Die Altersvorsorge im wohlfahrtsstaatlichen Kapitalismus - eine kritische Auseinandersetzung mit der Ausgestaltung der Altersvorsorge in Deutschland

The retirement arrangement in the welfare state capitalism - a critical discussion about the retirement arrangement in Germany

  • Gegenstand der Betrachtung ist die Alterssicherung in Deutschland, als sozialpolitisches Gestaltungsinstrument zur Beantwortung sozialer Fragen. In der Ausgestaltung der Alterssicherung äußern sich Vorstellungen von Gerechtigkeit und einer guten Gesellschaft. Die Alterssicherung ist Teil des politischen und sozialen Systems. Vor diesem Hintergrund wird der Alterssicherung eine wirklichkeitskonstruierende Dimension zugesprochen. Das Leistungsprinzip und die darin eingebettete Ambivalenz von Finanzierung und Leistung setzt darauf, die soziale Stellung zu manifestieren, wobei das Prinzip sozialer Sicherung eine Egalisierung von Lebenslagen durch Umverteilung anstrebt. Der geltende Rechtsrahmen der Alterssicherung wird in dieser Arbeit als soziale und gesundheitliche Determinante eingeordnet. Die rechtliche Rahmung ist Resultat historisch-kultureller Entwicklungen, in ihr spiegelt sich eine Gerechtigkeitskultur wider. Angenommen wird, dass sich der Status Quo in eine Entwicklungsdynamik einbettet und die aktuelle Ausgestaltung Ergebnis und Treiber eines wirklichkeitskonstruierenden Prozesses ist. Ziel dieser Auseinandersetzung ist es, diese Entwicklungsdynamik herauszuarbeiten und sie vor dem Hintergrund der Solidarität und Subsidiarität zu bewerten. Im ersten Teil der Arbeit wurden strukturelle Besonderheiten in der Ausgestaltung der Alterssicherung in Deutschland anhand von drei Strukturdimensionen untersucht. Die drei Dimensionen erfassen die Struktur der Versichertengemeinschaft, Finanzierung und Leistungsumfang der gesetzlichen Rentenversicherung und der kapitalgedeckten Vorsorgeoptionen, Betriebs- und Riester Rente. Angelehnt an Esping-Andersen (1989) wird untersucht, inwieweit Individuen von ihrer Marktabhängigkeit befreit werden und welches System sozialer Stratifizierung, als Verhältnis zwischen Rechten und sozialen Klassen, den sozialpolitischen Bestrebungen zugrunde liegt. Unterschiedliche Rechte und Privilegien für unterschiedliche Statusgruppen provozieren Spaltungen und Dualismen, die die kollektive Solidaritätskultur verändern. Die Dynamik der Effekte der konkreten Ausgestaltung werden auf individueller, gesellschaftlicher und globaler Ebene phänomenologisch diskutiert und ein Spannungsverhältnis zwischen Rechtsideal und Rechtsnorm aufgeworfen. Im zweiten Teil wird die identifizierte Entwicklungsdynamik in Bezug zu definierten Transformationsphänomenen gesetzt. Da sich sozialer Wandel nicht linear vollzieht, wurde die Ausgestaltung der Alterssicherung als Zielvariable und erklärende Variable eingeordnet.

Export metadata

Additional Services

Metadaten
Author:Vanessa Süring
Advisor:Andreas TeubnerGND, Stefan KolevGND
Document Type:Master's Thesis
Language:German
Name:Westsächsische Hochschule Zwickau
Dr.-Friedrichs-Ring 2A, 08056 Zwickau
Date of Publication (online):2018/06/11
Year of first Publication:2017
Granting Institution:Westsächsische Hochschule Zwickau, Westsächsische Hochschule Zwickau
Date of final exam:2017/12/05
Tag:Alterssicherung; Kapitalismus; Wohlfahrtsstaat; soziale Stratifizierung
capitalism; retirement arrangement; social stratification; welfare state
Page Number:88 Seiten, 1 Abb., 2 Tab., 50 Lit.
Faculty:Westsächsische Hochschule Zwickau / Gesundheits- und Pflegewissenschaften
Release Date:2018/06/11