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In der folgenden schriftlichen Ausarbeitung thematisiere ich die Bedeutung der Statement-Bekleidung an ausgewählten Beispielen anhand historischer, sowie aktueller Entwicklungen.
Zum anderen analysiere ich die Fusion von Typografie und Modedesign und interpretiere aus meinen gewonnenen Erkenntnissen der Bedeutung des typografischen Mode-Statements ein Gestaltungskonzept für eine Modellkollektion. Sie zeigt meine Interpretation des Themas und soll eine kritische Sichtweise und Auseinandersetzung dessen ansprechen.
Ziel der Arbeit ist es, eine innovative Design-Methode vorzustellen, mit der Neuinterpretationen von traditionellen Möbeln analysiert und angefertigt werden können. Dabei steht im Mittelpunkt, dass man sich
das Traditionelle zu Nutzen macht und so etwas Innovatives erschafft, das beim Nutzer gleichzeitig das Gefühl von etwas Bewährtem und etwas Vertrautem hinterlässt.
Die Entstehung unseres Universums war vor etwa 13,5 Milliarden Jahren. Rund 300 000 Jahre danach entstanden aus der Verbindung von Energie und Materie die Atome. Diese verbanden sich wiederum zu Molekülen und aus der Verbindung von Molekülen entstanden Organismen. Die Homo Sapiens sind eine Art dieser Organismen und sie begannen vor etwa 70 000 Jahren sich zu Kulturen und Gesellschaften zu verbinden.1
Ohne Verbindungen würde nichts existieren.
Betrachtet man das heutige Leben und den Alltag der Menschen sind Verbindungen wichtig wie eh und je.
Menschen sind miteinander verbunden durch Sprache, Gefühle oder durch erfundene Konstrukte, wie Staaten oder Religionen.
Durch die Digitalisierung ist die ganze Weltbevölkerung verbunden. Das Internet macht es möglich, dass Menschen jederzeit und von jedem Ort miteinander kommunizieren können.
Das ‚World Wide Web‘ hat die Welt vernetzt. Die Kontinente und Länder sind verbunden durch Autobahnen, Wander- wege, Flug- und Zugstrecken. Ozeane wurden durch Kanäle verbunden.
Über elektromagnetische Wellen und Raumflugkörper sind wir mit dem Weltall verbunden. Die Erde ist mit dem Mond verbunden und von ihm abhängig. Der Mond hat Einfluss auf die Laufbahn der Erde und wichtige Prozesse auf der Erde, wie zum Beispiel die Gezeiten. So sind wir Menschen mit den Dingen um uns herum verbunden.
Dinge bestimmen unseren Alltag, unseren Tagesablauf. Wie der Erdtrabant sich verlässlich um die Erde dreht, sind wir von allen Dingen umgeben, die wir brauchen, um zu überleben, um uns zu unterhalten, um uns mit anderen zu verbinden.
Diese Dinge bestehen wiederum aus Teilen und Verbindungen.
In der folgenden Arbeit wird versucht einen Einblick in dieses Themenfeld mit Hauptaugenmerk auf Produkte und Möbel zu gewinnen.
Das Master-Projekt ist eine Konstellation, die die volkshandwerkliche
Spitzenklöppelei der Bergstadt Schneeberg im Erzgebirge mit der
traditionellen chinesischen Handwerkstechnik des Scherenschnitts
verbindet. Die Autorin hat moderne Elemente hinzugefügt: transparente
Acrylplatten und Metallrahmen, um die verschiedenen kulturellen
Elemente der beiden Länder zu kombinieren. Das Werk zeigt die Kultur, die Kunst, das Leben und die Landschaft der Bergstadt Schneeberg aus der Perspektive der chinesischen Studentin Yiwen Yang. Ihre Arbeit veranschaulicht die einzigartige Schönheit und den Charme der Stadt.
