Gesundheits- und Pflegewissenschaften
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Analgesic drug use of recreational and competitive badminton players: Starting points for prevention
(2021)
Objectives: Evidence-based clinical guidelines play an important role in healthcare and can be a valuable source for quality indicators (QIs). However, the link between guidelines and QI is often neglected and methodological standards for the development of guideline-based QI are still lacking. The aim of this qualitative study was to get insights into experiences of international authors with developing and implementing guideline-based QI.
Setting: We conducted semistructured interviews via phone or skype (September 2017–February 2018) with guideline authors developing guideline-based QI.
Participants: 15 interview participants from eight organisations in six European and North American countries.
Methods: Organisations were selected using purposive sampling with a maximum variation of healthcare settings. From each organisation a clinician and a methodologist were asked to participate. An interview guide was developed based on the QI development steps according to the ‘Reporting standards for guideline-based performance measures’ by the Guidelines International Network. Interviews were analysed using qualitative content analysis with deductive and inductive categories.
Results: Interviewees deemed a programmatic approach, involvement of representative stakeholders with clinical and methodological knowledge and the connection to existing quality improvement strategies important factors for developing QI parallel to or after guideline development. Methodological training of the developing team and a shared understanding of the QI purpose were further seen conducive. Patient participation and direct patient relevance were inconsistently considered important, whereas a strong evidence base was seen essential. To assess measurement characteristics interviewees favoured piloting, but often missed implementation. Lack of measurability is still experienced a serious limitation, especially for qualitative aspects and individualised care.
Conclusion: Our results suggest that developing guideline-based QI can succeed either parallel to or following the guideline process with careful planning and instruction. Strategic partnerships seem key for implementation. Patient participation and relevance, measurement of qualitative aspects and piloting are areas for further development.
Trial registration number: German Clinical Trials Registry (DRKS00013006).
Introduction: In the spring of 2020, coronavirus disease 2019 posed a substantial challenge for countries and their healthcare systems. In Germany, over 70% of all cancer patients are treated in an outpatient setting, so gynecologic oncology practices are the guarantors of optimal patient care. We developed a survey to evaluate the management of gynecologic oncology patients.
Methods: The survey consisted of 38 questions and was sent to the members of the Berufsverband Niedergelassener Gynäkologischer Onkologen in Deutschland e.V. (BNGO), a professional association of gynecologic oncologists in the outpatient sector in Germany.
Results: The survey was completed by 54 out of 133 (41%) gynecologic oncologists from 14 out of 15 (93%) federal states where the BNGO is represented. Facing the pandemic, popular measures were mask requirements (100%), restriction of access to practices (94%), increased number of disinfectant dispensers (85%), installment of panes of acrylic glass (76%), or spatial alterations (67%). For most patients the pandemic had no influence on prioritization of therapies (82%) or prescribed systemic treatments (87%). Despite an increase in perceived psychological burden among the staff (72%), 85% (45/54) of the practices were not offered any additional psychological support.
Discussion and Conclusion: As most cancer patients in Germany are treated in an outpatient setting, a suitable reaction of oncology centers to the new circumstances was crucial to secure optimal treatment and patient care. Nevertheless, the low prioritization of mental health or distress of healthcare workers poses a serious threat to the maintenance of optimal medical care in further waves of the pandemic.
Hintergrund: Der überwiegende Teil der Patienten in Deutschland verstirbt entgegen ihres Wunsches nicht zu Hause. Eine Entscheidungshilfe für das notfallmedizinische Team kann nachfolgende Klinikeinweisungen von Patienten am Lebensende vermeiden.
Material und Methoden: Die Entscheidungshilfe Notarzt wurde im Rahmen des G-BA-Projektes AVENUE-Pal basierend auf einem Expertenkonsens mittels qualitativer und quantitativer Befragungen entwickelt. Sie stellt einen Teilaspekt des Gesamtprojektes dar.
Ergebnisse: Die EH Notarzt definiert 7 Ziele, die durch die Dimensionen „Information“, „Beratung“, „Unterstützung“, „Schulung“, „Anleitung“, „Übung“, „Kooperation“ und „Dokumentation“ erreicht werden sollen. Die EH Notarzt stellt eine Möglichkeit der Optimierung der notfallmedizinischen Behandlung von Patienten am Lebensende dar.
