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Anders als für die meisten Musikinstrumente gibt es für das Klavier keine Größenvarianten für Kinder. Die folgende Konzeptstudie beschäftigt sich mit einer solchen Konstruktion und versucht herauszufinden, ob auch das Klavier auf die Körperdimension und Kraft eines Grundschulkindes ergonomisch angepasst werden kann, ohne dass dabei der herkömmliche Klang- und Spielcharakter des Klaviers stark verändert werden muss.
Da eine abgeschlossene Konstruktion den Umfang der Arbeit übersteigen würde, werden zunächst besonders die Hintergründe als Basis für weiterer Beschäftigungen z. B. welche Vorteile von einem Klavier für Kinder erwartet werden, oder warum und in welcher genauen Form es ausgeführt sein müsste, ausführlich thematisiert. Die anschließenden Konstruktionsüberlegungen greifen insbesondere jene Aspekte der Klavierkonstruktion auf, die sich in ihrem Ablauf und Maßen von einer herkömmlichen Klavierkonstruktion signifikant unterscheiden, dabei werden mögliche Probleme, Grenzen der Machbarkeit oder Spielräume, in denen der Bau gelingen kann, thematisiert.
Somit bildet die Arbeit eine Grundlage, um im weiteren Vorgehen das Kleine Klavier vollständig zu konstruieren, zu evaluieren und in Form von Materialprüfungen und Prototypen zu überprüfen.
Konzeptionierung einer grafischen Benutzeroberfläche zur Klanganalyse für den Musikinstrumentenbau
(2023)
Das Beschreiben von Klangfarben und Klangeigenschaften ist im Umfeld des professionellen Musikinstrumentenbaus ein höchst subjektiver Vorgang. Dadurch wird die Kommunikation zum Beispiel mit Kunden zum Drahtseilakt. Musikinstrumentenmacher müssen
darauf hoffen, ein zu ihren Kunden kompatibles Vokabular zu verwenden, um die Vorzüge
ihrer Instrumente hinreichend zu erläutern. Es besteht offenbar ein Bedarf an Werkzeugen zur objektiven Untersuchung und Beschreibung von Klängen in dieser Branche.
In dieser Arbeit wurde darum eine grafische Benutzeroberfläche zur Klanganalyse von
Musikinstrumenten für den Einsatz im professionellen Umfeld des Musikinstrumentenbaus konzeptioniert und umgesetzt. Dazu wurden qualitative Nutzerbefragungen durchgeführt, grundlegende Konzeptionsmethodiken aus dem Design angewandt, verfügbare Software auf ihre Vor- und Nachteile hin untersucht, eine grafische Benutzeroberfläche
konzeptioniert und bis zur Einsatzfähigkeit programmiert und erste Nutzertests durchgeführt.
Natural varnishes have been used for centuries by musical instrument makers to protect the instruments for climatic, aesthetic and acoustic reasons. The effects of varnishes on the protection of the wood surface, as well as their aesthetic parameters, are easier to verify and compare visually, but the comparison of their acoustic effects has always been challenging and debated.
In fact, varnish layers have a small effect on the vibration properties of wood. For example, the effect of a decrease or increase in humidity on the vibration properties of wood is sometimes equal to the effect of several layers of varnish. Because of this small amount of effect, measuring this effect is also difficult and challenging.
Our strategy in this study is to obtain the clearest possible results by comparing the effect of only two types of oil varnishes with completely opposite elastomechanical properties and increasing the number of samples varnished.
The samples were measured before and after each varnish layer using conventional methods for measuring vibration properties, and the average results of the same samples were discussed and analyzed.
Overall, the amber varnish obviously has a more negative effect on the vibration properties of the violin plates compared to the colophony varnish.
