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Der Einsatz von Psychopharmaka bei Pflegebedürftigen ist in der pflegerischen Praxis eine ebenso gängige Therapieoption wie der Einsatz von anderen Medikamenten. Allerdings ist diese mit mehr Risiken und Konsequenzen verbunden. Öffentlichkeitswirksam deutete das der AOK Pflege-Report 2017 an, welcher als Grundlage für diese rekonstruktive Untersuchung diente. Anhand von 186 Heimbewohnern in drei Einrichtungen der stationären Altenpflege wurden die Ergebnisse des Pflege-Reportes 2017 zur Verordnungsprävalenz von Psychopharmaka, Polypharmazie und potenziell ungeeigneter Medikamente kritisch geprüft und untermauern die Problematik dieser Verordnungspraxis. In der Dauermedikation sind die Neuroleptika mit mindestens einem Präparat die am häufigsten verordnete Klasse und werden bei jedem zweiten Demenzpatienten eingesetzt. Angstlösende und sedierende Medikamente folgen nach den Antidepressiva und sind häufig ungeeignet. Die daraus resultierenden Konsequenzen sind für das Gesundheits- und Pflegewesen bedeutend und bedürfen einer dringenden Sensibilisierung.