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Nach einer umfangreichen Literaturrecherche wurden mit Hilfe eines Versuchsstandes unterschiedliche Untersuchungen mit dem Getriebe der zweiten Getriebestufe durchgeführt. Es konnte sowohl theoretisch als auch praktisch gezeigt werden, wie gut oder schlecht der Schmierstoff auf das Verschleißverhalten auswirken kann. Als positiv hat sich der Haftschmierstoff V3 gezeigt. Aufgrund seiner Zusammensetzung gewährleistet er eine sichere Schmierung der Zahnräder. Der Versuchsschmierstoff V1 zeigte eine deutlich höhere Betriebstemperatur gegenüber den beiden anderen Schmierstoffen. Daher war seine Betriebsviskosität geringer, als die theoretisch berechnete, ausgefallen, was zum Herausschleudern des Schmierstoffes führte. Als positiv kann sein Verhalten bei den aufgetretenen Oberflächenschäden angesehen werden. Er wies die geringsten Oberflächenschäden auf. Jedoch wurde mit ihm der höchste Verschleißabtrag ermittelt. Der Schmierstoff V5 zeigte zwar auch keine makroskopischen Oberflächenschäden, aber er wurde auch als Tauchschmiermittel eingesetzt. Ferner konnte der Zahnradwerkstoff nicht als Hauptverschleißursache bestätigt werden. Für die Betriebsbelastungen ist er ausreichend dimensioniert. Indes hat sich im Verlauf der Arbeit herausgestellt, dass die Umgebungskonstruktion nicht steif genug ist, um die durch die Umformung entstehenden Kräfte, zu kompensieren, bzw. aufzunehmen. Die hohen Verformungen verursachen einen gestörten Zahneingriff, welcher sich nach einiger Betriebszeit als hoher Flankenverschleiß am Zahnrad wiederspiegelt. Hinzu kommen Montage- und Einbautoleranzen, welche den Effekt verstärken oder verringern können. Die Untersuchung auf Parallelitätsabweichungen bestätigt dies. Einhergehend mit deutlich höheren Schallemissionen konnte weiterhin der höchste Verschleißabtrag von 0,126 g festgestellt werden. Somit konnte die Kombination aus geometrischen Fehlern und der falschen Schmierstoffauswahl als Hauptursache ermittelt bzw. festgestellt werden. Derartige Abweichungen können nicht mit höherlegierten Werkstoffen und/ oder DLC-Beschichtungen ausgeglichen werden. Während der Versuchsdauer kam es häufig zu Fressschäden, aber auch Micropittingschäden traten auf. Es ist daher anzunehmen, dass diese im realen Betrieb, in dem der Fall der Überlast eintreten kann, deutlich größer ausfallen. Ferner lässt sich sagen, dass es aufgrund des ungeeigneten Schmierstoffes und der mangelnden Wartung bzw. Nachschmierung zu einem höheren Verschleiß in kürzerer Zeit kam, als es in den Versuchsläufen der Fall war. Aus den oben genannten Gründen empfehlen sich eine steifere Auslegung der Welle inklusive anderen Wälzlagern, Einsatz des Versuchsschmierstoffes V3 und bei Inbetriebnahme einer Maschine Tragbildkontrollen durchzuführen. Damit ein direkter Vergleich gezogen werden könnte, wie sich unbeschichtete einsatzgehärtete Stirnräder gegenüber beschichteten verhalten wären zum einen Untersuchungen mit DLC-beschichteten und zum anderen mit vergüteten borierten Zahnrädern notwendig. Dabei müssten besonders bei borierten Getrieberädern Unternehmen, die sich auf das Borieren von Zahnrädern spezialisiert haben, zu Rate gezogen werden. Ein wichtiger Punkt dabei ist das Vorgehen bei der Auslegung des Getriebes. Bei Verwendung von amorphen Kohlenstoffschichten wäre es interessant, wie sie sich in Verbindung mit den untersuchten Schmierstoffen verhalten. Dies betrifft insbesondere die Verwendung von Haftschmierstoffen, denen als Festschmierstoffe Graphitpartikel zugesetzt wurden. Zudem könnten Aussagen darüber getroffen werden, wie sich die Kombination aus Rotations- und Translationsverhalten auf die Haltbarkeit der beiden Schichttypen auswirkt.