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Deutschland ist einer der wichtigsten Handelspartner Argentiniens. Beide Länder können auf eine lange wirtschaftliche Tradition zurückblicken. Bis in die Gegenwart sind deutsche Beiträge zur Entwicklung der argentinischen Industrie spürbar. So sind zum Beispiel Siemens und Hamburg Süd seit mehr als 100 Jahren in Argentinien tätig und dürften wohl zu den ältesten noch existierenden Unternehmen des Landes zählen. Im Gefolge dieser Firmen ließen sich bald darauf auch deutsche Banken am Rio de la Plata nieder. Neben den traditionell bekannten Bereichen der deutschen Wirtschaft wie der Automobilindustrie, der chemischen Industrie sowie dem Maschinenbau sind aus jüngster Zeit besonders Beiträge deutscher Ingenieure und Firmen zu der argentinischen Luftfahrt- und Nuklearindustrie zu erwähnen. In den 90er Jahren wurde die deutsche Präsenz im ökonomischen Bereich vom Engage-ment französischer, italienischer und spanischer Unternehmen überschattet. Anders als die deutsche Wirtschaft beteiligten sich diese Firmen an dem gewaltigen argentinischen Privatisierungsprogramm der Grundstoffindustrie (insbesondere Bergbau und Erdölproduktion) und an den öffentlichen Dienstleistungen (Strom, Wasser, Transport, Telekommunikation). Dennoch bleibt Deutschland innerhalb der EU der wichtigste Handelspartner Argentiniens (vgl. Verein für deutsche Kulturbeziehungen im Ausland e.V., 2001: <http://www.vda-globus.de/Globus_2_2001.73.0.html> 01.05.2007). Bei den Exportländern steht Deutschland insgesamt an vierter Stelle hinter Brasilien, den USA und China. (Auswärtiges Amt, August 2006: <http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/ Laenderinformationen/Argentinien/Bilateral.html> 01.05.2007). Das bilaterale Verhältnis zwischen Argentinien und Deutschland bezieht sich nicht nur auf den wirtschaftlichen, sondern auch auf den kulturellen und politischen Bereich. Die deutsche Kultur der Vergangenheit und der Gegenwart genießt ein großes Ansehen in Argen-tinien und ist im Kulturleben der Argentinier stark verankert. Die Beziehungen zwischen argentinischen und deutschen Universitäten sind vielfältig und intensiv. So werden zum Beispiel zwischen den Hochschulen beider Länder mehr als 45 Partnerschaften gepflegt. Die Goethe-Institute in Buenos Aires und Córdoba stellen ein breit gefächertes Kulturpro-gramm zur Verfügung, das Einblicke in das gegenwärtige deutsche Kulturgeschehen zu-lässt. Zwölf deutsch-argentinische Kulturgesellschaften, die über das ganze Land verteilt sind, ergänzen dieses Engagement durch ihre Aktivitäten. Als Nachweis für die bestehenden engen Verbindungen beider Länder sollten u.a. auch die Besuche von Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder im Februar 2002 und von Ex-Außenminister Joschka Fischer im März 2002 genannt werden. Gerade zum Zeitpunkt der Wirtschaftskrise wurden beide Besuche von argentinischer Seite als Ausdruck der Solida-rität und Freundschaft gewürdigt. Staatspräsident Dr. Néstor Kirchner kam zudem im April 2005 zu seiner ersten Visite nach Deutschland (vgl. Auswärtiges Amt, August 2006: <http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laenderinformationen/Argentinien/Bilateral.htm l> 01.05.2007). Trotz dieser langjährigen Beziehungen haben nur wenige Deutsche eine genaue Vorstel-lung von Argentinien. Zwar kennt man das Land als große Fußballnation, als Herkunftsland des Tangos und des argentinischen Steaks, aber ansonsten weiß man nur, dass es sich irgendwo in Südamerika befindet. Wenn man in die Hauptstadt Buenos Aires kommt, wird man sich erst einmal wundern, wie