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Beruf und Familie stellen zentrale Lebensbereiche des Menschen dar, welche sich gegenseitig beeinflussen. Eine Ausgewogenheit von Arbeits- und Privatleben (Work-Life-Balance) ge-winnt insbesondere für junge Arbeitnehmer zunehmend an Bedeutung. Zusätzlich erfordern es demografischer und gesellschaftlicher Wandel, dass nicht nur die Politik, sondern auch die Unternehmen selbst, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gezielt vorantreiben. Anhand einer familienbewussten Personalpolitik ist es den Unternehmen möglich, die Mitarbeiterzu-friedenheit zu steigern. Dies wirkt sich zugleich positiv auf die Kundenzufriedenheit aus und geht mit einem Imagegewinn für das Unternehmen einher. Die familienorientierte Personalpo-litik bietet demnach eine Möglichkeit, auf den Fachkräftemangel zu reagieren. Studien zufolge bewirkt sie zudem einen positiven betriebswirtschaftlichen Effekt, Unternehmen können Kosten einsparen. Im Gesundheitswesen stellt die Unterstützung der Mitarbeiter bei der Ab-stimmung von Beruf und Familie eine besondere Herausforderung dar. Gerade in den ambu-lanten Pflegediensten sind finanzielle Mittel begrenzt und Arbeitszeiten müssen an Kunden-wünschen und pflegerischen Anforderungen ausgerichtet werden. Aus diesem Grund war es das Ziel der vorliegenden Arbeit, die aktuelle Situation der Vereinbarkeit von Beruf und Fa-milie in den ambulanten Pflegediensten der Stadt Zwickau zu betrachten. So sollte die Rele-vanz der Thematik für Leitungskräfte und Pflegefachkräfte der ambulanten Pflegedienste geprüft und zugleich herausgefunden werden, welche unterstützenden Maßnahmen seitens des Arbeitgebers die Mitarbeiter tatsächlich entlasten können. Zur Beantwortung dieser Fragen wurden leitfadengestützte Einzelinterviews mit Leitungskräften aus 13 ambulanten Pflegediensten geführt. Nach der Transkription der Gespräche wurden diese in Anlehnung an die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet. Des Weiteren wurden die Pflegefachkräfte dieser Pflegedienste anhand standardisierter Fragebögen zur Thematik befragt. Eine deskriptiv statistische Auswertung erfolgte mittels SPSS. Es zeigte sich, dass die Leitungskräfte der ambulanten Pflegedienste der familienbewussten Personalpolitik grundsätzlich eine hohe Bedeutung beimessen und insbesondere eine vereinbarkeitsorientierte Diensteinsatzplanung nutzen, um ihre Mitarbeiter zu unterstützen. Auch für die Pflegekräfte hat die Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine hohe Bedeutung. Sie sehen den Dienstplan ebenfalls als wichtigstes Instrument für eine gelingende Abstimmung von Beruf und Familie, würden sich jedoch auch Angebote hinsichtlich der Kinderbetreuung und eine finanzielle Entlastung wünschen. Letztlich sind etwa 80% der Mitarbeiter mit den familienfreundlichen Maßnahmen in ihrem Pflegedienst zufrieden. Dennoch wird den Pflegedienstleitungen empfohlen, das unterstützende Angebot mit Blick auf die zu erwartende Fachkräfteentwicklung zu intensivieren.