ZwIKSprache: Zwickauer Forum Interkulturelle Kommunikation und Sprache
Online-Reihe der Fakultät Angewandte Sprachen und Interkulturelle Kommunikation
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This chapter examines the innovative integration of AI chatbots, specifically focusing on Mizou, as a tool for French language acquisition among business administration students. Recognising the crucial role of learners’ technical language skills in global business environments, the study examines the advantages of employing chatbots for personalised and flexible learning experiences. These advantages include the provision of immediate feedback, the simulation of realistic business scenarios, and the delivery of tailored language support catering to individual student needs. The research hones in on the chatbot's interactive behavior with students learning about the nuances of the marketing mix in French, a key concept in business studies. Through the implementation of guided inquiry, scaffolding techniques to progressively build knowledge, and strategic bilingual communication, the chatbot facilitates vocabulary acquisition and the enhancement of conceptual understanding. A qualitative study, involving thirteen students at a German university of applied sciences, assesses the chatbot's multifaceted pedagogical approach. Findings highlight its potential to enhance students’ language skills, encourage their critical thinking and to prepare them for effective communication in diverse, global business environments.
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Im ukrainischen Fremdsprachen-Unterricht wurden an Schulen und Universitäten bis vor Kurzem vier Fremdsprachen angeboten: Englisch, Deutsch, Französisch und Spanisch. Dabei lernten noch vor einigen Jahrzehnten etwa 20% aller Lerner Deutsch als Fremdsprache. Inzwischen hat sich die Situation zum Schlechteren für das Deutsche entwickelt. Dessen Anteil als erste Fremdsprache ist katastrophal gesunken. Jedoch wird es in der Ukraine immer noch gern als zweite oder dritte Fremdsprache gelernt. Es wäre sehr schade, wenn Deutsch von der Fremdsprachen-Landschaft in der Ukraine verschwinden würde, denn diese Sprache hat tiefe Wurzel in verschiedenen Teilen der Ukraine geschlagen und ist eng mit der ukrainischen Kultur verbunden. Bei der aktuellen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Lage der Ukraine, die durch die russische Aggression gefährdet ist, kann man kaum Fortschritte in diesem Bereich erwarten. Andererseits ist das Engagement ukrainischer Germanist:innen und die Unterstützung ausländischer Partner so stark, dass man doch optimistisch in die Zukunft des ukrainischen DaF-Unterrichts schauen kann. Besondere Hoffnungen verbindet man mit dem angestrebten Kriegsende und dem EU-Beitritt der Ukraine. Es ist durchaus möglich, dass in absehbarer Zeit die Ukraine zahlreiche Fachleute mit Deutschkenntnissen brauchen wird. Darauf soll sich nun der ukrainische DaF-Unterricht vorbereiten.
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Der Artikel schließt an Forschungsarbeiten von Ines Busch-Lauer im Bereich des wissenschaftlichen Schreibens an und untersucht spezifische Herausforderungen für internationale Studierende. Im Fokus stehen Abschlussarbeiten, die von den Autorinnen am Herder-Institut der Universität Leipzig sowie der Friedrich-Schiller-Universität Jena betreut wurden, in denen Studierende eine eigene empirische Studie durchgeführt haben. Die Autorinnen weisen nicht nur auf Möglichkeiten studienbegleitender Seminarangebote hin, sondern zeigen an konkreten Beispielen, auf welche Stolpersteine in der Betreuung des Schreibprozesses geachtet werden sollte. Abschließend wird für die curriculare Verankerung von Seminaren plädiert, die speziell auf das Schreiben akademischer Texte abzielen, um die wissenschaftlichen Kompetenzen der Studierenden nachhaltig zu stärken.
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Handlungsorientierte Fremdsprachendidaktik: Überlegungen zu Inhaltsverzeichnissen in DaF-Lehrwerken
(2025)
Der Artikel untersucht den handlungsorientierten Ansatz in DaF-Lehrwerken und analysiert dabei insbesondere die Inhaltsverzeichnisse von 18 Lehrwerken aus den Jahren 1979 bis 2022. Im Fokus stehen die Formulierungen von Sprachhandlungen und Unterschiede in der Interpretation des Handlungsbegriffs. Es wird festgestellt, dass moderne Lehrwerke oft kontroverse Formulierungen enthalten, die den handlungsorientierten Ansatz nicht optimal unterstützen. Während der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen (Glaboniat et al. 2017) eine enge, sprachdidaktisch fundierte Definition von Sprachhandlungen verwendet, neigen die Autor/innen der Lehrwerke dazu, den Begriff weit zu fassen und mit Kommunikation gleichzusetzen. Diese Diskrepanz führt zu Unklarheiten in der didaktischen Umsetzung. Der Artikel argumentiert, dass die enge Interpretation des Handlungsbegriffs sinnvoller ist, da sie eine klare Verbindung zwischen sprachlichen Mitteln und kommunikativen Zielen ermöglicht. Dies eröffnet umfassendere Möglichkeiten für die Entwicklung von Aufgaben, die den Lernprozess im DaF-Unterricht fördern.