Diskussion: Die EH Notarzt ist eine Entwicklung zur Verbesserung der präklinischen Versorgung von Patienten am Lebensende und zur Vermeidung von Klinikeinweisungen am Lebensende. Derzeit ist die EH Notarzt ein theoretisches Hilfsmittel, welches in die praktische Anwendung überführt werden und weiterhin an die Notwendigkeiten der täglichen Patientenversorgung angepasst werden muss.
Hintergrund:
Mit der vorschreitenden Digitalisierung und der sogenannten Arbeitswelt 4.0 geht der Trend zu flexiblen Arbeitszeiten sowie dezentralen Arbeitsorten einher. Immer mehr Unternehmen bieten ihren Beschäftigten die Möglichkeit, mobil zu arbeiten. Mobiles Arbeiten ist mit zahlreichen Vorteilen sowohl für Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber verbunden – demgegenüber birgt es jedoch auch Schattenseiten, denen es mit einer gesundheitsförderlichen Arbeitsgestaltung entgegenzuwirken gilt.
Fragestellung:
Die vorliegende Bachelorthesis wurde in Zusammenarbeit mit einem deutschen Unternehmen in der Gesundheits- und Fitnessbranche realisiert, welches vollständig online aufgestellt ist. Die Zielstellung der Arbeit enthielt die Identifikation von physischen und psychischen Belastungsfaktoren die im Rahmen mobiler Arbeit auftreten können. Aus den gewonnenen Erkenntnissen sollten schließlich Handlungsempfehlungen für das Unternehmen für eine gesundheitsförderliche Arbeitsgestaltung abgeleitet werden.
Methodik:
Es wurde eine Online-Befragung mit Hilfe der LimeSurvey-Software durchgeführt, bei welcher die Mitarbeiter des kooperierenden Unternehmens befragt wurden. Mittels der Software SPSS wurden die erhobenen Daten anschließend statistisch ausgewertet.
Ergebnisse:
Fast die Hälft der Befragten besitzt weder festgelegte Pausenzeiten noch eine zeitlich geregelte Routine für den Arbeitsalltag. Des Weiteren wird die vertraglich vereinbarte Wochenarbeitszeit von einem Großteil der Mitarbeiter häufig überschritten. Über die Hälfte der Befragten achten häufig weder auf eine bewusste Pausennutzung, noch auf eine ergonomische Gestaltung bei der Wahl ihres Arbeitsplatzes. Ein Großteil der Mitarbeiter verspürt kein Feierabendgefühl, jedoch ein Belastungs- und Stressgefühl durch die Arbeit. Nahezu die Hälfte der Umfrageteilnehmer schätzen die vom Arbeitgeber erhaltene technische Ausstattung als ausreichend bis ungenügend ein. Als weitere technische Ausstattung zur Erleichterung des Arbeitsalltages wünschen sich die Mitarbeiter insbesondere einen Laptop, einen höhenverstellbaren Schreibtisch, einen Bürostuhl, einen Monitor beziehungsweise Bildschirm, eine Tastatur sowie eine Computermaus und einen Laptopstand. Außerdem fühlen sich die Befragten hauptsächlich durch folgende Belastungsfaktoren an ihrem Arbeitsplatz belastet: Ständiges Sitzen, Bewegungsmangel bei der Arbeit sowie die fehlende Zeit für eine gesunde Essenzubereitung und körperliche Aktivität.
Schlussfolgerung: Für eine gesundheitsförderliche Arbeitsgestaltung wurden Handlungsmaßnahmen wie das Eisenhower-Prinzip, Kompetenzstärkung durch Schulungen, Aktive Pause und Lunchworkout, Team-Psychologe und eine ergonomische Arbeitsmittelausstattung empfohlen.
Einleitung:
Um die Handlungsempfehlungen zur Erhöhung der Wirtschaftlichkeit eines ambulanten Pflegedienstes im ländlichen Raum zu steigern, wurden die Prozesse und Aufgabenbereiche eines ambulanten Pflegedienstes dargestellt und bezüglich ihrer Zeitaufwendungen analysiert.