Ebenso will die Autorin zeigen, dass sich die Kultur und Kunst der Stadt Schneeberg weiterentwickelt und neue Formen annimmt, wenn sie mit fremden Elementen kombiniert wird. Dieses Werk zeigt nicht nur die
Gefühle und Eindrücke der Autorin von Schneeberg, sondern auch, wie
sie von der lokalen Spitzenwebkultur beeinflusst und inspiriert wurde.
Ziel des Projekts ist es, den Bewohnern und Besuchern der Stadt
Schneeberg das aus der Sicht der Autorin Besondere der Stadt zu zeigen. Die kulturellen Hintergründe und handwerklichen Fertigkeiten der Stadtbewohner dienen als Ausgangspunkt für diese Arbeit. Diese
handwerkliche Errungenschaft erweist sich nach wie vor als sehr attraktiv und es lohnt sich, sie weiterzuentwickeln. Das Projekt konzentriert sich auf die Kombination und den Vergleich von zwei unterschiedlichen Kulturen, woraus einige neuartige Werke hervorgehen.
Die Arbeit behandelt die Themen Kreativität im Allgemeinen und Kreativität in der Bekleidungsindustrie im Besonderen. Sie soll einen Überblick über auto-matisierte Produktionsprozesse und Techniken in der Bekleidungsindustrie geben.
Im Speziellen soll ein Abriss über ausgewählte 3D Visualisierungsprogramme und ihre Schwerpunkte geschaffen werden. Vor- und Nachteile der Digitalisie-rung in der Bekleidungsindustrie und die Auswirkungen auf die Qualität der Produkte sowie die kreative Arbeitsweise der Designer werden aufgezeigt.
Die Themen Nachhaltigkeit, Kosten- und Zeitersparnis und Passform werden im Hinblick auf die 3D Visualisierung betrachtet.
Das Abstimmen von Musikinstrumenten spielt im modernen Instrumentenbau eine wesentliche Rolle zum Bilden eines Klangideals. Obgleich einige Aspekte dieses Ideals oftmals sehr subjektiv zu betrachten sind, ist das Abstimmen ein wesentlicher Bestandteil für die Gestaltung, Reproduzierbarkeit und Qualitätssicherung des Instrumentenklanges.
Das Thema ist äußerst komplex und umfangreich und obwohl sich bereits zahlreiche Instrumentenbauer und Physiker damit beschäftigt haben, existiert in der Literatur kein gesammeltes Werk, das die wesentlichen physikalischen Vorgänge, empirischen Erfahrungen und diverse andere Methoden die für das Abstimmen für notwendig erachtet werden, zusammenfasst.
In dieser Arbeit wird der Leser systematisch in das Thema eingeführt, es werden außerdem relevante physikalische Sachverhalte erläutert und gängige Abstimmmethoden angeführt. Die Arbeit dient somit als Nachschlagewerk zum Erstellen eines Konzepts nach welchem Akustikgitarren abgestimmt werden können.
Prolog
„Alles muss klein beginnen“ ist ein wunderbares Lied das Musikers und Künstlers Gerhard Schöne. Genau wie der Liedtitel des vorangegangenen Textes gestaltet sich in gewisser Weise auch der folgende Text über und um die Masterarbeit, ” 7 ” die Biblische Schöpfungsgeschichte – eine künstlerische Position.
„Erst einmal beginnen. Hab ich das geschafft, nur nicht mutlos werden, dann wächst auch die Kraft.“ Dieser Satz steht für mich für jeden Tag, jede Woche, jeden Monat, das ganze Jahr. Auf auf, los geht’s. Schaffen, Schöpfer sein. Das geht nur über unsere Sinne. Wir nehmen wahr, wir erinnern uns, wir schreiben auf, ob gedanklich oder auch physisch. Ein Geschenk, welches wir oft als selbstverständlich, als normal betrachten. Der Blick auf das Kleine, auf den Kern kann den Blick auf das Große schärfen. Die vorliegende künstlerische Arbeit befasst sich mit dem ersten Schöpfungsbericht der Bibel im 1. Mose 1, 1-31 und 1. Mosel 2, 1-3. Dieser Text bildet Ausgangspunkt und Basis der Abschlussarbeit. Wie entstand das Universum? Schöpfung oder Urknall? Diese Frage beschäftigt die Menschheit von je her. Ich entschied mich in meiner Darstellung für die Schöpfung, speziell dem oben genannten Schöpfungsbericht.
