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Aufgrund neuer gesetzlicher Vorgaben zur Qualitätssicherung sowie dem steigenden Informationsbedarf der Patienten hat die Bedeutung der Qualitäts- und Leistungstransparenz und damit auch der Wettbewerbsdruck im deutschen Gesundheitswesen zugenommen. Auf Grundlage der Veröffentlichung objektiver und subjektiver Parameter der Versorgungsqualität wird potenziellen Patienten ein Vergleich der stationären Leistungserbringer ermöglicht. Die vorliegende Untersuchung verfolgte das Ziel, die beiden Qualitätsparameter "Qualitätsindikatoren" (objektiv) und "Patientenzufriedenheit" (subjektiv) jeweils einzeln sowie deren Zusammenhänge näher zu untersuchen. Als Datenbasis dienten die im Rahmen der externen vergleichenden Qualitätssicherung veröffentlichten Qualitätsindikatoren der Krankenhäuser in den Direktionsbezirken Dresden und Chemnitz aus dem Jahr 2010 sowie eine retrospektive Befragung von Patienten, welche im Jahr 2010 bzw. 2011 in diesen Krankenhäusern stationär behandelt wurden. Betrachtet wurden die Leistungsbereiche "Geburtshilfe", "Künstliches Hüftgelenk", "Künstliches Kniegelenk", "Gallenblasen-Operation", "Gynäkologische Operation" und "Brustkrebs-Operationen". Bei der Datenauswertung kamen bi- und multivariate Analysen zur Anwendung. Bei der Mehrzahl der Qualitätsindikatoren bestanden keine signifikanten trägerspezifischen Unterschiede (43 von 49). Im anschließenden Ranking anhand der Mittelwerte aller Qualitätsindikatoren belegten die privaten Krankenhäuser jedoch am häufigsten die Plätze 1 und 2. Weiterhin fand sich kein signifikanter Zusammenhang zwischen Fallzahl und den meisten Qualitätsindikatoren (43 von 49). Jedoch zeigte sich bei vier Qualitätsindikatoren, dass mit abnehmender Fallzahl bessere Qualitätswerte erzielt wurden (p < 0,05). Bei zwei Indikatoren wurden mit steigender Fallzahl bessere Qualitätswerte erreicht (p < 0,05). Bei sieben von 49 Qualitätsindikatoren konnte ein signifikanter Zusammenhang mit der Krankenhausgröße (nach aufgestellten Betten) festgestellt werden. Hierbei wurden mit abnehmender Krankenhausgröße bessere Qualitätswerte erzielt (p < 0,05). Bei der Untersuchung der Patientenzufriedenheit unterschieden sich die Krankenhausträger hingegen signifikant. Freigemeinnützige Krankenhäuser erzielten im Mittel die höchsten Patientenzufriedenheitswerte, gefolgt von Krankenhäusern in privater Trägerschaft. Öffentlich-rechtliche Krankenhäuser wiesen die niedrigsten Werte auf (Kruskal-Wallis-Test, p < 0,001). Die Unterschiede zwischen den Bettenklassen waren hinsichtlich der erreichten Patientenzufriedenheit ebenfalls signifikant. Der Vergleich nach Krankenhausgröße zeigte, dass kleine Krankenhäuser im Mittel die höchsten Zufriedenheitswerte und große Krankenhäuser die niedrigsten Zufriedenheitswerte erreichten (Kruskal-Wallis-Test, p < 0,001). Bei den Analysen der Einflussfaktoren auf die Patientenzufriedenheit konnte in den untersuchten Leistungsbereichen das jeweilige Regressionsmodell mehrere signifikante Prädiktoren feststellen. Die drei einflussreichsten Faktoren waren, über alle Leistungsbereiche hinweg betrachtet, das Behandlungsergebnis (OR von 4,30 bis 12,14), die Freundlichkeit der Pflegekräfte (OR von 4,21 bis 9,93) sowie die Zimmerausstattung (OR von 2,16 bis 6,53). Bei der Untersuchung der 49 Qualitätsindikatoren konnte bei zwei Indikatoren ein signifikanter Zusammenhang mit der Patientenzufriedenheit festgestellt werden. Bei beiden Qualitätsindikatoren zeigte sich, dass Krankenhäuser mit besseren Qualitätswerten im Mittel höhere Patientenzufriedenheitswerte aufwiesen (p < 0,05). Neben objektiv gemessenen Qualitätsparametern in Form von Qualitätsindikatoren bietet die Sicht der Patienten eine ergänzende Perspektive auf die Versorgungsqualität der Krankenhäuser. Um ein umfassenderes Bild über die Versorgungsqualität der Krankenhäuser zu erhalten, sollten daher sowohl objektive als auch subjektive Qualitätsparameter in die Betrachtung einbezogen werden. Die Erstellung eines Leistungsindex je Krankenhaus könnte Patienten ein Orientierungswert bei der Krankenhauswahl sein.