Methodik:
Die Datenerhebung erfolgte innerhalb von sieben Tagen in den Pflegewohngemeinschaften und neun Tagen im Außendienst. In diesen Zeiträumen wurden mit Hilfe des Laufzettelverfahrens die Zeitaufwendungen für organisatorische Tätigkeiten in den jeweiligen Unternehmensbereichen erhoben. Insgesamt wurden die Daten von 112 Diensten erhoben, davon 49 Dienste in den Pflegewohngemeinschaften und 63 Dienste im Außendienst.
Ergebnisse:
Die durchschnittlichen Zeiten für organisatorische Tätigkeiten ergaben in den Pflegewohngemeinschaften 74.19 Minuten bei einer Rücklaufquote von 92% sowie einer Standardabweichung von knapp 36 Minuten. Vergleichsweise wurden im Außendienst 15,77 Minuten ermittelt, mit einer Standardabweichung von 3,61 Minuten und einer Rücklaufquote von knapp 62%.
Diskussion:
Ineffiziente Mitarbeitereinsatzplanung führt zu hohen innerbetrieblichen Ausgaben, welche auf lange Sicht zu hohen Einbußen für ein Unternehmen führen. Das Verhältnis zwischen Mitarbeitereinsatz und Arbeitsaufwand ist somit relevant für eine wirtschaftliche Gestaltung eines ambulanten Dienstes. Eine Umverteilung der innerbetrieblichen Aufgaben, sowie eine Anpassung der Mitarbeitereinsatzplanung, aber auch eine Erweiterung des Unternehmensportfolios können Möglichkeiten zur Erhöhung der Wirtschaftlichkeit des hier relevanten Unternehmens sein. Dabei spielt auch die Digitalisierung der Pflege eine bedeutende Rolle, somit werden Informationssammlung, und Austausch vereinfacht und beschleunigt. Das Ergebnis aus weniger Zeit für organisatorische Tätigkeiten und mehr Zeit für Patienten ist dabei nicht nur die wirtschaftliche Optimierung eines ambulanten Dienstes, sondern in besonderem Maße die Erhöhung der pflegerischen Qualität auf medizinischer, pflegerischer und sozialer Ebene.
Einleitung/Zielstellung:
Um Sturzrisikofaktoren festzustellen, sturzgefährdete Personen rechtszeitig zu identifizieren sowie Präventionsmaßnahmen effektiv einzuleiten, wurde in fünf vollstationären Einrichtungen der SSH gGmbH eine Analyse der Sturzprotokolle durchgeführt. Die Analyse sollte der Sturzverhinderung bzw. Risikofaktorenreduktion dienen.
Methodik:
Die Datenerhebung erfolgte durch eine Dokumentenanalyse (quantitative Inhaltsanalyse). Es handelte sich um eine retrospektive Vollerhebung. Insgesamt wurden 1728 Sturzprotokolle für ein Jahr ausgewertet.
Ergebnisse:
Der Sturzereignisprotokoll zeigte einige Konstruktionsmängel und wurde in 153 Fällen unvollständig ausgefüllt. Im Wesentlichen ergab sich ein Jahresinzidenz 2,91 Stürzen/Bewohner. Die gestürzte Bewohner waren überwiegend weiblich, durchschnittlich 85,6 Jahre alt und hatten überwiegend den Pflegegrad 4. Bei den Gestürzten handelte es sich zum größten Teil um mobile Bewohner. Pflegeheimbewohner, die in der Einrichtung zwischen 0 und 6 Monate lebten, stürzten häufiger. Bewohner stürzten größtenteils im Winter und in der Nacht. Die Stürze ereigneten sich unbeobachtet in den Bewohnerzimmern. Die Bewohner wurden am meisten im Liegen, unverletzt und mit Hilfsmitteln aufgefunden. Die Auswertung aller sturzbeeinflussenden Diagnosen ergab, dass am häufigsten die Bewohner an Inkontinenz, Demenz, Hypertonie, Herzkrankheit und Sehbeeinträchtigungen litten. Der Body-Mass-Index der gestürzten Bewohner lag zwischen 25 – 30 kg/m². Die gestürzten Personen waren überwiegend multimorbid. Das Häufigkeitsmaximum an der die gestürzten Personen gleichzeitig erkrankt waren, lag bei zehn Krankheiten. Von den Gestürzten trugen ca. 50% kein Schuhwerk.