Diese theoretische Arbeit ist in zwei Teile gegliedert. Im ersten Teil wird auf die Bedeutung und Geschichte der Zahl ” 7 ” eingegangen und auf die biblische Schöpfungsgeschichte. Teil II der Arbeit befasst sich mit dem praktischen Teil der Masterarbeit. Das durch die Alexsander-Tutsek-Stiftung geförderte Kunstprojekt ist eine skulpturale Glasarbeit. Konzipiert ist die Arbeit in Glas für den sakralen Raum. Die Vielfalt, die Bewegung, die Überlagerung und die Komplexität der Schöpfung sind das Spannungsfeld, welches mittels Format, Linie, Farbe und Material interpretiert wird. Ihr Ziel ist es, die Schöpfung durch ein neues „Fenster“ zu betrachten, andere Blickwinkel zu vermitteln und die Sensibilität für die Schönheit der Schöpfung zu schärfen.
Die Sieben. Der Titel. Eine besondere Zahl für viele Menschen. Der Volksmund sagt, „alle sieben Jahre ändert sich der Mensch“. Sprichwörtlich packt man "seine sieben Sachen". Ein zerbrochener Spiegel bedeutet sieben Jahre Pech, gefolgt von sieben Jahren Glück. Auch findet man die Zahl Sieben in einigen bekannten Märchen, mit denen man schon als Kind aufwächst. Wie zum Beispiel: „Schneewittchen und die sieben Zwerge“, „Der Wolf und die sieben Geißlein“, „Die sieben Raben“, „Das tapfere Schneiderlein“ (Gebrüder Grimm), „Der kleine Däumling“ (Charles Perrault). Schauen wir in die Literatur: „Die sieben Säulen der Weisheit“ (1926), ein autobiografischer Bericht von T. E. Lawrence. In der Filmindustrie finden wir unter anderem folgende Titel: „Sieben Leben“ (2008), ein Filmdrama von Gabriele Muccino, „Sieben“ (1995), ein Film von David Fincher über einen Serienmörder, der von den sieben Todsünden besessen ist. Die Musik ist ebenso fasziniert von der Zahl Sieben. So wählte die Gruppe Karat 1979 diese Zahl für ihren Song „Über sieben Brücken musst du gehen“. Die englische Heavy-Metal-Band Iron Maiden nannte ihr siebtes Studioalbum „Seventh Son of a Seventh Son“. Wie kommt es, dass wir von dieser Zahl so fasziniert sind? Über die Symbolik der Zahl Sieben und ihres Ursprungs kann man schnell fündig werden. Angefangen mit mathematischen Theorien über esoterische Ansätze bis hin zu religiösen Erklärungen. Alex Bellos, der Mathematik und Philosophie studierte, befasste sich in seinem Buch „Im Wunderland der Zahlen: Eine mathemagische Reise“ unter anderem genau mit diesem Thema.Wird man gefragt, welche die Lieblingszahl zwischen eins und zehn ist, wird sich ein Großteil der Befragten für die Zahl Sieben entscheiden. Im Jahr 2011 befragte Bellos rund 30.000 Leute nach ihrer liebsten Zahl. Fast die Hälfte der genannten Zahlen waren zwischen 1 und 10. Dabei wurde die Acht am dritthäufigsten (6,7 Prozent der Befragten), die Drei am zweithäufigsten (7,5 Prozent) genannt. 9,7 Prozent der Teilnehmer nannten die Sieben – damit landete sie mit Abstand auf dem ersten Platz der beliebtesten Zahlen. Laut Bellos ist es aber vor allem ihre mathematische Einzigartigkeit, warum wir die Sieben so lieben: „Sie ist eine Primzahl. Sie ist von den Zahlen zwischen 1 und 10, also die Zahlen, die wir an unseren Fingern abzählen können; die Ziffer, die nicht auf ein Ergebnis innerhalb der Gruppe multipliziert oder geteilt werden kann. 1, 2, 3, 4 und 5 können zu 2, 4, 6, 8 und 10 verdoppelt werden. 