Einfluss des Sattelmaterials auf die akustisch-musikalischen Eigenschaften von Konzertgitarren
(2023)
Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Einfluss des Sattelmaterials auf die akustisch-musikalischen Eigenschaften von Konzertgitarren, was bisher nur wenig erforscht wurde. Bei der Recherche im deutsch- und englischsprachigen Bereich wurde zu diesem Thema lediglich die nicht veröffentlichte Diplomarbeit von Eichert aus dem Jahr 1994 gefunden, welche Eichert ebenfalls am Studiengang Musikinstrumentenbau in Markneukirchen schrieb. Außerdem beschäftigte sich Zollner mit den mechanischen Vorgängen der Saite am Sattel einer E-Gitarre, was kurz betrachtet wird. Im Rahmen dieser Arbeit wurden verschiedene für die Nutzung als Stegsattel in Frage kommenden Materialien hinsichtlich ihres Einflusses auf den Klang einer nylonbesaiteten Konzertgitarre untersucht. Dazu wurden für den Stegsattel 15 Proben aus verschiedenen Materialien hergestellt. Zu diesen Materialien zählen natürliche, wie bspw. Knochen und Ebenholz, verschiedene Kunststoffe sowie die Metalle Messing und Neusilber. Einige Eigenschaften der Materialien – Dichte, Schallgeschwindigkeit und E-Modul – wurden selbst ermittelt sowie aus der Literatur übernommen. In dieser Arbeit erfolgte die Ermittlung des Materialeinflusses auf den Klang rein messtechnisch. Dazu wurden die Zweipunktübertragung, bei welcher die Beschleunigung der Decke an einem definierten Punkt bei Impulsanregung am Stegsattel gemessen wird, und die Fernfeldmessung, bei welcher der durch Impulsanregung am Stegsattel abgestrahlte Schall an drei Punkten im Raum aufgenommen wird, verwendet. Weiterhin wurden Versuche zur Messung der Abklingzeit gemacht, welche mit dem in der Arbeit beschriebenen Messaufbau allerdings nicht erfolgreich waren. Zur Auswertung der Ergebnisse wurden die Merkmale zur Bewertung von Gitarren nach Ziegenhals verwendet sowie eine grafische Darstellung der Frequenzgänge und Frequenzkurven. Mit den beiden Messmethoden ließen sich Unterschiede zwischen den Materialien ermitteln. Einige Materialien sind sich in ihren Eigenschaften wie auch in den Messergebnissen sehr ähnlich, sodass hier die Unterschiede im Bereich des Messfehlers liegen. Um einen Eindruck von den Unterschieden zu bekommen, wurde ein subjektiver Hörvergleich durchgeführt, bei welchem lediglich der Unterschied zwischen den beiden extremsten Materialien dieser Stichprobe, Messing und Tusq, festgestellt werden konnte. Ein objektiver Hörtest konnte im Rahmen dieser Arbeit nicht durchgeführt werden. Weiterhin wurde festgestellt, dass die Masse des Stegsattels einen Einfluss auf die Frequenzlage der ersten Deckenresonanz hat.
Finite element Analysis is a powerful tool that enables a thorough examination of the physical and mechanical aspects of various objects, yielding insights that would otherwise be difficult to obtain. In the context of the guitar industry, this technology can be used to determine the role of internal bracing structures with a high degree of precision. Specifically, FEM is commonly utilized to analyze the natural vibration frequency of guitars and to gain a better understanding of their vibrational behaviour. Although there are many sources that describe the impact of braces on the natural frequencies of guitar tops, there exists a paucity of research that delves into how these structures achieve their effects.
The purpose of this paper is to employ FEM to examine the effect of braces on the soundboard and to contrast the results with those obtained from an actual soundboard fabricated by the author. Through simulation, we aim to elucidate the influence of various factors such as position, height, and profile on the soundboard's performance. However, it is important to note that there may be discrepancies between the simulation results and the actual performance of the soundboard owing to measurement errors and constraints associated with manual production. As a result, the data generated by this study should not be regarded as reference data.
„Textile is an ambiguous concept.
