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Im Sinne der Textverarbeitung beschreiben Walter Kintsch und Teun van Dijk das Situationsmodell als eine mentale Repräsentation der Situation, welche im Text beschrieben wird. Dieses Modell besagt, dass Informationen eines Textes vom Rezipienten so lange in ein Situationsmodell eingefügt werden, bis diese inkohärent sind. Eine Inkohärenz entsteht durch Erzählereigniswechsel, auch narrative Shifts genannt. Diese Erzähleireigniswechsel sind für hörende Personen als Personenwechsel, Zeitwechsel, Ortswechsel, Emotionswechsel und Handlungswechsel definiert. Aufgrund bisheriger Studien mit hörenden Probanden wird von der Annahme ausgegangen, dass das Situationsmodell ein allgemeingültiges Modell ist, welches sowohl modalitätsunabhänig (Sehen, Lesen, Hören) als auch sprachunabhängig (Deutsch, Finnisch, Spanisch) angewandt wird. Die Gebärdensprachen stellen jedoch insofern eine Besonderheit dar, als dass sie sich sowohl einer anderen Modalität bedienen als auch eigenständige Sprachen sind. Diese Studie befasst sich daher mit der Frage, ob die Verarbeitung von Texten bei gehörlosen Gebärdensprachnutzern anhand des Situationsmodells, wie es für hörende Lautsprachnutzer definiert ist, verläuft oder nicht. Hierfür werden deutschen gehörlosen Gebärdensprachnutzern sprachfreie Filme gezeigt, da auch diese im Sinne der Sprachverarbeitung als Texte angesehen werden, und ihre Reaktionen mit bereits vorliegenden Reaktionen deutscher hörender Probanden verglichen. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass das Situationsmodell zwar auch bei Gebärdensprachnutzern Anwendung findet, jedoch um einen Erzählereigniswechsel erweitert werden muss. Desweiteren unterscheidet sich die Priorität, mit der Erzählereigniswechsel von gehörlosen Personen wahrgenommen werden, grundlegend von der Priorität hörender Personen.
Außendarstellung von Kindertagesstätten in Zwickau -
Analyse der Webseiten, telefonischen Erstkontakte und
E-Mail-Erstkontakte zur Betreuungsplatzsuche
Ziel dieser Diplomarbeit war die Ist-Analyse der Internetpräsentationen zu Kindertageseinrichtungen in Zwickau. Primär wurde der Fokus auf den Informationsgehalt und die Gebrauchstauglichkeit der Webseiten gelegt. Weiterhin wurde der E-Mail-Kontakt, das telefonische Gespräch und die Präsentation in sozialen Netzwerken untersucht.
Es wurde der Frage nachgegangen, wie effektiv sich die Onlinesuche, der telefonische Kontakt bzw. der E-Mail-Kontakt zur Betreuungsplatzsuche gestalten.
Eine Geburt zu dolmetschen ist für Gebärdensprachdolmetscher kein allägliches Setting. Doch ebenso wie andere Einsätze weist auch dieses intime Ereignis Anforderungen auf, auf die Dolmetscher vorbereitet sein sollten. Da nur wenig gehörlose Schwangere einen Dolmetscher mit zur Geburt nehmen, sollten Anforderungen bekannt und Strategien zurecht gelegt sein. Vielleicht erreicht man so, dass sich mehr Gehörlose durch einen Dolmetscher zur Geburt begleiten lassen. Ziel dieser Arbeit ist es Anforderungen des Settings Geburt zu identifzieren und mögliche Strategien aufzuzeigen. Die methodische Grundlage bildet das Demand-Control-Schema.
