Der Weg in die Leiharbeit

  • Einleitung/Zielstellung: Die Zahl der in Arbeitnehmerüberlassungen tätigen Pflegekräfte ist steigend. Aus verschiedenen Gründen entscheiden sie sich für diese Tätigkeit und werden für eine bestimmte Zeit von medizinischen oder pflegerischen Einrichtungen angefordert, um den bestehenden Personalmangel oder -ausfall zu kompensieren. Das Ziel dieser Arbeit war es die Beweggründe zu identifizieren, die Zufriedenheit zu messen und Zukunftsperspektiven von Pflegekräften in Arbeitnehmerüberlassungen einzuschätzen. Methodik: Die Datenerhebung erfolgte mittels eines Fragebogens, der von Pflegekräften aus Arbeitnehmerüberlassungen ausgefüllt wurde. Dieser wurde im Vorfeld erstellt und ist nicht standardisiert. Der Befragungszeitraum betrug vier Wochen. Insgesamt konnten 21 ausgefüllte Fragebögen mittels der Statistiksoftware IBM SPSS (Superior Performing Software System) Statistics 24 ausgewertet werden. Ergebnisse: Die Untersuchung der Beweggründe ergab, dass Leiharbeitnehmer sich aus ganz verschiedenen Gründen für diese Tätigkeit entscheiden. Das häufigste Motiv war die Unzufriedenheit beim vorherigen Arbeitgeber. Außerdem wurde festgestellt, dass diese Tätigkeit auch aus Interesse an einer neuen Herausforderung begonnen wird. Die Zufriedenheitsanalyse ergab, dass die meisten befragten Pflegekräfte mir ihren Arbeitsbedingungen zufrieden sind. Lediglich die Weiterbildungsmöglichkeiten wurden kritisch betrachtet. Das Angebot an Weiterbildungsmöglichkeiten und damit verbundenen Aufstiegschancen im Berufsleben in den befragten Unternehmen scheinen ausbaufähig zu sein. Der Mann-Whitney-U-Test ergab keinen signifikanten Zusammenhang zwischen Alter/Geschlecht und dem Erhalt von Wertschätzung/Zufriedenheit. Diskussion: Die Beweggründe erwiesen sich als vielfältig und nachvollziehbar. Es ist positiv zu bewerten, dass zwischen Alter und dem Berufsabschluss kein signifikanter Zusammenhang zum Erhalt der Wertschätzung und der Zufriedenheit von Pflegekräften besteht. Im Vergleich zu anderen Zufriedenheitsbefragungen in der Pflegebranche schnitt die der Leiharbeitnehmer deutlich besser ab. Lediglich Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten erwiesen sich als ausbaufähig, um die Zufriedenheit der Angestellten weiterhin zu erhalten und zu steigern. In Bezug auf die gesamte Pflegebranche wurde festgestellt, dass der Einsatz von Leiharbeitern, unter anderem aus Kostengründen, nur eine zeitlich begrenzte Lösung darstellt. Es ist wichtig auch die Arbeitsbedingungen für Festangestellte zu optimieren, um Unzufriedenheiten entgegenzuwirken. Fazit/Ausblick: Die Beweggründe für die Tätigkeit in Arbeitnehmerüberlassungen sollten noch tiefgründiger erforscht werden, um auch die Zufriedenheit Festangestellter in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen zu erhöhen und Fluktuation zu vermindern. Inwiefern dieses Ergebnis ein Abbild der Gesamtheit darstellt ist jedoch nicht beurteilbar. Es ergibt sich ein weiterer Forschungsbedarf aus dieser Arbeit. Es wäre von Bedeutung herauszufinden, inwieweit sich der Einsatz von Leiharbeitern auf die Qualität der Pflege und die Zufriedenheit von Pflegebedürftigen auswirkt. Ebenso wäre es wichtig zu erforschen, welche Herausforderungen Unternehmer darin sehen. Hierbei wären auch Interviews geeignet, um Emotionen besser wahrnehmen zu können.

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Metadaten
Author:Michelle Lebefromm
Advisor:Tom SchaalORCiDGND, Ingolf Adner
Document Type:Bachelor Thesis
Language:German
Name:Arbeitnehmerüberlassungen
Sachsen, Berlin, Baden-Württemberg, 08058 Zwickau
Year of first Publication:2019
Publishing Institution:Westsächsische Hochschule Zwickau
Tag:Arbeitnehmerüberlassung; Beweggründe; Leiharbeit; Zufriedenheit; Zukunftsperspektiven
Page Number:61 Seiten, 14 Abb., 5 Tab., 16 Lit.
Faculty:Westsächsische Hochschule Zwickau / Gesundheits- und Pflegewissenschaften
Release Date:2019/09/24