It is material, it is concept, it is language, it is metaphor.“1
In diesem Zitat beschreibt Catherine Domor in „A Philosophy of a Textile“ Textilien im Kontext der bildenden Künste als mehrdeutiges Konzept. Sie definiert das Textil als Konzeption aus mehreren Dimensionen, welche gleichzeitig ein Material, eine Idee, eine Sprache sowie eine Metapher darstellt. Philosophisch betrachtet, kann daher ein Textil im künstlerischen Kontext nur ganzheitlich erfasst werden, wenn die Mehrdeutigkeit und die Vielfältigkeit der Dimensionen gewürdigt werden. Gleichzeitig sind die unterschiedlichen Dimensionen eines Textils verflochten und interagieren miteinander.2
Vor dem Hintergrund Domors Klassifizierung des Textils als mehrdeutiges Konzept werden die Gewebe dieser Masterarbeit als Sprachmittel und Metapher für eine konstruierte Mehrdeutigkeit mit einer resultierenden Uneindeutigkeit eingeordnet. Diese Mehrdeutigkeit wird ergänzt durch die Spannung zwischen den Bereichen Textilkunst und Textildesign, denn die vorliegende Arbeit bedient sich im künstlerischen Gestaltungsprozess methodischer Ansätze aus dem Textildesign, sowie der Textiltechnik. Die Bemühung dieser Disziplinen erfolgt zielgerichtet und systematisch zur Findung einer Materialität als Sprachmittel zur Übersetzung der künstlerischen Gestaltungsvision in den gewebten Textilien. Ziel dieser Masterarbeit ist die Entwicklung einer Kollektion von Geweben, in der jedes Textil sowie das gesamte Werk die Frage formuliert: „Was bin ich?“. Auf diese konzeptionelle Uneindeutigkeit soll bewusst keine Antwort angeboten werden, denn es erfolgt keine Auflösung für den Betrachtenden. Die Jacquardgewebe verstehen sich in ihrer Konstruktion als mehrdeutiges Konzept, das dem Betrachtenden durch das Werk nicht offengelegt wird.
Den Ausgangspunkt für den künstlerischen Gestaltungs- und Forschungsprozess zur konzeptionellen Entwicklung der Gewebe bildete das digitale Textildesign sowie die Arbeit an einer industriellen Jacquardwebmaschine mit Kettmaterial aus transparentem Monofilament. Auf dieser Basis galt es an die Grenzen des technisch Machbaren mit Material sowie Bindungsexperimenten zu gehen, um neue und innovative Gestaltungsansätze zu finden. Die sequenziellen Versuchsreihen in den Bereichen Bindungsstrukturen, Material, Farbe, Motive und Muster erlaubten ein ineinandergreifendes Ausloten der Ergebnisse zur Formulierung einer stimmigen Wirkaussage. Die Suche nach Werkzeugen zum Ausdruck der ästhetischen Materialisierung des Uneindeutigen resultierte in der Findung einer innovativen Gestaltungsmethodik zur Entwicklung geometrischer Musterdesigns, die dreidimensionale Bindungsstrukturen in transluzenten Jacquardgeweben entstehen lassen.
Diese Gestaltungsmethodik ist als Musterdimension Bestandteil eines Musterschemas mit insgesamt vier Dimensionen, welche das Konzept der Kollektion „BELOW THE PATTERN“ formuliert. Die Kollektion umfasst drei Serien mit jeweils drei Geweben, welche durch die vier Musterdimensionen innerhalb der Serien und serienübergreifend miteinander verbunden sind. Eine Musterdimension stellt das konstruierte Entwicklungsraster für die Gewebedessins dar. Die weiteren Dimensionen des Musterschemas sind die geometrischen Musterdesigns der Gewebe und die Bindungsrapporte selbst. Die Gewebe erhalten ihre Transluzenz durch die Verarbeitung von transparentem Monofilament in Kette und Schuss, wodurch durch das glatte Material ein textil-untypischer Charakter entsteht. Durch die gezielte Konstruktion eines Musterschemas als Gestaltungsmittel der Uneindeutigkeit liegt den Geweben ein mehrdeutiges Konzept zugrunde, das für den Betrachtenden unbegreifbar bleibt und bleiben muss.
Akustik und Textildesign
(2023)
Bis vor einigen Jahren wurde der Thematik der Akustik im Bauwesen oder im Design nur wenig Relevanz beigemessen. Heute wird diesem Gebiet, mit Recht, immer mehr Aufmerksamkeit zuteil.3 Studien belegen den Einfluss von akustischen Reizen für die menschliche Gesundheit. Eine dauerhaft zu hohe Schallbelastung kann zu Konzentrationsverlust, Kopfschmerzen, Reizbarkeit und Schlaflosigkeit führen.
