Psychische Gesundheit und Hashimoto-Thyreoiditis. Ein Scoping Review zur Bewertung der Prävalenz von Depressionen bei Betroffenen im Erwachsenenalter
- Hintergrund: Die Hashimoto-Thyreoiditis ist eine weit verbreitete Autoimmunerkrankung der Schilddrüse, die zu einer chronischen Entzündung führt. Obwohl die genauen Ursachen noch nicht vollständig geklärt sind, gibt es immer mehr Hinweise darauf, dass Hashimoto Thyreoiditis die Prävalenz von Depressionen beeinflusst und beide Erkrankungen miteinander verbunden sind. Beide Erkrankungen haben erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität der Betroffenen. Daher ist es entscheidend, die Beziehung zwischen ihnen zu verstehen, um gezielte Behandlungsansätze zu entwickeln und das Bewusstsein für die psychischen Herausforderungen im Zusammenhang mit Hashimoto-Thyreoiditis zu schärfen.
Zielsetzung: Die vorliegende Arbeit untersucht, inwiefern die Erkrankung Hashimoto Thyreoiditis die Prävalenz von Depressionen bei Betroffenen im Erwachsenenalter beeinflusst.
Methodik: Die Methodik dieser Arbeit orientierte sich an der Methodologie des Joanna Briggs Institute für Scoping Reviews. Die Recherche wurde durch eine dreistufige Suchstrategie durchgeführt und umfasste die Datenbanken und Suchoberflächen EBSCO, Livivo, MEDLINE via PubMed, Scopus, ProQuest, Web of Science sowie die Hochschulbibliothek der Westsächsischen Hochschule in Zwickau. Es wurden alle deutsch- und englischsprachigen Evidenzen, unabhängig von ihrer Qualität, einbezogen. Die gesamte Durchführung der Arbeit
wurde von einem einzelnen Reviewer vorgenommen.
Ergebnisse: Im Rahmen der Überprüfung der verfügbaren Evidenz wurden insgesamt 480 Datensätze identifiziert und gesichtet, aus denen sechs Volltexte in das vorliegende Review eingeschlossen werden konnten. Die Ergebnisse legen nahe, dass die Prävalenz und Inzidenz von Depressionen bei betroffenen Erwachsenen deutlich erhöht ist. Darüber hinaus deuten die Befunde darauf hin, dass Betroffene ebenfalls eine höhere Prävalenz weiterer psychischer Erkrankungen, wie Angst- und Zwangsstörungen, aufweisen.
Diskussion: Trotz der erzielten Ergebnisse müssen potenzielle methodische Einschränkungen des Reviews sowie mögliche Limitationen der eingeschlossenen Studien berücksichtigt werden. Zur Beantwortung der Forschungsfrage konnten lediglich sechs Studien einbezogen werden, wobei keine graue Literatur berücksichtigt wurde. Dennoch wird deutlich, dass ein Zusammenhang zwischen psychischen Erkrankungen und Hashimoto Thyreoiditis besteht. Die Ergebnisse werfen jedoch weitere Fragen auf, weshalb spezifische Mechanismen, langfristige Auswirkungen, Begleiterkrankungen, die Wirksamkeit von Behandlungen und psychosoziale Faktoren weiterhin genauer untersucht werden sollten.