Diskussion: Auf Grundlage der Ergebnisse entstand ein internes Gesamtüberblick über das Sturzgeschehen in den fünf vollstationären Einrichtungen. Anhand der gewonnenen Daten können die sturzspezifischen Risikokonstellationen ermittelt sowie ein sturzgefährdetes Bewohnerprofil erstellt werden. Darauf basierend kann eine gezielte Maßnahmenimplementierung erfolgen.
Das ökologische Krankenhaus - Eine Analyse des Umweltbewusstseins im Klinikum Altenburger Land
(2021)
Zur Unterstützung des ausgebildeten Klimamanagers soll das aktuelle Umweltbewusstsein der Mitarbeiter*innen im Klinikum Altenburger Land festgestellt werden.Nach einer Identifikation der wichtigsten Handlungsfelder wurden über eine schriftliche Befragung aller Mitarbeiter*innen Daten zu Umweltbewusstsein und Umweltverhalten erhoben.Auf Basis der gewonnen Daten wurden konkrete Maßnahmenvorschläge entwickelt und der Geschäftsleitung übergeben.Der Klinikleitung wird die Gründung einer Umweltarbeitsgemeinschaft empfohlen, welche mit der Prüfung der einzelnen Maßnahmenvorschläge beauftragt wird.
Wie stark haben die Covid-Semester die psychosoziale Situation und Motivation der Studierenden an der WHZ beeinflusst und welche pandemiebedingten Belastungen wirkten sich am stärksten auf das psychische Wohlbefinden der Studierenden aus?
Diese Fragen werden durch eine Online-Fragebogen-Erhebung im Wintersemester 2021/22 an der WHZ beantwortet.
Emotionale Kompetenzen und psychische Gesundheit: Eine Querschnittstudie in Gesundheitsberufen
(2021)
Hintergrund
Im Jahr 2020 waren 5,7 Mio. Menschen in Gesundheits- und Pflegeberufen tätig. Der Kontakt mit anderen Menschen ist in diesen Berufen Teil des Arbeitsauftrags und der Mensch ist der Arbeitsgegenstand.
Ziel der Arbeit
Das Ziel der Arbeit ist die Untersuchung der Auswirkung von psychischer Belastung (Arbeitsintensität, Spielräume), emotionaler Erschöpfung und emotionalen Kompetenzen (Regulation) auf das psychische Wohlbefinden bei Beschäftigten in Gesundheitsberufen.
Material und Methoden
Die Erhebung der Querschnittstudie von 624 Beschäftigten aus der Altenpflege und dem Rettungsdienst (72,5 % weiblich) erfolgte im Rahmen zweier Projekte zur betrieblichen Gesundheitsförderung. Zum Einsatz kamen standardisierte validierte Verfahren, welche mittels Korrelationsanalysen sowie einer hierarchischen Regressionsanalyse zur Vorhersage des psychischen Wohlbefindens ausgewertet wurden.
Ergebnisse
Hohe Arbeitsintensität, hohe Spielräume, hohe emotionale Erschöpfung und eine hohe emotionale Kompetenz (Regulation) tragen zur Aufklärung des psychischen Wohlbefindens bei (R2 = 33 %).
Schlussfolgerung
Anhand der Ergebnisse wird deutlich, dass neben dem Erleben von Arbeit und Gesundheit auch emotionale Kompetenzen einen Einfluss auf die psychische Gesundheit bei Beschäftigten in Gesundheitsberufen haben. Damit leistet die Studie einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung von Maßnahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements in diesen Berufsgruppen.
Durch Strukturveränderungen im Gesundheits- und Pflegebereich zeichnet sich in den vergangenen Jahren ein großer Wandel ab.
Eine große Herausforderung zeigt sich vor allem bei der Besetzung offener Stellen. Seniorenpflegeheime stehen heutzutage im harten Wettbewerb um qualifizierte Pflegekräfte. Im Einzelnen ist damit die hohe Mitarbeiterfluktuation, die Abwanderung von Pflegekräften in Unternehmen mit besseren Bedingungen und der vorherrschende Fachkräftemangel gemeint. Die Fachkräfteprognose für das Jahr 2035 – speziell in Pflege- und Gesundheitsberufen – ist erschreckend. Schätzungsweise wird ein Fachkräftemangel von ca. 270.000 Personen vorherrschen. Diese Veränderungen stellen die Unternehmen vor neue Herausforderungen.