6, 8 und 10 können zu 3, 4 und 5 halbiert werden. Die 9 ist durch 3 teilbar.” Für eine Studie der US-amerikanischen Yale-Universität baten Psychologen die Teilnehmer, an eine Zahl zwischen eins und zehn zu denken. Auch von ihnen entschieden sich die meisten für die Sieben. Die Erklärung der Psychologen: eins und zehn nennt niemand, da sie die Endpunkte markieren. Die Fünf befindet sich genau in der Mitte, das fühlt sich nicht „zufällig“ genug an. Zwei, vier, sechs und acht sind gerade Zahlen, zu aufgeräumt, und daher werden sie auch nicht ausgewählt. Alex Bellos erklärt: ”Unser Gehirn funktioniert und rechnet unterbewusst so. Die einzige Zahl, die sich willkürlich und einzigartig anfühlt, ist die Sieben.”2 Ich möchte an dieser Stelle den Bogen zur biblischen Schöpfungsgeschichte schlagen. Auch hier ist die Sieben ein wichtiger Bestandtteil und Grundlage meiner Arbeit.
Die Schöpfung
Die Beschäftigung mit dem ersten Teil der Schöpfungsgeschichte in Genesis ist die Grundlage meiner Abschlussarbeit. Die Frage, wie unsere Welt entstanden ist, beschäftigt uns alle. Genesis: Aus dem altgriechischen der Anfang, die Schöpfung, die Geburt, die Entstehung... , Anfang... Beginn... entstehen... offen... Der Klang dieser Worte ist erfrischend, hoffnungsvoll, optimistisch. Egal, ob es sich um den Anbruch eines neuen Tages, die Geburt eines Kindes, um eine Sinfonie oder um die ersten Schritte auf einer großen Reise handelt. Anfänge sind verheißungsvoll, voller Optimismus, sie wecken Hoffnungen und erwartungsvolle Zukunftsträume. Genesis, wie das erste Buch Mose im alten Testament der Bibel genannt wird, berichtet vom Beginn der Welt, der Geschichte der Menschheit, der Familie und der Zivilisation und ist gleichzeitig Heilsgeschichte. Es ist die Geschichte von Gottes Ziel und Plan für seine Schöpfung. Mit seinem Bericht über die ersten Anfänge stellt das erste Buch Mose den Ausgangspunkt für die ganze Bibel dar. Es schildert die Person und das Wesen Gottes (Schöpfer, Erhalter, Richter, Erlöser), den Wert und die Würde des Menschen. Die Bibel in der „Neues Leben“- Übersetzung ist Ausgangspunkt zur nachfolgenden Erläuterung. Die Schöpfungsgeschichte nach der Bibel Übersetzung Neues Leben, Die Bibel. Beginnend mit dem Satz, dass Gott im Anfang Himmel und Erde geschaffen hat, wird in Gen. 1,1-2 f. die ganze Schöpfung der Welt in acht Einzelwerke, auf sechs Tage verteilt, beschrieben. Im Folgenden soll eine Gliederung entsprechend der sechs Tage erfolgen. Schaut man sich die Schöpfungsgeschichte an, ist das besondere Ordnungsgefüge des Textes zu erkennen. Ordnung ist das Thema. Das Erzählte ist gegliedert und sortiert. Ausschlaggebend dafür sind die Reihenfolge der Tage und die immer wiederkehrende Tagesformel. Die Welt wird als geordnetes Ganzes wahrgenommen, in dem alles Geschaffene seinen Platz und seine Zeit hat. In Genesis 1 wird Raum geschaffen und die Ordnung der Zeit spielt eine bedeutende Rolle. In Tag eins, Tag vier und Tag sieben wird die Zeit thematisiert. Die Zeit stellt damit eine Art Gerüst dar, das alles Weitere durchdringt. Der Rhythmus und die Struktur der Zeit gibt diesem Text seinen inneren Rahmen. In 1. Mose 1,1-5 werden drei Todesbilder genannt: Wüst. Finster. Öde. Dies wird nach und nach gebändigt und in das Ordnungsgefüge eingegliedert. Aus der Finsternis, der Dunkelheit