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Der Begriff Poesie in Verbindung mit Gebärdensprachen sorgt häufig für verwirrte und erstaunte Blicke bei hörenden, aber auch gehörlosen Menschen, da viele Poesie mit schriftlich fixierten und mündlich vorgetragenen Texten gleichsetzen. Dabei ist die kreative Verwendung von Gebärden in Form von Erzählungen, Witzen oder Poesie keine neue Kunstform sondern bereichert bereits seit vielen Jahrzehnten die Gehörlosenkultur. Die künstlerischen Darbietungen unterscheiden sich in verschiedenen Punkten von der Art des Gebärdens im Alltag, wie dem hohen Anteil an kreativen Formen von Gebärden. Dieser Fakt spielt u.a. bei der Verdolmetschung einer poetischen Performance eine bedeutende Rolle. Um eine künstlerische Performance adäquat von einer Gebärdensprache in die entsprechende Lautsprache übersetzen zu können, bedarf es eingehender Vorbereitung seitens des Gebärdensprachdolmetschers (GSD). Ein wichtiger Aspekt bei der Übersetzung im Allgemeinen ist das Verstehen des Ausgangstexts. Insbesondere bei einer poetischen Performance ist es von Vorteil, sich die Besonderheiten künstlerischen Gebärdens, wie sprachliche Mittel und Gebärdentypen und -formen bewusst zu machen, um sie erkennen und unterscheiden zu können.