Gebärdensprachdolmetscher werden unter anderem in Settings tätig, in denen sie Musikstücke in die Deutsche Gebärdensprache übertragen. Um dabei "den richtigen Ton zu treffen" und einen originalgetreuen Zieltext zu produzieren wenden sie verschiedene Strategien an. Anhand teilstrukturierter, systematisierender Experteninterviews und anschließender qualitativer Inhaltsanalyse wird untersucht, wie berufstätige Gebärdensprachdolmetscher beim Übertragen von Musik in die Deutsche Gebärdensprache vorgehen. Es wird insbesondere analysiert, welche Strategien sie in Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung nutzen, und inwieweit sich die genutzten Strategien für verschiedene Musikübertragungen unterscheiden. Die Ergebnisse der Untersuchung verdeutlichen, welche Strategien in der Praxis angewandt werden, und zeigen auf, dass Gebärdensprachdolmetscher ihr Vorgehen jeweils an die entsprechende Situation anpassen. Je nach Situation liegen der Musikübertragung andere Prinzipien zugrunde und die angewandten Strategien unterscheiden sich in Abhängigkeit von diesen Prinzipien. Des Weiteren sind Unterschiede in der Vorgehensweise festzustellen, je nachdem ob es sich bei der Übertragung um eine Musikverdolmetschung oder um eine Musikübersetzung handelt. Die gewonnenen Ergebnisse geben insgesamt Aufschluss über mögliche Herangehensweisen an Musikübertragungen und zeigen Chancen des Musikübertragens auf.
Welche Aspekte treten bei der sozialen Interaktion zwischen hörenden und gehörlosen Figuren in Spielfilmen auf. Dies wird in der Arbeit anhand von sozialpsychologischen Themen, wie die Sozialisierung und die Qualifikationen des Rollenhandlens erläutert. Zudem wird untersucht, welches Bild von Gehörlosigkeit den Zuschauern übermittelt wird.
Die Diplomarbeit beschäftigt sich mit dem Sprecherwechselverlauf in einem simultan und bilateral gedolmetschten Gruppengespräch. Die beiden Schwerpunkte der Arbeit liegen also auf dem Interaktionsverhalten der Gesprächsteilnehmer und der gleichzeitigen Situation des Gesprächsdolmetschens mit den damit verbundenen Einflüssen durch den Gebärdensprachdolmetscher und dessen angewandten Strategien zur Gesprächssteuerung.
Die Arbeit befasst sich mit der Frage der Inklusion von gehörlosen und schwerhörigen Sportlern in den Leistungssport. Zur Debatte steht, ob es möglich ist, dass gehörlose, schwerhörige und hörende Sportler in einer Mannschaft gemeinsam Leistungssport (Landesliga, Regionalliga, Bundesliga) betreiben können. Der Literaturteil befasst sich mit dem aktuellen Thema der Inklusion, die UN - Behindertenrechtskonvention, kulturelle Aspekte Gehörloser und Schwerhöriger sowie Gebärdensprache, Sport und Leistungssport, Kommunikation sowie Psychologie in Sportmannschaften. Für die methodische Analyse wurden Leitfaden-Interviews mit 10 Leistungssportlern geführt. Die hörenden, gehörlosen sowie schwerhörigen Probanden betreiben Leistungssport in den Sportarten Fußball und Kegeln. Die Interviewteilnehmer sind mindestens sportlich aktiv in der Landesliga oder einer höheren Spielliga. Neben der zentralen Forschungsfrage der Inklusion, gehen einige andere Fragen einher, die im Methodenteil analysiert werden. Grundlage für die Interviews und damit die methodische Vorgehensweise sind 50 Fragen des Leitfaden-Interviewbogens.