wird lebensspendendes Licht. Das Chaos-Wasser verschwindet und es entstehen Lebensräume. Aus dem kargen und wüsten Land geht eine fruchtbare grüne Landschaft hervor. Erst durch die Ordnung, die Gliederung des Chaos, kann das Leben auf der Welt gelingen. Die Finsternis und das Licht werden sortiert und es wird Lebenszeit geschaffen. Die Zähmung der Gewalten ist der erste und der wichtigste Schöpfungsschritt. Das Dunkel und die Helligkeit definieren nun die Zeit. Das Licht siegt über die todbringende Finsternis und weist somit das Chaos in seine Grenzen. Durch das Licht kann nun die Ordnung der Welt beginnen. Das Licht ist die Grundlage für jede weitere Entwicklung. In 1. Mose 1,4 liest man: „und Gott sah, dass das Licht gut war“.Die Zeit wird im Schöpfungsbericht besonders hervorgehoben und ist die Basis für alle weiteren
Entwicklungen. Die zeitliche Differenzierung steht am Anfang. Die abschließenden Worte [...]und es wurde Abend und es wurde Morgen [...]“ hebt die Gewichtung der Zeit hervor. 6 Die Zeitgröße wird am ersten Tag definiert „ein Tag“ dies geschieht durch die Bestimmung von Licht und Finsternis. Tag und Nacht sind ebenbürtig und stehen keinesfalls in Konkurrenz. Es ist in Gottes Hand, dass sich Licht und Finsternis nicht gefährlich werden und ihren Rhythmus beibehalten. Damit ist die wiederkehrende und andauernde Erneuerung der Schöpfung ein Geschenk Gottes an uns Menschen. Der Wechsel von Tag und Nacht wird am vierten Tag beschrieben. Hier wird die Zeit abermals aufgegriffen. Die Himmelskörper, wie die Sonne, der Mond und die Sterne sind nicht nur Lichtbringer sonder auch Zeitmessgeräte mit denen man Tage, Monate und Jahre einteilen kann. Uns begegnet die Erschaffung der Zeit also am ersten und am vierten Tag. Der siebte Tag der Schöpfung ist abgehoben von den restlichen sechs Werktagen. Gott vollendet seine Arbeit und begeht seinen Ruhetag. So ist erst der siebte Tag die wahre Krone der Schöpfung. An diesem Tag wird nicht mehr gearbeitet, aber es geschieht etwas Besonderes. Dieser Tag wir von Gott gesegnet und geheiligt. In dem von ihm gegebenen Rhythmus der 6+1 Tage soll sich auch das Leben der Geschöpfe vollziehen. Alles soll darauf hinaus laufen, dass am siebten Tag das Innehalten im Mittelpunkt steht. Der erste Schöpfungsbericht gibt uns die Möglichkeit, sich Gedanken über den Sinn der Dinge und des Lebens zu machen und die Vollendung des Lebensrhythmus zu sehen, den Fokus wegzulenken von der Arbeit und sich Pausen im Leben zu geben. Ordnung und die Gliederung von Zeit sind ein Geschenk für alles im Leben. Es bleibt festzuhalten, dass der Text eine intensive Zeitbotschaft für den Menschen enthält: So kennt jeder Mensch bestimmte Zeiten in seinem Leben. Der erste Schöpfungsbericht macht deutlich, dass es verschiedene Rhythmen gibt.7 Zum Beispiel können Pflanzen, welche am dritten Tag entstehen, nicht ohne den dazugehörigen Boden wachsen, der am zweiten Tag erschaffen wurde („Es soll Raum zwischen den Wassern entstehen, der die Wasser voneinander trennt.“). Der Sieben-Tage-Rhythmus wird bereits im ersten Schöpfungsbericht verankert. Auch in unserer Zeit ist der Sieben-Tage-Rhytmus fest in unser Leben integriert und strukturiert unser Dasein. Sechs von sieben Tagen schaffen wir und der siebente Tag ist der Tag der Ruhe.
