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Has Fulltext
- no (2)
Document Type
- Bachelor Thesis (1)
- Master's Thesis (1)
Institute
- Architektur (2)
Language
- German (2)
Is part of the Bibliography
- no (2)
Das neue Volumen positioniert sich im Schnittfeld zwischen der kleinteiligen Bebauung im Westen und den eher großmaßstäblichen Gebäuden der Bergakademie. Mit seiner klaren, quadratischen Form zeigt die neue Universitätsbibliothek eindeutig die Zugehörigkeit zur Universität und steht damit in Bezug zu den Solitärbauten der Mensa, der alten Bibliothek und dem Sportzentrum unterhalb des Campus. Durch die Positionierung am Ende des bestehenden Platzes zwischen Mensa und bestehender Bibliothek schließt der neue Baukörper diesen Platz. Gleichzeitig dient der Platz als Vorzone und Adresse. Es entsteht ein Ensemble, welches identitätsstiftend für die Bergakademie sein kann. Nach Westen zeigt sich das neue Gebäude gut wahrnehmbar zur stark frequentierten Leipziger Straße und wird so zum neuen Aushängeschild der Universität. Von Süden her ist die Bibliothek schon zeitig vom Verbindungsweg zwischen Innenstadt und Campus zu erkennen. Aus einer Senke kommend sieht man das Volumen weiter oben am Rande eines kleinen Hügels thronen. Die Wiese auf dem Hügel ist durch das Gebäude zu erreichen. Aus der Stadt kommend bildet die neue Bibliothek den Auftakt zum Campus der Bergakademie, welcher sich Richtung Nordwesten weiter ausbreitet. Auf der Westseite ist der Eingang für die Angestellten und Anlieferung angeordnet. Das Gebäude zeigt sich als ein klares Volumen, welches sich als monolithisch wirkender Körper am Campusplatz präsentiert. Über zwei Einschnitte an der Nord- und Südseite stellt die neue Bibliothek die Verbindung zwischen dem Campusplatz und der neuen Lesewiese auf dem 4,5 Meter höheren Hügel her. Im Zentrum der Bibliothek steht die große Treppe, welche die Geschosse miteinander verbindet. Die breiten Treppen sollen repräsentativ die Geschosse miteinander verbinden und mit zusätzlichen Sitzstufen zum Verweilen einladen. Der Baukörper lässt sich in vier unterschiedliche Nutzungen unterteilen. Als Basis kann man den Magazinbereich im Untergeschoss sehen. Das Erdgeschoss und erste Obergeschoss stellen über die große Treppe die Verbindung zwischen dem Campusplatz im Norden und der höher gelegenen Lesewiese im Süden dar. In diesen beiden Geschossen sind der Servicebereich der Bibliothek und das Lernzentrum zu finden. Über dem ersten Obergeschoss befindet sich der Freihandbereich der Bibliothek. Dieser umfasst drei Geschosse. Der vierte Nutzungsbaustein ist der Verwaltungsbereich und erstreckt sich an der Westseite im Erdgeschoss, ersten und zweiten Obergeschoss.
Der Baukörper erstreckt sich an der Südwestkante des Platzes. Dabei ordnet er sich unter der Dreifach-Baumreihe an und hält so den Raum für die documenta auf dem Platz frei. Er formuliert in dem Bereich eine neue Kante vor den Bäumen. Das Gebäude besteht aus zwei unterschiedlich breiten Riegeln welche durch Verbindungsgänge miteinander verbunden sind. Dabei schiebt sich das Gebäude zwischen die Bäume und lässt diese allesamt unangetastet. Im vorderen Bereich bildet es mit der bestehenden Mauer einen klaren Abschluss. Die Eingänge befinden sich an der Kopfseite im Süden und in der Mitte zur Platzseite, als auch zur Stadt hin. Durch das Gefälle des Geländes ist das Innere terrassenförmig angeordnet und wird über Treppen oder Rampen in den Verbindungsgängen erschlossen. So besteht die Möglichkeit zum einen den vorderen Riegel im Ganzen zu durchlaufen, als auch den mäandrierenden Weg durch die Verbindungsrampen zu wählen und damit jede Nutzung abzuschreiten. Im hinteren, zur Stadt ausgerichteten, Riegel befinden sich in einer Spange zum einen Nebenfunktionen, wie Toiletten, Garderobe, Sozialraum und Lager, aber auch die Ausstellung zur documenta, die Kinderbetreuung, die VIP-Lounge und das Pressezentrum. Der vordere, zum Platz ausgerichteten, Riegel zeichnet sich durch einen langen fließenden Raum aus, der die Publikumsintensiven Nutzungen aufnimmt. So sind die Kassen und der Servicepunkt, der Gastronomiebereich und der Vortragsraum im nördlichen Teil organisiert. Im südlichen Teil erstreckt sich danach der Buchladen, ein Souvenirshop, das dreidimensionale Besuchertagebuch und ein Internetcafe. Durch die Anordnung der beiden Riegel zueinander und der Verbindungsrampen entstehen vier Höfe. Diese sollen von den jeweils anliegenden Funktionseinheiten genutzt werden. Die Höfe bieten einen Schutz vor Lärm und brechen die Großmaßstäblichkeit des Platzes. So ist ein Hof für Gastronomie und Veranstaltungen mit einer Bühne vorgesehen. Ein größerer Hof ist als Lesehof dem Buchladen und Souvenirshop angegliedert. Der Nachbarhof wird durch die Kinderbetreuung genutzt. Im vierten Hof bekommt das dreidimensionale Besuchertagebuch den Bezug nach außen.