In dieser Arbeit geht es um die unterschiedlichen Bezeichnungsformen für Mitglieder der Taubengemeinschaft. Es wird untersucht, welche Bezeichnungen von der deutschen Gesellschaft bevorzugt Verwendung finden. Darüber hinaus wird erhoben, ob demografische Merkmale wie bspw. Alter, Geschlecht oder sozioökonomischer Status Einfluss auf eine Begriffsverwendung haben. In einem weiteren Schritt wird das Wissen der deutschen Gesellschaft in Bezug auf die deutsche Gebärdensprache untersucht. Wirkt sich z.B. ein Kontakt zu Menschen einer Taubengemeinschaft positiv auf die Begriffsverwendung und das Wissen über Gebärdensprache aus oder ist kein Zusammenhang erkennbar? Um sich diesen Thematiken nähern zu können, dient eine Literaturrecherche in den Kapiteln 2 und 3 zunächst als Grundlage. In dieser Recherche sollen mögliche Faktoren beschrieben werden, die zu einer bevorzugten Bezeichnung führen könnten. In Kapitel 4 wird dann eine Erläuterung der Methodik stattfinden. Diese soll die Vorgehensweise und Erhebung der Daten für den Leser nachvollziehbar machen. In Kapitel 5 werden die gewonnenen Ergebnisse in Bezug auf die Forschungsfragen geschildert und mit Hilfe der Literatur diskutiert. Mögliche Schwächen in der Vorgehensweise werden in Kapitel 6 beschrieben und reflektiert. Das 7. Kapitel ist einem Resümee und einem Ausblick vorbehalten.
In der Diplomarbeit werden folgende Themen untersucht: - Werden gehörlose Personen in historischen Romanen realistisch dargestellt? - Wie lange, wie ausführlich haben die Autorinnen recherchiert? - Werden gehörlose als schwach und hilfbedürftig dargestellt, da die gehörlosen Charaktere Frauen sind? - Erhalten Leser, die sonst nichts mit Gehörlosigkeit zu tun haben, ein realistisches Bild von der Lebenssituation gehörloser Personen?
Im Rahmen der vorliegenden Diplomarbeit wurde in einer offenen, nicht teilnehmenden Beobachtung Gesprächsdaten erhoben und analysiert. Mit dieser Arbeit wurde untersucht, wie Overlap in der Deutschen Gebärdensprache Anwendung findet und wie dies im Vergleich zur deutschen Lautsprache stattfindet. Dazu wurden für die Analyse Kategorien der Lautsprache in die Deutsche Gebärdensprache übernommen, einige modifizierte und neue Kategorien aufgezeigt, die sich auf Grund des Datenkorpus ergaben. Zusätzlich wurde der historische Hintergrund zum Gebärdenspracherwerb mit einbezogen.
Bisher wurden in der empirischen Forschung bereits vielfach die relevanten Kriterien bei der Partnersuche von Frauen und Männer untersucht. Zu den Kriterien bei der Partnersuche von Personengruppen, die sich durch ein bestimmtes Merkmal auszeichnen, wie beispielsweise Gehörlose, gibt es derzeit noch keinerlei wissenschaftliche Untersuchungen. Dabei können vermutlich die Ergebnisse von Hörendes nicht ohne Weiteres auf die Mitglieder der Gehörlosengemeinschaft übertragen werden. Dieser Sachverhalt gab Anlass zu einer Überprüfung der Gültigkeit der Ergebnisse Hörender für Gehörlose. Ziel dieser empirischen Arbeit ist es, sowohl Kriterien gehörloser Frauen als auch gehörloser Männer genauer zu erforschen als auch geschlechts- und gehörlosenspezifische Unterschiede aufzuzeigen.
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der Sprecherwechselorganisation und Gesprächssteuerung innerhalb eines tschechischen Unterrichtsgespräches. Der Diskurs zwischen dem hörenden Lehrer und den sechs gehörlosen und schwerhörigen Schülern wird von einem Gebärdensprachdolmetscher simultan und bilateral verdolmetscht. Bevor näher auf die zwei Forschungsfragen eingegangen wird, kann der Leser sich Hintergrundwissen zur Lebensweise von Menschen mit Hörbehinderung in der Tschechischen Republik, zum derzeitigen Stand der Gehörlosenbildung aneignen. Eine Einführung in die Gesprächsanalyse und Einblicke in die Gesprächssteuerung u. a auch in Bezug auf (Gebärdensprach-) Dolmetscher werden ebenso erläutert. Nach der Beschreibung des methodischen Vorgehens folgt die Analyse des erhobenen Datenmaterials. Hierbei werden die Sprecherwechsel detailliert nach Art der Entstehung analysiert. Im Anschluss werden insbesondere die Fremdzuweisungen unter Beachtung des sozialen Status an ein Unterrichtsgespräch angepasst und neue Kategorien für ein verdolmetschtes Gespräch entworfen. Diskussion und die Schlussbetrachtungen bieten Aufschluss über die erhobenen Ergebnisse dieser Arbeit.