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Im Beitrag wird eine kontrastive Analyse der Kundenkommunikation der Fluggesellschaften Austrian Airlines und Air France im sozialen Netzwerk Facebook vorgenommen, wobei neben den Posts der Unternehmen die Reaktionen der KundInnen und die sich daran anschließende Kommunikation der Fluggesellschaften untersucht werden. Die Studie ist qualitativ orientiert und basiert auf insgesamt 20 Posts sowie 200 Kommentaren, die im Juli 2022 erhoben worden sind. Die sprachlichen Besonderheiten, die thematische Strukturierung sowie die multimodale Gestaltung der Posts werden anhand der Methoden der Textlinguistik, der kritischen und der multimodalen Diskursanalyse ausgewertet.
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Eine wesentliche Eigenschaft des Internets als Kommunikationskanal ist, dass hier die Möglichkeit geboten wird, dass sich Individuen mit ähnlichen Interessen einfach und direkt zusammenschließen können, um die gemeinsamen Interessen zu besprechen. Ein Beispiel solcher Zusammenschlüsse sind Patienten-Patienten-Foren. In diesem Beitrag werden Teile von zwei Interaktionen auf einem solchen Forum daraufhin analysiert, mit welchen Strategien der gemeinsame Wissensaufbau durchgeführt wird. Dabei stehen im Mittelpunkt die Komplexität angebotener kausaler Erklärungen und darauf aufbauend eine Charakterisierung der Beiträge dazu, wie die Sender der Posts die durch die Erklärungen signalisierte Wissensasymmetrie bearbeiten.
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Die französischsprachige Handschrift Mscr.Dresd.k.276.g der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden ist ein bisher noch unerforschter Zeuge des 18. Jahrhunderts. Die in ihr behandelten Inhalte von Glaubensfreiheit, der Existenz einer übermenschlichen Kraft und das Erkennen dieser Kraft im Alltag erfuhren im Zuge der Gründung von Akademien wie der Royal Society, der Académie royale des sciences und der Preußischen Akademie der Wissenschaften eine neue Wissenschaftlichkeit. Anhand einer philologisch-translatologischen Analyse der Handschrift zeigt sich einerseits, wie diese theologischen, philosophischen und politischen Themen zwischen Großbritannien, Frankreich und dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation nicht zuletzt anhand von Übersetzungen zirkulierten. Andererseits wird durch den medialen Austausch mittels Handschriften und Drucken deutlich, dass die Kommunikation über diese Themen auch außerhalb der Akademien standfand. Die vormaligen religiösen, weltlichen, sozialen oder regionalen Grenzen, die der Kommunikation über Wissen und Wissenschaft sowie ihrer Kommunikationsträger gesetzt wurden, verblassten im 18. Jahrhundert. Hiervon legt stellvertretend die Entstehung und Rezeption von Mscr.Dresd.k.276.g Zeugnis ab.
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In diesem Beitrag soll aufgezeigt werden, wie sich der zunächst in als Erzbischof von Buenos Aires gehaltenen Predigten formulierte und dann erstmals außerhalb von Lateinamerika in der an ein internationales Publikum gerichteten Apostolischen Exhortation Evangelii Gaudium (2013) von Papst Franziskus verwendete spanische Neologismus cultura del descarte im Verlauf der folgenden beiden Enzyklika zu einem theologischen Fachterminus entwickelt, der nunmehr zunehmend – wie auch seine italienische Übersetzung cultura dello scarto – in der theologischen Forschung benutzt wird und als soziologischer Terminus auch darüber hinaus.
Anschließend soll die Problematik der Übersetzung des Terminus in verschiedene romanische und germanische Sprachen sowie ins Lateinische näher beleuchtet werden einschließlich der Problematik der ebenfalls im Spanischen terminologisch benutzten Derivationen (Verb: descartar, Adjektive: descartable, descartado und Substantiv: descartado). Abschließend wird aufgezeigt werden, aus welchen Gründen das häufig im Deutschen verwendete Übersetzungsäquivalent Wegwerfkultur zu einer Verkürzung des theologischen Ansatzes von Papst Franziskus bei der Rezeption im deutschen Sprachraum führt.
