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- Bachelor Thesis (1)
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Psychopharmaka gehören zu den am häufigsten verordneten Medikamentengruppen in vollstationären Altenpflegeeinrichtungen. Da der hohe Gebrauch jedoch nur unzureichend mit dem Vorliegen psychiatrischer Diagnosen zu begründen ist, ist davon auszugehen, dass weitere Faktoren die Verordnungsrate beeinflussen. Ziel dieser Arbeit ist es, eine Übersicht über bewohnerbezogene und institutionelle Merkmale darzustellen, die mit einem erhöhten / geringeren Psychopharmakagebrauch in Alten- und Altenpflegeheimen assoziiert sind. Neben einer systematischen Literaturrecherche in sechs Datenbanken, erfolgen eine Handsuche in drei Zeitschriften und die Durchsicht von Referenzlisten. Anschließend wird eine qualitative Datensynthese und Qualitätsbewertung der Studien vorgenommen. Die Recherche ergibt 74 Titel, aus denen 17 ausgewählt werden. Die Studien weisen eine große Heterogenität hinsichtlich der Größe der Studienpopulation, der Definition von Psychopharmaka sowie der erhobenen Variablen und der dafür verwendeten Erhebungsinstrumente auf. Zu den bewohnerbezogenen Merkmalen, die mit einem erhöhten Psychopharmakagebrauch assoziiert sind, gehören ein geringes Lebensalter, das weibliche Geschlecht, ein geringer Hilfe- und Pflegebedarf, diagnostizierte psychiatrische Erkrankungen, Verhaltensauffälligkeiten und Schlafstörungen. Für die institutionellen Faktoren Einrichtungsgröße, Trägerschaft, Mehrbettzimmer, Personalschlüssel und psychosoziale Betreuung gibt es keine einheitlichen Ergebnisse. Grundlegende Voraussetzung für Optimierung der psychopharmakologischen Behandlungspraxis in vollstationären Altenpflegeeinrichtungen ist die Stärkung der gerontopsychiatrischen Kompetenz aufseiten der Ärzte und Pflegenden.