Diese Diplomarbeit beschäftigt sich mit der Organisation des Sprecherwechsels in Dialogen der Deutschen Gebärdensprache. Hierbei soll u.A. der Frage nachgegangen werden, wie Sprecherwechsel verläuft und welche gebärdensprachlichen Mittel verwendet werden, um Sprecherwechsel zu initiieren. Zu Beginn wird der theoretische Kontext vorgestellt. Im Anschluss erfolgt die Darstellung der Methodik. Schließlich werden die Ergebnisse der Analyse dargestellt und diskutiert.
In dieser Arbeit wurde eine Untersuchung zur Fahrschulausbildung von hörenden und gehörlosen Fahrschülern dargestellt. Dabei wurde der Aspekt des Theorie- und Praxisunterrichts auf die formale, inhaltliche und sprachliche Umsetzung untersucht und die entsprechenden Ergebnisse präsentiert. Weiterhin wurden die verschiedenen Sichtweisen des Fahrlehrers und der Fahrschüler in Bezug auf die Fahrkompetenz bei Hörenden und Gehörlosen zusammengetragen und verglichen. Diese Untersuchung stellt eine erstmalige Darstellung der Thematik Fahrschulausbildung und Gehörlosigkeit dar.
Die Arbeit beschäftigt sich mit Sprachkontaktphänomenen zwischen Deutsch und DGS bei gehörlosen Kindern auf der lexikalischen Ebene. Ein besonderes Augenmerk wird hierbei auf die Verwendung von Mundbild und Stimme gelegt. Im theoretischen Teil wird der Spracherwerb gehörloser Kinder mit hörenden bzw. gehörlosen Eltern, die schulische Bildung gehörloser Kinder und der Sprachkontakt innerhalb eines Individuums und zwischen zwei Sprachgemeinschaften beleuchtet.
Kommunikationsstrategien hörender Menschen im Gespräch mit gebärdensprachkompetenten Gehörlosen
(2014)
Diese Arbeit verdeutlicht sowohl die kommunikationsbereitschaft Hörender im Gespräch mit Gehörlosen, als auch, welche Strategien sie anwenden, um sich den Gehörlosen gegenüber auszudrücken. Zudem wird betrachtet, wie die Hörenden die Kommuniaktionssituation reflektieren und wie sie ihre Emotionen während des Gesprächs beschreiben.
