Charakterisierung von Gruppen informell Pflegender. Eine Clusteranalyse am Beispiel Sachsens.

  • Hintergrund und Zielstellung: Infolge des demographischen Wandels ist auch in Zukunft von einem weiteren Anstieg pflegebedürftiger Menschen in Deutschland auszugehen [1]. Einen zentralen Bestandteil der Pflegeversorgung stellen pflegerische Tätigkeiten durch Angehörige dar [2]. Die Übernahme von Unterstützungsleistungen ist vermehrt mit einer physischen sowie psychischen Mehrbelastung der informell Pflegenden verbunden [6; 14]. Ziel der Arbeit, ist die Identifizierung und Charakterisierung von Gruppen informell Pflegender in Bezug auf ihr Wohlbefinden. Methodik: Die empirische Untersuchung basierte auf einer Umfrage zur häuslichen Pflege in Sachsen aus dem Jahr 2019, welche als explorative Arbeit Erkenntnisse über die Pflegesituation in Sachsen liefern sollte. Im Anschluss an eine deskriptivstatistische Analyse des Datensatzes, von sowohl informell Pflegenden als auch Nicht-Pflegenden, schloss eine Two-Step-Clusteranalyse mit ausschließlich informell Pflegenden an. Ergebnis: Für die deskriptive Datenanalyse, zur Näherung des nicht selbst erhobenen Datensatzes anhand zentraler soziodemografischer Merkmale, standen nach der Datenbereinigung 1.700 gültige Fragebögen zur Auswertung zur Verfügung. Der Netto- Stichprobenumfang für die Clusteranalyse umfasste 178 Probanden, welche in die Angehörigenpflege involviert waren. Die Clusteranalyse ergab zwei Gruppen pflegender Angehöriger in Sachsen, welche sich durch ein unterschiedliches Belastungserleben und verschiedene soziodemografische Faktoren differenzierten. Schlussfolgerung: Informell Pflegende in Sachsen stellen keine homogene Gruppe dar. Abhängig von verschiedenen soziodemografischen Faktoren bzw. dem Pflegeaufwand und -situation sind sie mit unterschiedlichen Herausforderungen in der Angehörigenpflege konfrontiert, welche sich unmittelbar in ihrem Wohlbefinden widerspiegeln. Zur Erreichung einer gezielten Belastungsminderung für pflegende Angehörige bedarf es der Kooperation und konstruktiven Zusammenarbeit von politischen Entscheidungsträgern, Pflege- und Krankenkassen sowie den verschiedenen Akteuren der Gesundheits- und Pflegeversorgung. Die Ergebnisse dieser Arbeit können zur (Weiter-) Entwicklung von Angeboten auf unterschiedlichen Ebenen genutzt werden.

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Metadaten
Author:Tim Tischendorf
Advisor:Tom SchaalORCiDGND
Document Type:Bachelor Thesis
Language:German
Name:Westsächsische Hochschule Zwickau
Kornmarkt 1, 08056 Zwickau
Date of Publication (online):2023/05/23
Year of first Publication:2023
Publishing Institution:Westsächsische Hochschule Zwickau
Tag:Angehörige; Clusteranalyse; Pflege; Wohlbefinden; informell
Page Number:42
Faculty:Westsächsische Hochschule Zwickau / Gesundheits- und Pflegewissenschaften
Release Date:2023/06/13