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Der Beitrag beschäftigt sich mit der Sprache des Square Dance. Diese ist durch rekurrente Anweisungen zur Ausführung von Tanzschritten und Bewegungen gekennzeichnet, die aufgrund ihrer Mehrgliedrigkeit, relativen Stabilität sowie zumeist Idiomatizität in den Bereich der Phraseologismen eingeordnet werden können. In der Praxis des Square Dance zeigt sich jedoch, dass Caller in einem bestimmten Rahmen bewusst Modifikationen von Square-Dance-Calls vornehmen und dass ihre Kreativität von den Tänzern geschätzt wird. Der Beitrag beschreibt und klassifiziert zu beobachtende Abweichungen und zeigt dadurch, wie kreativer Sprachgebrauch vom Zusammenspiel zwischen Festgeprägtem und Innovativem lebt.
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Ein Franzose und eine Deutsche möchten in Frankreich heiraten. Sie gehen fest davon aus, dass das innerhalb der EU kein großes Problem darstellen wird. Doch diese Annahme täuscht, denn sie stoßen auf eine Kombination zahlreicher juristischer, fachsprachlicher, menschlicher und interkultureller Probleme und Fragen. Die vorliegende Fallstudie, die auf Emails mit den jeweiligen Ämtern in Deutschland und Frankreich, Auszügen aus Dokumenten und einem Gesprächsprotokoll eines Gesprächs mit dem Paar basiert, zeichnet den Weg der Verlobten bis zur Eheschließung aus ihrer subjektiven Perspektive nach. Die Komplexität interkultureller Fachkommunikation an der Schnittstelle zwischen Interkultureller Kommunikation und Fachtextpragmatik kann hier somit an einem konkreten Beispiel und aus der Sicht von zwei betroffenen EU-BürgerInnen aufgezeigt werden.
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Grundlage des Artikels ist die Kooperationsvereinbarung zwischen der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) und dem Eisenbahnunternehmen Die Länderbahn GmbH (DLB). An mehreren Beispielen werden die im Laufe von sechs Jahren angeeigneten Wissensbestände der Fachgruppe Fachbezogene Sprachausbildung an der Fakultät Angewandte Sprachen und Interkulturelle Kommunikation dokumentiert. Dabei soll der Blick auf die Lehrkräfte selbst gerichtet werden, die sich der für sie tendenziell unbekannten Fachsprache neu widmen müssen. Es soll deutlich werden, welche Besonderheiten das breit abgesteckte Themengebiet Eisenbahnsprache vorhält. Konkret geht der Artikel auf die Besonderheiten von Signalen als spezielles visuelles Sprachsystem sowie auf die Prioritätensetzung ein, die im Eisenbahnbetrieb flächendeckend beachtet werden müssen. Deswegen ist sie Basis für viele Entscheidungen, die Fahrgäste betreffen und diesen erklärt werden müssen. Schließlich wird die mündliche Sprache im Dialog zwischen TriebfahrzeugführerInnen und FahrdienstleiterInnen einem genaueren Blick unterzogen.
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Ines und die Eisenbahn
(2025)
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Mit dieser Festschrift ehren die Fakultät Angewandte Sprachen und Interkulturelle Kommunikation der Westsächsischen Hochschule Zwickau und die Beiträgerinnen und Beiträger die Sprachwissenschaftlerin Ines-Andrea Busch-Lauer. Es finden sich Beiträge aus den Bereichen Fachkommunikation, Fachterminologie, Wissenschaftskommunikation, Wirtschaftskommunikation sowie Fachdidaktik.
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Reisende aus dem nördlicheren Europa, welche erstmalig auf die "Australische Silhouette" der Eukalyptusbäume in Portugal treffen, können sich vielleicht nicht vorstellen, dass dieser Baum aus der Familie der Myrtengewächse (mit mehr als 750 Unterarten) erst Mitte des 19. Jahrhunderts nach Portugal kam und dort dann auch erst in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts zum größten Zelluloselieferanten wurde. Die auf der griechisch-lateinischen Botanik-Nomenklatur fußende Bezeichnung <eucalipto> wird Teil des portugiesischen Wortschatzes für primär- und sekundärsprachlichen Unterricht. Nun könnte man in naiver Weise annehmen, die Populärsprache habe diese Vokabel mehr oder weniger nahe der wissenschaftlichen Bezeichnungsbasis reproduziert. Doch da überraschten dann vielleicht unsere Funde in den von Manuel de Paiva Boléo (Coimbra) zwischen 1942 und 1974 durchgeführten dialektologischen Befragungen. Ein Forschungsversuch auf dem Gebiet eher neuzeitlicher sprachlich-sprachwissenschaftlicher Archäologie führt zu Belegen für mehr als 300 sprech-sprachliche Ausdrücke, die morphologisch und phonetisch mehr oder weniger deutlich vom Standard der Schriftsprache abweichen.