Die Konzeption Sonus der Masterarbeit Akustik und Textildesign ist ein komplexes System aus bauphysikalischen Maßnahmen, individuellen Bedürfnissen der Nutzenden und daraus resultierenden psychoakustischen Anpassungen der Umgebung. Um die Wünsche der Kinder mit in die Gestaltung einzubeziehen, wurde repräsentativ eine Umfrage mit 26 Schülern und Schülerinnen der 3. Klasse der EGS durchgeführt. Diese Arbeit verknüpft die Bestandteile des Gegebenen, des Gewünschten und des Notwendigen zu einem Leitfaden für ein angenehmes Raumklima in der Mensa der Evangelischen Grundschule Schneeberg.
In den letzten Jahren wurde Kleidung immer stärker zum Wegwerfprodukt. Große Unternehmen produzieren täglich massenhaft neue Kleidungsstücke - Fast Fashion regiert die Modeindustrie.
Im Folgenden wird thematisiert, wie die Wertschätzung von Kleidungsstücken durch einen bewussteren Umgang gesteigert werden kann. Ist es ausreichend, wenn Kleidung teurer und nachhaltiger produziert wird? Kann das Design zusätzlich zu hochwertigen Materialien langlebiger und für Konsumenten bedeutender werden?
Was macht ein nachhaltiges Design aus und wie kann es kommerziell umgesetzt werden?
Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema Spiel und kindliches Spielen. Im Speziellen wird auf das Fantasiespiel eingegangen. Anhand der Bedürfnisse im Fantasiespiel wird untersucht, wie Gestaltung dieses unterstützen kann. Anschließend wird näher auf das Thema Pappe eingegangen und darauf, wie Pappe das Spiel unterstützen kann. Es werden drei Spielwaren untersucht.
Flexible Mechanismen unterscheiden sich von klassisch starren, da sie ihre Beweglichkeit durch elastische Verformung ihrer Komponenten erlangen. In der Natur allgegenwärtig, erlangen sie durch ihre Präzision und Langlebigkeit, sowie durch ihren inhärenten Leichtbau seit zwanzig Jahren verstärkt technische Anwendung.
Wenig Verwendung fanden die Strukturen bisher in Möbeln. Im technischen Einsatz irrelevant waren zudem natürliche Kompositmaterialien wie Massivholz und Bambus. Ähnlich synthetischen faserverstärkten Materialien weisen diese hohe Festigkeiten bei vergleichsweise geringer Steifigkeit auf. Motiviert durch die Ökologie der Werkstoffe und die Leistungsfähigkeit der integrierten Strukturen geht die vorgestellte Arbeit deshalb der Frage nach, welches Einsatzpotential hölzerne, flexible Mechanismen im Möbelbau haben. Insbesondere GestalterInnen soll ein Überblick über die relevanten Potentiale und Herausforderungen verschafft werden. Neben der grundlegenden Funktionsweise werden für den potentiell herausfordernden Entwurf Konstruktions- und Analysemethoden vorgestellt. Die benötigte Expertise und der Fertigungsaufwand wird mit den Gestellbauten des klassischen Holzhandwerkes verglichen. Dabei werden digitale Entwurfs-, Analyse,- und Fertigungsstrategien als Schlüsseltechnologien für die Weiterentwicklung ausgemacht. Zur Bewertung der inhomogenen Materialien wurden die statischen und dynamischen Vorraussetzungen für den Einsatz dargestellt. Dabei demonstrierte vor den Holzarten Esche, Buche und Akazie besonders Bambus unter großen Verformungen seine Eignung.
Gestalterische Einsatzpotentiale wurden in der Analyse etablierter Produkte herausgearbeitet. Insbesondere die Integration beweglicher Funktionen in Gestelle von Leuchten, Sitzobjekten und Lagermöglichkeiten wurde analysiert. Die theoretischen Untersuchungen wurden von praktischen Experimenten und der Entwicklung flexibler Hockerprototypen begeleitet. Die Erkenntnisse wurden
genutzt, um Sachverhalte des Rechercheteils aufzuarbeiten und zu vertiefen.