IST-Analyse zum Ablauf des Teilprozesses Einschleusen von Patienten in den OP-Bereich - Ergebnisse einer Beobachtungsstudie am Beispiel der Patientenschleuse des Zentral-OP im Diakoniekrankenhaus Chemnitzer Land

  • Der Kostendämpfungs- und Leistungsdruck in deutschen Krankenhäusern nimmt spätestens seit der verbindlichen Einführung des vollpauschalierenden Entgeltsystems im Jahr 2004 stetig zu. Die Optimierung von Versorgungsprozessen, insbesondere im Hochkostensektor OP-Bereich, gewinnt auch aufgrund der zahlreich existierenden Schnittstellen zu anderen Versorgungseinheiten an Bedeutung. Mit der vorliegenden Forschungsarbeit sollen deshalb potenzielle Schwachstellen und deren Ursachen im Ablauf des präoperativen Teilprozesses Einschleusen von Patienten in den Zentral-OP des Diakoniekrankenhauses Chemnitzer Land' systematisch erfasst und generiert werden, um anhand der ermittelten Ergebnisse weiterführende Prozessoptimierungen anzustoßen. Dazu wurden in einem zwölftägigen Beobachtungszeitraum vier präoperative Prozesszeiten, Wartezeiten und deren Verzögerungsgründe zwischen der Patientenanforderung und dem Ankommen des jeweiligen Patienten im Narkoseeinleitungsraum prospektiv erhoben und zusätzlich Abweichungen des täglichen OP-Plans analysiert. Die Erfassung von insgesamt 170 Einschleusungen erfolgte mittels standardisiertem Beobachtungsbogen, der auf Grundlage von Empfehlungen in der Fachliteratur sowie auf Basis von Ergebnissen anderen Studien und angepasst an interne Rahmenbedingungen und Abläufe konstruiert wurde. Die Ergebnisse zeigen, dass mit einem Anteil von 31 % an der Gesamtwartezeit und mit einer Summe von 145 min die meisten Verzögerungen zum Zeitpunkt in der Patientenschleuse zustande gekommen sind. Organisatorisch bedingte Faktoren, wie das Warten auf Anästhesie- und OP-Personal zur Umbettung auf den OP-Tisch, sind die häufigsten Ursachen. Die vom Auftraggeber vermutete Schwachstelle der Prüfung der Checkliste zur Patientensicherheit in der Schleuse konnte nicht als schwerwiegende Verzögerungsursache ausgemacht werden. Von insgesamt 44 erhobenen ersten Positionen am Morgen trafen knapp die Hälfte derer mit einer durchschnittlichen Verspätung von 5,3 min (+/- 9,4 min) an der Schleuse ein. Der OP-Plan konnte im Erhebungszeitraum größtenteils eingehalten werden und wurde in lediglich 15 Fällen hauptsächlich durch Notfälle und nicht durch unbegründete Programmumstellungen unterbrochen. Mit dieser Analyse konnten bestehende und teilweise vermeidbare Schwachstellen bei der Patienteneinschleusung identifiziert werden, die sich entweder durch edukative Maßnahmen beim Personal oder durch einfach umzusetzende Maßnahmen zur Informationsweitergabe, minimieren lassen.

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Metadaten
Author:Theresa David
Advisor:Christian PihlGND
Document Type:Bachelor Thesis
Language:German
Name:Diakoniekrankenhaus Chemnitzer Land gGmbH
Limbacher Str. 19, 09232 Hartmannsdorf
Date of Publication (online):2016/10/07
Year of first Publication:2016
Granting Institution:Westsächsische Hochschule Zwickau, Westsächsische Hochschule Zwickau
Date of final exam:2016/08/04
Tag:OP-Management; Patientenschleuse
GND Keyword:Prozessanalyse; Prozessmanagement
Page Number:61 Seiten, 8 Abb., 3 Tab., 74 Lit.
Faculty:Westsächsische Hochschule Zwickau / Gesundheits- und Pflegewissenschaften
Release Date:2016/10/07