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Die Anzahl Pflegebedürftiger wird zukünftig noch weiter ansteigen. Der Bereich der Pflege wird also auch in Zukunft mehr und mehr an Bedeutung gewinnen. Um eine adäquate Pflege am Menschen leisten zu können, werden Fachkräfte benötigt. Der Mangel dieser ist in vielen Branchen ein fundamentales Problem. Sie zu gewinnen und sie zu halten, sind deswegen wichtige Zielstellungen jedes Unternehmens. Der Begriff der Arbeitszufriedenheit spielt an dieser Stelle eine wichtige Rolle. Durch eine hohe Arbeitszufriedenheit bleiben Arbeitnehmer im Unternehmen, ihre Fluktuation kann verringert und ihre Leistung erhöht werden. Definitionsversuche und Theorien zur Thematik sind deshalb schon seit vielen Jahrzehnten existent. Die Vielzahl an Forschungen zur Thematik ebbt auch in der heutigen Zeit nicht ab. Ständiger Wandel und Weiterentwicklung in der Pflegebranche stellen immer mehr Herausforderungen an die Beschäftigten. Neue Konzeptionen und Ideen gewinnen deshalb an Bedeutung. Die Seniorenwohnanlage Schloss Osterstein eröffnete 2008 mit einer neuartigen Organisationsstruktur. In den Wohngruppen gibt es keine Leitungspersonen (WBL) mehr. 2011 steht die Seniorenwohnanlage vor dem Problem der Mitarbeiterunzufriedenheit. Die Leitungsebene vermutet, dass diese stark mit der Struktur und dem
Deutschland ist als Tagungsstandort national sowie international sehr beliebt. 2013 wurden bundesweit 3,01 Mio. Veranstaltungen mit insgesamt 371 Millionen Teilnehmern (hiervon 6,3 Prozent aus dem Ausland) registriert (vgl. EITW, 2014, S. 10). Es fanden insgesamt 722 internationale Kongresse statt (vgl. ICCA, 2014). Die Initiatoren derartiger Veranstaltungen evaluieren trotzdem immer noch ungenügend dessen Erfolg. Wenn sie überhaupt eine Evaluation durchführen, dann meist nur in Form eines Fragebogens zur Erhebung der Teilnehmerzufriedenheit (vgl. Schwägemann, 2010, S. 123-4). Auch in der Forschung lassen sich kaum Modelle und Theorien zur Evaluation von Tagungsveranstaltungen finden. Ein bewährtes Evaluationsmodell für Weiterbildungsveranstaltungen ist das Mehr-Stufen-Modell von Donald L. Kirkpatrick (1957). Das Modell besagt, dass die Stufen Reaction, Learning, Behavior und Results aufeinander aufbauen. Das bedeutet, dass nur ein Teilnehmer, der mit einer Veranstaltung zufrieden ist, auch bereit ist, etwas bei dieser zu lernen. Nur wenn er etwas gelernt hat, kann er es in seinem Verhalten umsetzen und nur dann kann dem Unternehmen das Gelernte zugutekommen. Bezugnehmend auf dieses Modell wurden in der vorliegenden Arbeit zwei Untersuchungen vorgestellt. Die erste bezieht sich auf die Stufe der Zufriedenheit und die zweite auf die Stufe des Lernens. Zur Untersuchung der Penalty- und Reward-Faktoren (nach Brandt, 1987) wurde zum Ende einer Veranstaltung mithilfe eines Fragebogens mit zwei Skalen erhoben, wie zufrieden die Teilnehmer mit bestimmten Attributen sind und ob diese in ihrer Ausprägung deren Erwartungen übertrafen oder die Erwartungen unerfüllt blieben. Anschließend wurde die Penalty-Reward-Analyse als ein spezieller Typ der multiplen Regressionsanalyse mit Dummy-Variablen mithilfe von SPSS durchgeführt. Als Ergebnis ergaben sich zum einen Reward-Faktoren, deren Erfüllung zur Steigerung der Gesamtzufriedenheit der Teilnehmer und bei Nichterfüllung aber nicht zu Unzufriedenheit führen und zum anderen Penatly-Faktoren, die bei Nichterfüllung zur Senkung der Gesamtzufriedenheit und bei Erfüllung aber nicht zur Steigerung der Zufriedenheit führen. Eine dritte Form sind die Hybrid-Faktoren, die bei Erfüllung ursächlich für eine Steigerung der Gesamtzufriedenheit und bei Nichterfüllung für eine Senkung der Gesamtzufriedenheit sind. Bei der Untersuchung auf dem Zwickauer Pflege- und Gesundheitswissenschaftlichem Symposium ergaben sich insgesamt 16 Faktoren mit signifikanten Werten: zwei Reward-, elf Penalty- und drei Hybrid- Faktoren. Vor allem gute inhaltliche und strukturelle Rahmenbedingungen wurden von den Teilnehmern vorausgesetzt. Eine besondere Raumgestaltung sowie die Tatsache, dass die Teilnehmer durch das Symposium Wissen im Bereich Moderation und Präsentation dazugewonnen haben, wurde von den Teilnehmern nicht vorausgesetzt und führte bei Erfüllung zu einer Steigerung der Gesamtzufriedenheit mit der Veranstaltung. Ein erster Vergleich der Ergebnisse der Penalty-Reward-Analyse des Zwickauer Pflege- und Gesundheitswissenschaftlichen Symposiums mit denen einer anderen Veranstaltung zeigte allerdings, dass die Ergebnisse nicht auf alle Veranstaltungen uneingeschränkt übertragbar sind. Die zweite Untersuchung (Generierung und Anwendung von Einstellungsitems) setzt sich aus drei methodisch aufeinander aufbauenden Untersuchungen zusammen. Ziel von diesen war es, herauszufinden, inwiefern die von den Referenten formulierten Zielstellungen bzgl. Wissens-, Einstellungs- und Verhaltensänderungen von den Teilnehmern angenommen wurden. Hierfür wurden zunächst die Referenten im Vorfeld der Veranstaltung zu ihren Zielstellungen per Telefoninterview oder per E-Mail befragt. Aus diesen Aussagen wurden Wissens- und Einstellungsitems formuliert, die in einem nächsten Schritt an die Referenten zurückgespiegelt wurden, damit diese deren Richtigkeit beurteilen konnten. Zusätzlich wurden sie anhand festgelegter Kriterien von einer Expertenrunde eingeschätzt. Aus den für gut befundenen Items wurde eine Online-Befragung zusammengestellt, die den Teilnehmern der Veranstaltung eine Woche vor und unmittelbar nach dem Kongress zugesandt wurde. Die Mittelwerte vor und nach der Veranstaltung wurden anhand des Wilcoxon-Tests auf Signifikanz überprüft. Um die Bedeutung der Ergebnisse zu belegen, wurde zudem der Test auf Effektgrößen nach Cohen durchgeführt. Schon bei der ersten Durchführung zeigten sich signifikante Ergebnisse bezüglich Wissens- und Einstellungsänderungen. Änderungen auf der Verhaltensstufe wurden von den Referenten mit ihren Vorträgen nicht beabsichtigt. Um die Aussagekraft der Ergebnisse beider Untersuchungen zu stärken, ist weitere Forschungsarbeit notwendig. So ist z. B. wichtig, die Untersuchungen bei weiteren Veranstaltungen durchzuführen.