Das Schaffen, Schöpfer sein
Am Beginn dieser Masterarbeit stand die Auseinandersetzung mit dem gewaltigen Thema Schöpfung, das mich schon seit Jahren beschäftigt. Schöpfung oder Entstehung aus sich selbst? Urknall? Wenn Schöpfung, welche Schöpfungsgeschichte wähle ich? Wieso fasziniert mich der Schöpfungsbericht der Bibel im 1. Mose 1,1-31 bis 1. Mose 2,1-3?Kann ich diesem großen komplexen Thema überhaupt gerecht werden? Und welche Methodik, welches Material, welche Technik eignet sich für eine künstlerische Annäherung an dieses Thema? Was will ich transportieren? Welche Vorbilder habe ich? Mein erster Gedanke in Bezug auf die Schöpfungsgeschichte waren Marc Chagall große wunderbar farbige Glasarbeiten. Marc Chagall, der am 1985 im Alter von 97 Jahren verstarb, gilt als Malerpoet schlechthin. Chagalls Gemälde sind durchdrungen von Mythologie & Mystik. Seine bunten Träume und Geschichten wurzeln tief in seiner russisch- jüdischen Vergangenheit. Seine vielfältige Arbeitsweise, welche von Skulpturen über klassische Malerei, Malerei auf Fliesen, Keramiken, Mosaiken bis hin zur Glaskunst / Glasmalerei reichen bestechen durch ihren absoluten Erkennungswert seiner Handschrift, welche immer den gleichen intensiven Duktus trägt und somit
unmissverständlich einzigartig ist. Ich habe bereits vor zwei
Jahren angefangen, mir darüber Gedanken zu machen, wie ich an die Schöpfung als Thema herantrete. Nach diversen Anläufen entstanden zwei Leporellos, in denen ich meine Formen- und Bildsprache gefunden habe. In diesen Leporellos begann ich mit dem Farbauftrag. Die Farbe wurde jeweils passend zum jeweiligen Tag ausgewählt und auf dem Format der jeweiligen Seite so platziert, dass es farblich in sich harmonisch und stimmig ist. Im nächsten Schritt überlagerte ich den Farbauftrag, der expressiver Natur ist, mit feinen Grafiken entsprechend des Inhaltes. Die Bücher sind in sich geschlossen und sind als einzelne Arbeit zu betrachten Diese Vorarbeit für meine Glasplatten ist gleichermaßen die Grundlage des Bildaufbaus. Somit konnte ich mir ein Grundprinzip erarbeiten, welche die Planung für das Endresultat deutlich erleichtert. Anhand der folgenden Tabelle ist ersichtlich, welche Mittel, welche Motive, welche Farben für welchen Tag verwendet wurden.