Das Qualitätsmanagement der Diakomed Diakoniekrankenhaus Chemnitzer Land gGmbH ist bestrebt die Qualität der Patientenversorgung durch die Einführung der Bezugspflege zu steigern. Die Betrachtung der unterschiedlichen Pflegesysteme zeigt, dass tätigkeitsorientierte Pflegesysteme auf eine höchstmögliche Effizienz abzielen. Anfallende Arbeiten sollen so zeit-, kosten- und personalsparend wie möglich durchge- führt werden. Ganzheitliche Pflegesysteme beabsichtigen hingegen eine höchstmögli- che Effektivität. Im Mittelpunkt steht der Patient mit seinen Vorlieben sowie physischen und psychischen Bedürfnissen. Für die Einführung der Bezugspflege im Rahmen der Organisationsentwicklung wird ein systematisches Vorgehen mit Hilfe des PDCA-Zyklus gewählt. Dieser ermöglicht zunächst eine umfassende Planung der Reorganisation der pflegerischen Arbeit, welche das vorrangige Ziel der vorliegenden Arbeit ist. Für die Ist-Analyse des derzeitigen Pflegesystems wird eine deskriptive Beobachtungsstudie sowie Dokumentenanalyse gewählt. Mittels einer weiteren Dokumentenanalyse mit inhaltsanalytischem Charakter wird die Zielfindung mit der folgenden Entwicklung einer Soll-Konzeption ermöglicht. Die Ergebnisse der Ist-Analyse belegen, dass die Dienstplanung eine geringe Kontinuität des Mitarbeitereinsatzes aufweist. Die Pflege selbst ist von einer tätigkeitsorientierten Arbeitsverteilung geprägt, besonders im Bereich der Speziellen Pflege. Desweiteren ist die Station in zwei Bereiche aufgeteilt, welchen einzelne Pflegekräfte zugeordnet werden. Wenn darüber hinaus eine Zuteilung von Patientenzimmern stattfindet, bezieht sich diese lediglich auf einen bestimmten Zeitraum der Frühschicht. Eine Pflegekraft führt im Frühdienst an durchschnittlich 16,6 von 27,0 Patienten pflegerische Tätigkeiten durch. Folglich ist festzuhalten, dass das derzeitige Pflegesystem wesentliche Merkmale der Funktionspflege mit Ansätzen der Bereichspflege enthält. Aufgrund dieser Eigenschaften kommt es zu einem erschwerten Beziehungsaufbau zwischen Pflegendem und Patient, zu unnötigen Wegen und Wegzeiten sowie möglichen Informationsverlusten. Es kann keine kontinuierliche und ganzheitliche Patientenversorgung sichergestellt werden. Das Soll-Konzept enthält Anforderungen und Maßnahmen zur Einführung der Bezugspflege, wie die Umgestaltung der Dienstplanung, die Neuordnung der Aufgabenbereiche, Patientenzuteilung und Dienstübergabe, die Entlastung im administrativen Bereich sowie den Ausbau der interdisziplinären Zusammenarbeit. Hierdurch können berufliche Kompetenzen gestärkt, die Informationsversorgung verbessert und die Betreuungskontinuität ausgebaut werden. Eine erfolgreiche Implementierung und spätere Evaluation der Bezugspflege auf der Pilotstation ermöglicht die Übertragung der Bezugspflege auf andere Stationen. Hierbei bedarf es jedoch sorgfältig geplanter Anpassungsprozesse, aufgrund abweichender Aufbau- und Ablauforganisationen im Vergleich zur Pilotstation.