Diese Arbeit stellt eine erste systematische Untersuchung zur Entstehungsgeschichte der Begrifflichkeiten, die für den Gebärdensprachdolmetscher sowie Bezeichnungen, die für die dolmetschende Tätigkeit benutzt wurden und werden, dar. Zudem werden neue Erkenntnisse bezüglich der Personenkreise, welche für die dolmetschende Tätigkeit genannt werden, geliefert. In dieser Arbeit konnten Personenkreise, die als Dolmetscher tätig sind und waren sowie eine Vielzahl von Bezeichnungen, die für die dolmetschende Tätigkeit verwendet wurden, aufgezeigt werden, was einen Einblick in das Verständnis vom Dolmetscher aus Sicht der Gehörlosengemeinschaft gibt. Außerdem liefert diese Arbeit einen kleinen Einblick in die verschiedenen Zeitepochen und somit einen genaueren Überblick über Begrifflichkeiten und Personen die zum Dolmetschen herangezogen wurden und werden. Außerdem werden Untersuchungen zur Verwendung der Begrifflichkeit des Gebärdensprachdolmet-schers in der deutschen Literatur sowie der Verwendung in der Gehörlosengemeinschaft angestellt und verglichen. Es zeigt sich, dass in der Literatur nur allgemeine Äußerungen (früher, damals) über das Dolmetschen oder Personen gegeben werden ohne einen genauen Zeitpunkt oder eine Jahresangabe zu nennen. Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass als Berufsbezeichnungen für Gebärdensprachdolmetscher und für die Tätigkeit des Gebärdensprachdolmetschens heutzutage im deutschsprachigen Raum "Gehörlosendolmetscher", "Gebärdensprachdolmetscher", "Gebärdendolmetscher" und "Taubstummendolmetscher", "Dolmetscher für Taubstumme/Gehörlose" sowie "Dolmetscher" bekannt sind. Nicht zuletzt zeigt diese Arbeit, dass ein gesetzlicher Schutz der Berufsbezeichnung "Gebärdensprachdolmetscher" unter Umständen lohnenswert wäre und zu einer einheitlichen Bezeichnung beitragen könnte.
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit auftretenden Kommunikationsformen in Familien mit gehörlosen Eltern und hörenden Kindern. Diese Familien werden als bilingual bezeichnet. Die auftretenden Kommunikationsformen werden zudem auch in Abhängigkeit von der jeweiligen Personenkonstellation, sowie der Kommunikationssituation, betrachtet.
In dieser Arbeit wird die Produktion von Aufzählungen von gehörlosen Kindern gehörloser Eltern in der Deutschen Gebärdensprache untersucht. Dabei wird auf prosodische und syndetische Markierungen eingegangen, sowie auf Markierungen mittels Aufzählungsbojen. Außerdem werden sprachliche Kontaktphänomene diskutiert.
In dieser Diplomarbeit werden auf der Grundlage von Gesprächsdaten mit einer Länge von [00:12:52], die in einer nicht-teilnehmenden Beobachtung erhoben worden sind, Sprachkontaktphänomene zwischen Deutsch und DGS in der Sprache älterer gehörloser Menschen untersucht. Dabei beschreibt die Autorin, welche Sprachkontaktphänomene auftreten und welchen semantischen Beitrag dabei die manuelle und orale Modalität leisten.
- Klärung der Frage: "In welche kulturelle Identität ordnen gebärdensprachkompetente Hörgeschädigte Nicht-CI-Träger CI-Träger ein?" - "Wie wird diese kulturelle Identität definiert?", "Wovon hängt die kulturelle Identität ab?" - Medizinische und soziale Aspekte einer Hörschädigung, Kulturbegriff - vor allem im Zusammenhang mit Gehörlosenkultur, Merkmale der Gehörlosenkultur - Klärung der Begriffe Identität, kulturelle Identität, Fremdbild, Selbstbild - Durchführung von Interviews, anhand derer die anschließende Einordnung von CI-Trägern erfolgte
