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Einleitung/Zielstellung: Zur Sicherstellung der Pflegeversorgung der Bevölkerung in den aktuellen demografischen Entwicklungen hat die Personalbindung und Personalgewinnung in den Pflegeberufen eine hohe Bedeutung. Mit Einzelvergütungsverhandlungen sollen monetäre und nicht-monetäre Anreize für den Berufsverbleib geschaffen werden. Ziel ist es Auswirkungen der Vergütungsform auf die Leistungsinanspruchnahme von Leistungspaketen der ambulanten häuslichen Pflegeversorgung zu ermitteln. Methodik: Die Untersuchung erfolgte durch eine Sekundärdatenanalyse von Abrechnungsdaten ambulanter Dienste, die mit der AOK Baden-Württemberg Leistungspakete der häuslichen Pflege gemäß § 36 SGB XI abgerechnet haben. Ergebnisse: Es gibt wenig Unterschiede in der Frequentierung der abgefragten Leistungspakete zwischen beiden Gruppen. Jedoch wurde ersichtlich, dass einzelvertraglich vergütete ambulante Pflegedienste weniger Leistungen durch Pflegefachkräfte erbringen und somit wirtschaftlicher arbeiten als kollektivvertraglich vergütete ambulante Pflegedienste. Methodenkritik: Die Datenerhebung erfasst nur Sachleistungen, die gegenüber der AOK Baden-Württemberg abgerechnet wurden, der Zuzahlungsbetrag des Pflegebedürftigen wurde nicht ermittelt. Fazit: Da die einzelvertragliche Vergütung wesentlich mehr Kosten verursacht, als die Leistungserbringung kollektivvertraglich vergüteter ambulanter Dienste ist es für Kostenträger wichtig im Sinn der Wirtschaftlichkeit des Gesundheitssystems von dem Nachweisrecht gebraucht zu machen und bewusst Belege einzufordern, die beweisen, dass die höhere Vergütung Auswirkungen auf Rahmenfaktoren, Lohn der Mitarbeiter, Pflegequalität und Mitarbeiterzufriedenheit hat.
Viele Akteure der deutschen Wirtschaft haben erkannt, dass die älteren Menschen einen steigenden Markteinfluss haben. Im Gesundheitssektor wurde auf diese Entwicklung mit einer Vervielfältigung von Angeboten und Leistungen für ältere Menschen reagiert. Doch diese Angebotsvervielfältigung führt häufig bei den Nutzern zu einer Unüberschaubarkeit. Beratungsangebote für ältere Menschen gibt es zwar, jedoch fehlt es an trägerunabhängiger, regional erreichbarer und umfassenden Beratungsangeboten, die auch über das Thema Pflege hinaus beraten und vor allem präventiv wirken. In der Kommune Radeburg wurde 2014 die Seniorenberatung eingerichtet die diese Bedarf ausgleichen soll. Die vorliegende Bachelorarbeit beschäftigt sich mit dem Erstellen eines Konzeptes für diese Seniorenberatung. Radeburg ist eine ländlich geprägte Region, welche sich durch eine schwache Versorgungsinfrastruktur auszeichnet. Durch die Seniorenberatung wurde die Vernetzung verschiedener regionaler Akteure hergestellt. Es werden Senioren, Angehörige und Interessierte in gerontospezifischen Problemlagen beraten. Dabei stellt die Prävention, Information und Sensibilisierung der Bürger eine wichtige Rolle. In der Bachelorarbeit wird nach einem Überblick über Grundlagen der Konzeptentwicklung, Seniorenberatung und Trägerinformationen wird die Methodik der Konzeption beschrieben. Ausgewählt wurde die kooperative Planung, da diese Methode die Interessen aller, an der Seniorenberatung beteiligten Akteure in die Konzeption einschließt. Die zentrale Planungsgruppe der kooperativen Planung beschäftigt sich mit dem Konzeptionsablauf und Rahmenbedingungen für die Konzeption, wohingegen die dezentrale Planungsgruppe die Inhalte und Daten für das Konzept liefert. Es war nicht möglich, die Interessen aller Akteure in moderierten Teamsitzungen zu ermitteln, so wurden für die Datenerhebung für jede Interessengruppe eine angemessene Methode gewählt. Ausgewertet und vergleichbar gemacht wurden die gewonnen Informationen mit der Methode der Qualitativen Inhaltsanalyse. Ergebnis dieses Projektes war das Konzept der Seniorenberatung Radeburg, welches als Grundlage für die zweite Evaluation der Modellkommunen dient und für Transparenz der Leistung auch gegenüber Dritten sorgt. Das Konzept bietet, in Verbindung mit einer regionalen Anpassung, die Möglichkeit der Projektetablierung in anderen Kommunen und fördert die Versorgungsstruktur für ältere Menschen.