur Prävalenz variieren. So leiden weltweit zwischen 50 bis 200 Millionen Menschen unter Inkontinenz. Dabei werden verschiedene Formen unterschieden, am häufigsten treten die Belastungs-, Drang- und Mischinkontinenz auf. Inkontinenz kann bei den Betroffenen mit psychischen, körperlichen, sozialen sowie ökonomischen Belastungen einhergehen. So haben die Betroffenen beispielsweise Angst, dass das Umfeld die Kontinenzprobleme bemerkt und sie aus dem gesellschaftlichen Leben ausschließt. Dies beeinflusst unter anderem die Teilnahme an sozialen Aktivitäten wie Freizeit-, Urlaubs- und Reisevergnügen. Aus diesem Anlass ist das Ziel der Untersuchung, die Herausforderungen von Harninkontinenz-Betroffenen auf Reisen zu identifizieren und Handlungsempfehlungen für die Betroffenen abzuleiten. Dafür werden vier Forschungsfragen formuliert, welche mittels Leitfaden-Interviews beantwortet werden. Die Rekrutierung der Harninkontinenz-Betroffenen erfolgte über Anzeigen auf den Websites der Vereine Inkontinenz Selbsthilfe e.V. und Selbsthilfeverband Inkontinenz e.V. sowie durch einen Teilnahmeaufruf der Deutschen Kontinenz Gesellschaft. Daraufhin meldeten sich insgesamt zwölf Probanden, welche im Zeitraum vom 08.10.2018 bis 17.11.2018 telefonisch interviewt wurden. Anschließend wurden die Interviews nach festgelegten Regeln transkribiert, anonymisiert und mittels der strukturierten Inhaltsanalyse ausgewertet. Dies ergab, dass die Reisevorbereitung von Harninkontinenz-Betroffenen unter anderem das frühzeitige Verschicken der benötigten Hilfsmittel an den Urlaubsort, das Anmelden von medizinischen Sondergepäck sowie das Einholen von Informationen über den Zugang zu den Hilfsmitteln am Urlaubsort umfasst. Identifizierte Herausforderungen, für Betroffene auf Reisen sind die Entsorgungsschwierigkeiten sowie Gepäckprobleme. Aufbauend auf den Ergebnissen werden Handlungsempfehlungen für Betroffene abgeleitet. Die Diskussion der Methodik und der Ergebnisse zeigt, dass die Untersuchung verschiedene Limitationen aufweist, was mit einer eingeschränkten Übertragbarkeit der Ergebnisse einhergeht. Durch die demographische Entwicklung gewinnt das T abuthema jedoch zunehmend an gesundheitspolitischer Relevanz, was die weitere Erforschung und Enttabuisierung des Themas unumgänglich macht.
  • Worldwide between 50 and 200 million people suffer from incontinence. Urinary incontinence describes a highly tabooed suffer, that

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Metadaten
Author:Theresa Viehauser
Title Additional (English):Traveling with incontinence
Advisor:Wilfried SchlüterGND, Katharina OleksiwGND
Document Type:Master's Thesis
Language:German
Name:Westsächsische Hochschule Zwickau
Dr.-Friedrichs-Ring 2A, 08056 Zwickau
Year of first Publication:2019
Publishing Institution:Westsächsische Hochschule Zwickau
Tag:Handlungsempfehlungen; Harninkontinenz; Herausforderungen; Leitfaden-Interview; Reisen; challenges; interviews; recommendations for action; travels; urinary incontinence
Page Number:81 Seiten, 6 Abb., 30 Tab., 105 Lit.
Faculty:Westsächsische Hochschule Zwickau / Gesundheits- und Pflegewissenschaften
Release Date:2019/07/10