Einer der Schwerpunkte ist, den Mitarbeitern Orientierung, Unterstützung und vor allem Sicherheit zu geben. Teamarbeit gewinnt besonders in Pflegeberufen, aufgrund von Personalengpässen und des demographischen Wandels immer mehr an Gewicht und ist somit unverzichtbar. Führungskräfte müssen ihr eigenes Verhalten reflektieren und auf eine große Menge an Methoden zurückgreifen können, um gezielt und innovativ im Umgang mit ihrem Team zu sein. Von wesentlicher Bedeutung ist die Beziehungsgestaltung im Team. Dabei gilt Offenheit und Sensibilität – besonders im Umgang mit Fehlern – und eine Kommunikation auf Augenhöhe.
Die Mischung der verschiedenen Ansichten, Fähigkeiten und Kompetenzen der Menschen wirkt sich positiv auf die Leistung im Team aus. Prozesse werden schneller bearbeitet und vielseitiger betrachtet. Umfangreiche Arbeitsprozesse können statt von einer Person, von allen Teammitgliedern getragen werden. Bereits Benjamin Franklin erkannte, dass effektives Lernen durch das eigene Handeln geschieht. So gewinnen Personal- oder Teamentwicklungsmaßnahmen – als eine Methode, die auf das aktive und erlebnisorientierte Lernen ausgerichtet ist – in Unternehmen immer mehr an Beliebtheit. Da diese Methoden nicht nur die Weiterentwicklung der Mitarbeiter, sondern auch Kommunikationsförderung zum Ziel haben, werden sie gerne auch in Pflege- und Gesundheitsberufen eingesetzt.
Die Vorteile effektiver Teambildung sind vielzählig. Nach wissenschaftlichem Kenntnisstand erhöhen sie sowohl Produktivität als auch Zufriedenheit der Mitarbeiter. Im gleichen Zuge sinkt die Fehlerrate bei der Aufgabenbearbeitung. Des Weiteren wirken sich derartige Maßnahmen positiv auf die Flexibilität und die Koordinierbarkeit der Mitarbeiter aus. Ein großer Gewinn für Unternehmen, sind selbstreflektierte Mitarbeiter, die über die Rollenverteilung im Team und die eigenen Fähigkeiten Kenntnis haben.
In der Thematik Behinderung hat in den letzten Jahren ein Paradigmawechsel stattgefunden, der nicht zuletzt mit der UN-Behindertenrechtskonvention und den daraus resultierenden Gesetzesänderungen seinen Ursprung fand. (vgl. Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung 2020).
Die Abkehr vom medizinischen Rehabilitationsmodell, der Zentralisierung und Separierung behinderter Menschen ohne Mitspracherechte hin zu Inklusion, Teilhabe in allen Bereichen zu einer lebensweltbezogenen Behindertenarbeit ist das Ziel. (vgl. KSV Sachsen 2020)
Die Forschungsfrage dieser Masterarbeit überprüft die Rahmenbedingungen, welche ein Inklusionsunternehmen beachten sollte, um Arbeitsplätze am ersten Arbeitsmarkt für behinderte Menschen nachhaltig zu schaffen. Die Überprüfung erfolgt anhand eines Praxisbeispiels, einem Supermarkt im ländlichen Raum mittels der Methodik der qualitativen Inhaltsanalyse von Dokumenten nach Philipp Mayring.
Im Ergebnisteil zeigen Chancen und Risiken Inklusionsunternehmen einen Handlungsspielraum auf.
Ziel
Anhand aktueller und zukünftiger physiotherapeutischer Schwerpunktthemen soll der Behandlungsbedarf in Deutschland eruiert werden. Die Behandlungsbedarfe und die dafür notwendige
Aus- und Weiterbildung sollten das oberste Entscheidungskriterium für Bildungsinhalte und die
Entscheidungsgrundlage der Politik zur Voll- bzw. Teilakademisierung sein. So kann langfristig sichergestellt werden, dass die Ausbildung die zukünftigen Therapeuten auch zur Behandlung der
aktuellen Diagnosen und Problemstellungen befähigt.