Der Fortschritt dient dem Menschen. Licht hat eine große Bedeutung sowohl für Wohnräume als auch nicht Wohnräume, Arbeitsstätten, Schulen und Sondergebäude. „Lichtqualität ist Lebensqualität“, behauptet ebenfalls der Firmengründer von Occhio in München Axel Meise in einem Interview mit dem AD-Magazin. Licht ermöglicht uns nicht nur Sehen, sondern fungiert ebenfalls als Energiespender und steht der Wärme in nichts nach. Licht ist nicht für eine saisonale Kollektion gedacht, sondern muss mit ganzheitlichen Lösungen für Privatkunden und Architekten überzeugen. Leuchten sind Investitionen, bei denen ein nachhaltiges Design mit Hilfe eines präzisen Produktportfolios unerlässlich ist. Entwürfe müssen aus der Anwendung heraus geboren werden, damit die Möglichkeit bestehen kann, Gebäude ganzheitlich auszustatten.
Das richtige Licht kann besondere Details eines Raumes hevorheben, kaschieren oder beleben. In Experimenten wurden unterschiedliche Rezepte zur Materialität von Agar Agar und Speisestärke aus verschiedenen Quellen getestet.
Es ergaben sich Erkenntnisse über Eigenschaften, wie Festigkeit, Formbarkeit und Elastizität, Wasserresistenz, haptische und optische Eigenschaften sowie Verarbeitungsmöglichkeiten. Entstanden sind Prototypen einer Leuchtenkollektion für die Wand, bei welcher sich mit verschiedenen Materialitäten und deren Möglichkeiten auseinandergesetzt wurde. Es wurden unter Beobachtung und Analysen diverser Trends spezifische Formen, Eigenschaften und Materialien ausgewählt und im Gestaltungsprinzip berücksichtigt. Dabei stand das funktionale Design und die situative Adaptionsmöglichkeit in Verbindung mit einer simplen Bedienung im Vordergrund. Entwickelt wurde eine innovative Idee, welche auf dem Prinzip des Magnetismus basiert und somit das Leuchtensystem portabel und vielseitig macht in seiner Verwendung. Gestalterisch wurde sich auf zurückhaltende, lineare Musterungen konzentriert, welche den Betrachter bei der Nutzung der Leuchtobjekte nicht einschränken.
Die Erzgebirgische Volkskunst ist seit Jahrhunderten ein fester Bestandteil der erzgebirgischen Kultur. Seit jeher versuchen Kunsthandwerkende, Gestaltende und Designende neue und innovative Gestaltungslösungen hervorzubringen.
Doch ist es möglich, trotz der bereits vorhandenen Vielfalt, etwas Neuartiges zu schaffen? Welche Materialien sind in ihrer Ästhetik und Beschaffenheit noch nicht ausgereizt? Welches Handwerk ist elementarer Bestandteil der Kulturgeschichte? Kann man Tradition und Moderne authentisch kombinieren? Oder gibt es keine Möglichkeit der Neuinterpretation?
Hierzu ist es notwendig einen Blick in die Vergangenheit zu werfen und die Entwicklung des Erzgebirgischen Kunsthandwerkes bis zum heutigen Zeitpunkt genauer zu betrachten. Dabei soll unter dem Gesichtspunkt der verschiedenen Regionen eine Zusammenfassung der bereits vorhandenen Formen und Farben erfolgen. Von großer Wichtigkeit ist auch die Bedeutung der Erzgebirgischen Volkskunst, denn nicht ohne Grund erfreut sie sich großer Beliebtheit. Sowohl der wirtschaftliche als auch emotionale Aspekt sollen betrachtet werden. Da die Holzkunst aus dem Erzgebirge über ein breites Spektrum verfügt, ist es notwendig sich im weiteren Verlauf einer spezifischen Gruppe zu widmen.
Ziel ist die Neuinterpretation des erzgebirgischen Lichterengels und das Anfertigen einer Kollektion unter Einbezug der gewonnenen Erkenntnisse.