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Einleitung: Die Vereinbarkeit von Studium mit familiären Verpflichtungen gewinnt aufgrund der steigenden Anzahl pflegebedürftiger Menschen in Deutschland sowie der hohen Kinderlosigkeit unter Akademikern zunehmend an Bedeutung. Hochschulen sind im Rahmen der Qualitätssicherung bemüht, für Studierende mit Familienaufgaben strukturelle Hürden im Studium abzubauen und sie bei der Bewältigung dieser zwei Lebensbereiche zu unterstützen. Durch das Audit "Familiengerechte Hochschule" und den Best Practice-Club "Familie in der Hochschule" wurden für Hochschulen Maßstäbe zur Beurteilung der Familienfreundlichkeit geschaffen. Zielstellung: Die Westsächsische Hochschule Zwickau wurde bereits 2008 als "Familiengerechte Hochschule" zertifiziert und ist seitdem stets um eine nachhaltige Umsetzung bemüht. Zur Sicherstellung der Weiterentwicklung sollte die Wahrnehmung der vorhandenen Angebote und Maßnahmen aus Sicht der Studierenden geprüft werden und die genaue Zielgruppe der betroffenen Studierenden sowie deren Schwierigkeiten der Vereinbarkeit ermittelt werden, um weitere einrichtungsspezifische Handlungspotentiale determinieren zu können. Methodik: Um den Kenntnisstand der familienorientierten Maßnahmen und Angebote der WHZ sowie deren Inanspruchnahme durch die Studierenden zu ermitteln, wurde eine Ad-hoc-Stichprobe der Studierenden schriftlich mittels eines standardisiert eingesetzten Fragebogens anonym befragt. Ferner wurden mit jeweils einem Mitglied der FSRs Interviews zum Thema "Familiengerechte Hochschule" geführt. Ergebnisse: Insgesamt konnten 12 % aller im Sommersemester 2015 immatrikulierten Studierenden für die Evaluation gewonnen werden. Davon gaben 7 % (37) an, ein Kind zu haben und 8 % (43) kümmerten sich um pflegebedürftige Angehörige. Der Durchdringungsgrad des Themas "Familiengerechte Hochschule" war aufgrund des mangelnden Bekanntheitsgrades verschiedener Angebote sowohl unter den Studierenden als auch unter den Mitgliedern der FSRs gering. Weiterhin überlegten zwei Studierende das Studium aufgrund ihrer Familienaufgaben aufzugeben und 21 von 73 Studierenden mit familiären Pflege- oder Betreuungsaufgaben mussten ihr Studium bisher einmal unterbrechen. Schlussfolgerung: Aufgrund der erheblichen Defizite in der Bekanntheit familienorientierter Angebote sowohl bei den Studierenden ohne Familienaufgaben, als auch bei den Studierenden mit familiären Betreuungs- oder Pflegeaufgaben, besteht v.a. Handlungsbedarf in der Kommunikation und Information. Ferner zeigte die Erhebung jedoch, dass die Vereinbarkeitsprobleme von Studium und Familie insgesamt gering waren, wodurch u.a. auf die gelungene Umsetzung der Familienfreundlichkeit der Hochschule geschlossen werden kann.
Einleitung: Großschadenslagen bringen neben physischen Verletzungen, Gewalt, Zerstörung und Verlust von Eigentum auch mentalen Stress mit sich und sind daher für die betroffenen Personen potentiell traumatisierende Ereignisse. Kinder und Jugendliche sind dabei eine besonders verwundbare Risikogruppe. Zielstellung: Durch die Untersuchung sollen im Rahmen der Versorgungsforschung Erkenntnisse zur Absicherung und Überleitung der längerfristigen psychosozialen Versorgung von traumatisierten Kindern und Jugendlichen nach Großschadenslagen ermittelt werden, um Problemfelder der ambulanten traumapsychologischen Versorgung empirisch zu belegen und Empfehlungen abzuleiten. Methodik/Stichprobe: Zur Beantwortung der Fragestellung fand eine schriftliche Befragung mittels standardisiertem Fragebogen von 206 ambulant tätigen Psychotherapeuten mit traumaspezifischer Qualifikation statt, welche für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen zugelassen waren. Ergebnisse: Insgesamt beteiligten sich 44 % der angeschriebenen Therapeuten an der Befragung. Bei der Annahme des Szenarios einer Großschadenslage mit einer Vielzahl behandlungsbedürftiger Kinder und Jugendlicher, bewerteten mehr als die Hälfte der 91 Befragungsteilnehmer die Absicherung der langfristigen Versorgung in ihrem Bundesland mittels des Schulnotensystems als mangelhaft oder ungenügend. Die Befragten sahen Risiken überwiegend in den unzureichenden psychotherapeutischen Behandlungsplätzen in ihrem Versorgungsgebiet (71), den mangelhaften traumaspezifischen Kenntnissen der Akteure (63) und der fehlenden Vernetzung von Einsatzkräften und Psychotherapeuten (61). Diskussion/Schlussfolgerung: Bei der psychotherapeutischen Versorgung dieser speziellen Gruppe von Kindern und Jugendlichen kann es in manchen Regionen in Deutschland zu Problemen kommen. Folglich sind auf langfristiger Sicht Veränderungen im Bereich der Aus- und Weiterbildung von Psychotherapeuten und der Bedarfsplanung notwendig. Außerdem müssen feste Vernetzungsstrukturen zwischen den Einsatzorganisationen und den Psychotherapeuten in den Regionen etabliert werden.