Untersuchungen zu Prüfpotentialen bei der internen elektronischen Qualitätssicherung von Kraftfahrzeug-Schadengutachten

  • In der vorliegenden Diplomarbeit wurden zunächst allgemeingültige Untersuchungen zum Sachverständigen und dessen Aufgabenfelder angestellt. Unter Berücksichtigung seiner Tätigkeiten im Unternehmen DEKRA, wurde näher auf wichtige Bestandteile hinsichtlich der Erstellung von Gutachten eingegangen. Eine Differenzierung der Auftraggeber, sowie notwendige Ausbildungen und Zertifizierungen von Sachverständigen sind ebenfalls Teile der Betrachtungen. Als nächstes wurde das neue elektronische Prüfinstrument D-Check zur internen Qualitätssicherung im Bereich Schadengutachten bei DEKRA vorgestellt und das bestehende Maß an Prüfregeln dargestellt. Ferner erfolgte eine Erörterung von ergänzenden Qualitätskontrollen auf manueller und elektronischer Basis. Im Anschluss wurde eine Auswertung der aktuellen Statistiken von Fahrzeugbeständen und Unfällen durchgeführt, die bei der weiteren Ausführung der Arbeit von Relevanz sind. Die Analyse der reklamierten Gutachten fokussierte sich auf die Betrachtung der Ergebnisse aus dem Cross Audit und dem Filter des Fachabteilungsleiters der Niederlassung Zwickau. Weitere Beiträge entstanden durch Befragungen der Mitarbeiter des Gutachtenwesens der NL Zwickau und der Außenstelle Plauen. Dadurch konnte festgestellt werden, wo genau im Produktherstellungsprozess erhöhter Prüfbedarf besteht. Aus diesen gewonnenen Erkenntnissen wurde im nächsten Schritt auf die gegenwärtige Problematik bei der Prüfung von Schadengutachten eingegangen. Darauf aufbauend, erfolgten die Erstellung einer Systematik zur Darstellung und Ab-leitungen von möglichen Kontrollpotentialen zur Qualitätssicherung mittels D-Check. Dabei wurde eine praxisnahe Systematisierung zur Bestimmung gewählt, wo genau bei der Gutachtenerstellung Probleme entstanden, so dass zukünftige Erweiterungen und nachhaltige Ergänzungen mühelos vorgenommen werden können. Das Ergebnis davon war, dass enormer Prüfbedarf im Bereich der Kalkulation besteht. Die weiteren Untersuchungen ergaben, dass eine Festlegung von allgemeingültigen Algorithmen zu dieser Problemstellung nicht möglich war. Jedes einzelne Kontrollpotential musste individuell behandelt und ausgewertet werden. Dabei wurde speziell auf Probleme und Möglichkeiten zur praktischen Realisierung für die unmittelbare Integration in den D-Check eingegangen. Ziel war es, eine Spezifikation von konkreten Regeln anhand der erzielten Ergebnisse der Reklamationsauswertung zu erbringen. Diese wurden direkt aus den abgeleiteten und bewerteten Kontrollpotentialen gewonnen. Daraus ergab sich eine Vielzahl von Regeln für den D-Check, deren Implementierungen sich unterschiedlich aufwendig gestalten. Einige davon können unproblematisch mit einer Verknüpfung versehen werden, andere jedoch benötigen speziell angelegte Datenbanken mit einem Konvolut an spezifischen Informationen wie Herstellervorgaben, Sekundärschäden oder Logiken bezüglich Abfolgen. Der folgende Schritt nach dieser Diplomarbeit, ist die Entscheidung der Mitarbeiter von DEKRA, welche dieser vorgeschlagenen Regeln direkt umgesetzt werden. Perspektivisch bleibt die Rolle der personengebundenen Prüfungen durch den Fachabteilungsleiter weiter bestehen, da nicht alle Parameter elektronisch prüfbar sind. Es besteht weiterhin die Gefahr, dass einseitige Entwicklungen zu Gunsten der Versicherungen entstehen, weil die größte Maßgabe eine Reduzierung der Kosten ist. Vorsichtsmaßnahmen sollten getroffen werden, dass deswegen die Qualität der erbrachten Dienstleistungen und Instandsetzungen nicht leidet. Denkbar ist ebenso eine Zusammenarbeit aller Beteiligten. Die Versicherungen könnten auf die Hersteller zugehen um Daten zu erhalten, die elektronische Prüfprogramme zur Gutachtenerstellung erleichtern und weiterentwickeln. Als Gegenzug wäre eine günstigere Einstufung der jeweiligen Fahrzeuge realisierbar. Unternehmen wie DEKRA könnten mit diesen Daten die regelbasierten Prüfinstrumente vervollständigen, um somit wiederum ihre Qualität zu steigern und fachgerecht der Kostenminderungspflicht nachkommen. Zusammenfassend bleibt festzustellen, dass durch den D-Check eine Hilfestellung für den Sachverständigen erzielt und gleichzeitig das Vertrauen der Auftraggeber gestärkt wird, da die Qualität der erbrachten Dienstleistungen signifikant gesteigert werden kann.

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Metadaten
Author:René Rosendräger
Advisor:Volker Liskowsky, Josef Sattler
Document Type:Diploma Thesis
Language:German
Name:DEKRA Automobil GmbH Niederlassung Zwickau
Olzmannstraße 22, 08060 Zwickau
Date of Publication (online):2010/09/03
Year of first Publication:2010
Date of final exam:2010/09/02
Tag:DEKRA; Gutachten; Reklamationen; Schadengutachten
Page Number:90 Seiten, 12 Abb., 16 Tab., 17 Lit.
Faculty:Westsächsische Hochschule Zwickau / Maschinenbau und Kraftfahrzeugtechnik (bis 2018)
Release Date:2010/09/03