Die Art und Weise, auf die gehörlose Menschen in einem gebärdensprachlichen Vortrag mit visuellem Begleitmaterial interagieren, unterscheidet sich von den für Lautsprachen üblichen Konventionen. Dies hat seine Ursache in den unterschiedlichen Modalitäten der beiden Sprachformen. Gebärdensprachen bedienen sich der visuell-gestischen Sprach- und Wahrnehmungskanäle, Lautsprachen dagegen der auditiv-oralen Mittel. Die Adressaten können folglich nicht nach Belieben das Bildmaterial betrachten, ohne den Verlust von Vortragsinhalten. Steuert der Referent die Aufmerksamkeitswechsel seiner Rezipienten zwischen sich und dem Bildmaterial, steht einem gelingenden Vortrag mit Einbezug visuellen Begleitmaterials nichts mehr im Wege. Im Rahmen einer Studie, welche den Zugang erforscht, den gehörlose Kinder in gedolmetschten Unterrichtssettings auf visuelles Begleitmaterial haben, werden Verweise von gehörlosen Lehrern auf Bildmaterial analysiert und kategorisiert (Minor 2011). Diese Untersuchung dient als Grundlage der vorliegenden Arbeit. Die Beschreibungen und Kategorien werden auf die DGS übertragen und überprüft. Der Fokus der vorliegenden Diplomarbeit liegt also auf dem angewandten Verweisverhalten, welches gehörlose Referenten bei monologischen Vorträgen auf visuelles Begleitmaterial einsetzen. Aus der Erfahrung des Dolmetschpraktikums heraus und aus dem im Studium vermittelten Verantwortungsbewusstsein, dem Klienten vollen Zugang zu allen Informationen im Ausgangstext zu gewährleisten, entstanden für die Untersuchung die folgenden drei Forschungsfragen dieser Arbeit: (1) Welche Arten von Verweisen auf visuelles Begleitmaterial treten bei DGS-Muttersprachlern auf? (2) Mit welchen sprachlichen Mitteln wird verwiesen und (3) wie treten die Verweise im Kontext auf? Um diese Fragen zu beantworten, wird folgendermaßen vorgegangen: Im zweiten Kapitel wird kurz auf die Textsorte Fachvortrag eingegangen. Da bisher nicht viele Veröffentlichungen im diesem Forschungsfeld existieren, stützt sich die Analyse der ersten Forschungsfrage maßgeblich auf die von Minor (2011) beschriebenen Kategorien von Verweisarten, die für Verweise in ASL erstellt wurden, und Verweise, die Mehling (2010) für DGS beschreibt. Da Gebärdensprache eine räumlich-visuelle Sprache ist und daher Verweise einen Bezug zum Raum herstellen, wird in Kapitel drei auf den Deixisbegriff und die Realisierung deiktischer Konzepte eingegangen. Kapitel vier dient der Vorstellung von Form und Funktion der beiden sprachlichen Mittel Hand und Blick bei Verweisen, die primär im Zusammenhang der Personaldeixis erforscht wurden. In Kapitel fünf werden Minors (2011) Kategorien zu Verweisarten in ASL und deren Entsprechungen in DGS thematisiert. Nach einer Abhandlung über die Methodik werden die Ergebnisse der Analyse im darauf folgenden Diskussionsteil mit den theoretischen Grundlagen verknüpft und im abschließenden Fazit zusammengefasst. Darüber hinaus wird die Bedeutsamkeit der gewonnenen Erkenntnisse aufgezeigt und ein Ausblick auf weitere Forschungen in diesem Bereich gegeben.
In dieser Arbeit wird versucht mit dem Ansatz der funktionalen Translationstheorie eine Fehlerdefinition für die Tagesschauverdolmetschung zu erarbeiten. Dafür werden die zugrunde liegenden Theorien und Methoden vorgestellt und auf das Setting angewendet. Wichtige Ergebnisse sind ein Hypertext-Prototyp für die Tagesschau, eine Skoposdefinition für die Verdolmetschung, Funktionshierarchien für die identifizierten Textsorten der Tagesschau, eine Fehlerdefinition sowie Vorschläge zur gebärdensprachlichen Umsetzung.
Thema der Arbeit ist die Einordnung des Übertragens von gesprochenem Deutsch in das Lormalphabet in derselben Sprache für taubblinde Nutzer, was als transliterierendes Lormen bezeichnet wird. Es wird nach Vergleich beschriebener Eigenschaften und der Kategorien von Veränderungen vom Ausgangs- zum Zieltext mit der Translation (Dolmetschen), der Transliteration und dem Schriftdolmetschen der Transliteration zugeordnet, wobei im Gegensatz zu bisher beschriebenen Formen allerdings keine andere Sprache fortwährend und direkt beteiligt ist. Daraus ergeben sich weitere Unterschiede. Viele Gemeinsamkeiten sowohl bei der Begriffsbeschreibung als auch bei den Abweichungen gibt es mit dem Schriftdolmetschen. Beim Dolmetschen dagegen sind die Gemeinsamkeiten nur allgemeiner Art.