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As respostas curtas do português (cf. Carreira/ Boudoy 1997: 264-266; Gärtner 1998: 664-672; Oliveira 2000) constituem uma das dificuldades de aprendizagem para falantes de línguas que possuem e usam preferencialmente partículas responsivas afirmativas como no alemão ja (cf. Schmidt-Radefeldt 1980) ou no francês oui. Como os estudos de Eliasson (2012: 126-151; 2015) mostram, isso vale também para a aquisição por crianças em contextos bilíngues cuja L1 mais fraca é o português e a L1 mais forte faz uso de partículas afirmativas.
As respostas curtas do português podem ser consideradas como construções responsivas no sentido de Linell (2005: 55), uma vez que a sua forma gramatical depende do enunciado anterior (cf. Schmidt-Radefeldt 1978: 57-109). Portanto, são construções que não podem ser descritas sem considerar sua função comunicativa na interação. Por isso, este fenômeno do português é um bom exemplo das vantagens que apresenta uma abordagem comunicativa da gramática.
Assim, este trabalho tem por objetivo apresentar um balanço da descrição das respostas curtas afirmativas na gramaticografia do português e na pesquisa linguística, para depois analisar, em um corpus de interações reais, o uso das respostas curtas É e Tá, não consideradas na gramaticografia e pouco consideradas nas pesquisas linguísticas; também serão analisados os casos de intensificação da resposta.
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Neste trabalho, apresentamos algumas observações sobre a descrição das construções impessoais em português no quadro da gramática comunicativa, isto é, uma gramática que se dirige especialmente aos aprendizes de língua não materna e que tem por objetivo a inclusão, na descrição do funcionamento da língua, dos processos e fenômenos discursivos e comunicativos. Utilizando um corpus misto, que contém tanto exemplos fabricados quanto ocorrências autênticas, procuramos identificar estratégias linguísticas e enunciativas, além de fatores pragmáticos e sociolinguísticos que determinam a escolha, pelo locutor, das construções em questão, fazendo regularmente referência a suas características morfossintáticas.
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O tema central deste capítulo é a “avaliação da competência comunicativa oral” em português língua estrangeira. As considerações aqui apresentadas decorrem da experiência de formação complementar de professores de português para estrangeiros (PLE) no âmbito das atividades extensionistas do Núcleo de Pesquisa e de Ensino de Português Língua Estrangeira/Segunda Língua da Universidade do Estado do Rio de Janeiro (NUPPLES/UERJ). Do ponto de vista teórico, este trabalho se apoia em estudos sobre o ensino de (português) língua estrangeira e sobre avaliação da competência comunicativa em língua, buscando – ao mesmo tempo em que apresenta ideias importantes sobre esses dois pontos de apoio – articulá-los ao processo de formação de professores. Como resultado da experiência de formação e da reflexão teórica, apresenta-se uma “ficha de avaliação” com critérios para nortear a avaliação da competência comunicativa oral de aprendizes estrangeiros, quando da aplicação de instrumentos específicos.
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In allen romanischen Sprachen ist es möglich, auf einen Sachverhalt nach dem Äußerungszeitpunkt durch Präsensformen im Zusammenspiel mit Temporalangaben zu referieren. Im Portugiesischen, Spanischen und Französischen gibt es außerdem Verbalperiphrasen um die sogenannte nahe Zukunft (Futur Proche) auszudrücken. Diese Verbalperiphrasen werden besonders in der gesprochenen Sprache verwendet. Im Italienischen hingegen gibt es keine Verbalperiphrase zur Bezeichnung des nahen Futurs. In dieser Sprache wird das sogenannte Futuro Semplice benutzt. In den anderen erwähnten romanischen Sprachen gibt es ebenfalls ein Futurum simplex, das innerhalb der jeweils spezifischen Grammatik der jeweiligen romanischen Sprache in unterschiedlichen Textsorten benutzt wird, besonders in der Schriftsprache. In der mündlichen Kommunikation wird das Futurum simplex weniger häufig verwendet. Dieses Futurum simplex der romanischen Sprachen wird im Deutschen in der geschriebenen Sprache durch das sogenannte Futur I (werden + Infinitiv) ohne Modalfaktor (cf. Zemb 1978: 466) wiedergegeben, in der gesprochenen Sprache durch das Präsens in Verbindung mit Temporalangaben. Ziel dieses Beitrags ist es nun, einen Überblick über die Darstellung des Futurum Simplex in Grammatiken und Lehrbüchern des Portugiesischen, Spanischen, Französischen und Italienischen aus dem deutschsprachigen Raum zu geben.