Methodik
Der Behandlungsbedarf wird aus dem Heilmittelbericht der AOK, der GKV-Schnellinformation-Hilfsmittel und der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt eruiert. Experteneinschätzungen von
Lehrbeauftragten in physiotherapeutischen Berufsfachschulausbildungen und Bachelorstudiengängen wurden mittels quantitativem, standardisiertem Online-Fragebogen eingeholt. Die Reichweite des Verbandes Leitender Lehrkräfte für Schulen für Physiotherapie in Deutschland e.V. wurde genutzt. Zur
Inhaltsvalidation von Bedarf und Bildung wurde ein abgewandeltes Lawshe-Verfahren genutzt. Der Fragebogen wurde überwiegend mit deskriptiver Statistik ausgewertet.
Ergebnisse
Die Ergebnisse sprechen für die entstandene Gelegenheitsstichprobe von 61, in der physiotherapeutischen Lehre tätigen, Experten und die damit verbunden Berufsfachschul- und
Studiengänge. 95% der Diagnosen werden in den Bildungsgängen mindestens auf Grundlagenniveau
ausgebildet. Primärqualifizierende Studiengänge (2,75) bereiten laut Expertenmeinung in Summe
genauso gut auf Behandlungsbedarfe der Bevölkerung vor, wie Berufsfachschulen (2,8). Aus dem Behandlungsbedarf resultiert eine Patientengruppe, die durch die gesellschaftliche Entwicklung wachsen wird und ohne den Einsatz akademischer Techniken auskommt. Bei einer Teilakademisierung bietet diese Gruppe die Grundlage für eine mögliche Aufgabenteilung zwischen akademischen und nicht-akademischen Therapeuten. Die Experten unterstützen eine Integration von Zertifikatspositionen in die Ausbildung / das Bachelorstudium. In genannter Reihenfolge werden diese gewichtet:
1. Screeningverfahren, 2. Manuelle Therapie, 3. KG-Gerät, 4. Manuelle Lymphdrainage.
Die Spezialisierung der Ausbildung / des Bachelorstudiums wird durch die Experten aus unterschiedlichen Gründen abgelehnt.
Schlussfolgerung
Die abgebildeten Studiengänge bereiten diagnosespezifisch und im Sinne praktischer Module, ebenso wie die Berufsfachschulausbildung, vollumfänglich auf den eruierten Behandlungsbedarf vor. Von den Vorteilen der Akademisierung sollten alle Therapeuten profitieren. Sollte sich die Politik dennoch für eine Teilakademisierung entscheiden, ergibt sich aus dem Behandlungsbedarf eine Patientengruppe deren Behandlung womöglich ohne akademischen Abschluss weiterhin zufriedenstellend möglich sein wird. Die Integration von Zertifikatspositionen in das flächendeckende Bachelorstudium wird durch die Experten befürwortet, die Spezialisierung hingegen nicht. Die Datenerhebung lässt keine Rückschlüsse auf die Grundgesamtheit zu.
Im Bereich der chronischen Gelenkpathologien zählt die Osteoarthrose zu den weltweit am häufigsten vorkommenden Störungen des Skelettsystems. Die Kniegelenksarthrose macht dabei den größten Anteil aus und kann durch eine degenerative oder traumatisch bedingte Meniskusläsion verstärkt werden. (vgl. Fuchs et al., 2013, S.678)
Aufgrund der aktuellen Corona-Situation, in der viele Menschen in Isolation leben müssen, konnten bereits Verschlechterungen der Schmerzintensität und der Gelenkfunktion bei Hüft- und Kniepatienten gemessen werden. Des Weiteren sank die Teilhabe von körperlichen Aktivitäten. (vgl. Endstrasser et al., 2020) Das ist ein Problem, da laut AWMF Leitlinie mit 100% Konsens bestätigt wurde, dass Muskelaufbau, Konditions- und Mobilitätstraining zum Erhalt bzw. Verbesserung der Gelenkfunktion dienlich sind. (vgl. Stöve et al., 2018, S.35)
Die fortschreitende Digitalisierung könnte hierbei eine Schlüsselposition für Patienten einnehmen, die selbständig und angeleitet zuhause trainieren wollen, indem adäquate Tools entwickelt werden.