Diese Arbeit hat das Ziel, ein Benchmarkingsystem für die ambulante Kranken- und Altenpflege in Deutschland zu entwickeln. Zu diesem Zweck erfolgt zu Beginn eine Übersicht der Situation der ambulanten Pflege in Deutschland. Im Anschluss daran folgen theoretische Grundlagen des Managementinstrumentes Benchmarking. Darüber hinaus wird der Begriff der Dienstleistungsqualität umfassend betrachtet. Diese theoretischen Erläuterungen stellen das Fundament des entwickelten Benchmarkingsystems dar. Es soll ambulanten Pflegediensten eine Hilfestellung sein, um ihre eigenen Leistungen mit Benchmarking zu verbessern, parallel dazu ihre Position am Markt zu bestimmen und diese Zielstellung einfach und praktikabel realisieren zu können.
Sprachliche Mittel zur Referenz von Organen und Körperteilen in der Deutschen Gebärdensprache
(2012)
Die Arbeit untersucht sprachliche Mittel die in der Deutschen Gebärdensprache eingesetzt werden um auf Organe bzw. Körperteile eines Menschen zu verweisen. Das Datenmaterial wurde von gehörlosen Probanden gewonnen, welche durch entsprechende Textausschnitte mit Bildern (entnommen aus medizinischen Patientenaufklärungsbögen) zum Diskurs über bestimme Körperteile angeregt wurden. Der Fokus liegt auf der Untersuchung der dabei angewendeten sprachlichen Mittel für Organe/Körperteile ansich sowie deren Häufigkeit, Ausführungsstelle und kontextuale Einbettung.
In dieser Arbeit wurde das Transliterieren, das Übertragen in Lautsprachbegleitendes Gebärden (LBG), von Funktionswörtern am Beispiel der Präpositionen "an", "auf", "aus" und "in" untersucht. Diese Präpositionen werden in der Deutschen Gebärdensprache für gewöhnlich nicht genutzt und stellen aus diesem Grund ein Problemfeld dar. Nach der theoretischen Betrachtung der Bereiche Transliteration und Funktionswörter wurde untersucht wie die gewählten Präpositionen in LBG umgesetzt wurden. Dabei stellte sich heraus, das die unterschiedlichen Funktionen der Präpositionen häufig keinen Einfluss auf die Transliteration hatten. Die Funktionen sind lokal, temporal, kausal und modal. Die Probanden ließen sich eher von der Form als von der Bedeutung leiten. Dies widerspricht den Ergebnissen der Literatur, könnte aber mit der Besonderheit der Funktionswörter und dem Verständnis von LBG, beziehungsweise dem Ziel der Transliteration zusammenhängen.
Es wird untersucht welche gebärdensprachlichen Mittel für die Konstruktion von Aufzählungen in der Deutschen Gebärdensprache verwendet werden. Als Untersuchungsmaterial dient die Übersetzung der UN-Behindertenrechtskonvention, die als GS-Videos zur Verfügung steht. Durch die Analyse können Untersuchungsergebnisse zu diesem Thema aus dem lautsprachlichen und gebärdensprachlichen Bereich bestätigt werden. Aber auch neue Erkenntnisse hinsichtlich gebärdensprachlicher Mittel für Aufzählungen und der Struktur von Aufzählungen in der Deutschen Gebärdensprache werden gewonnen.
Die Arbeit untersucht das Time-Lag-Verhalten beim Simultandolmetschen der Tagesschau in die Deutsche Gebärdensprache. Einflüsse und Auswirkungen des Time Lags sind Gegenstand der Arbeit. Der Fokus liegt auf der Untersuchung eines Zusammenhangs zwischen der Länge des Time Lags und den Weglassungen der gedolmetschten Zieltexte.