Auswertung eines Pilotprojektes zur Optimierung des Behältermanagements der Brose Gruppe Europa
- Das Behältermanagement der Firma Brose weist ein hohes Optimierungspotenzial auf. Um ein Verständnis für das Thema zu entwickeln, sind zunächst einige theoretische Grundlagen erklärt. Daraus geht hervor, dass besonders Mehrwegleergüter eine verstärkte Steuerung und Kontrolle erfordern. Damit verbunden sind die Einführung von Behälterkreisläufen und die Führung von Behälterkonten. In letzter Zeit sind verstärkt Probleme im Bereich des Behältermanagements aufgetreten. Zum einen ist die systemseitige Abbildung der Prozesse nicht mehr zeitgemäß, zum anderen entspricht der Behälterreinigungsgrad nicht mehr den gestellten Anforderungen. Behälterbewegungen werden im SAP durch Behälterkonten visualisiert. Dabei werden Ein- und Ausgänge entsprechend der Lieferanten und Kunden verbucht. Im Speziellen die Lieferanten haben die Pflicht, die bei ihnen ablaufenden Bewegungen festzuhalten und an die Leergutabteilung von Brose Coburg zu übermitteln. Da jedoch viele nicht mit SAP arbeiten und Daten damit nicht automatisch übertragen werden, erhält die Leergutabteilung Excel-Dateien, welche ins SAP geladen werden müssen. Dies stellt ein erstes Problem dar: Es gibt kein einheitliches System und keine einheitliche Arbeitsweise für alle Beteiligten. Die Vorgänge sind durch eine Vielzahl an Schnittstellen und manuellen Eingaben geprägt. Da die verschickten Leergüter oftmals Eigentum von Brose sind und damit Kapitalgegenstände darstellen, ist besonders darauf zu achten, diese auch zurück zu bekommen. Dazu werden die verbuchten Bewegungen von Brose mit denen der Lieferanten, die in den Excel-Dateien dokumentiert werden, abgeglichen. Dies wird mit einer Transaktion im SAP von der Leergutabteilung Brose Coburg gemacht. Werden beispielsweise fünf Europaletten anhand einer Lieferscheinnummer an einen Lieferanten geschickt, muss er diese anhand dieser Nummer auch verbuchen. Gibt es dabei keine Abweichungen, verläuft die Arbeit fehlerfrei und ist zügig zu erledigen. Häufig gibt es jedoch Abweichungen, wenn bspw. nur vier statt fünf Paletten verbucht wurden. An dieser Stelle müssen Nachforschungen angestellt und Belege beschafft werden, um diese Unstimmigkeiten zu lösen. Allerdings ist dies problematisch, da die Abgleiche erst am Ende eines Monats für den Vormonat gemacht werden und Vorgänge damit weit in der Vergangenheit liegen und nur schwer nachvollziehbar sind. Viele Lieferanten bekommen auf Grund hoher Qualitätsanforderungen ihrer Teile gereinigtes Leergut von Brose. Die Reinigungsanlage vom derzeitigen externen Dienstleister (EDL) D+S ist jedoch nicht mehr in der Lage, Behälter rückstandslos zu reinigen. Um diese Probleme zu beheben, wurde ein Pilotprojekt mit einem neuen EDL sprintBOX gestartet. Als teilenehmender Lieferant wurde rekuplast ausgewählt. sprintBOX verfügt über modernere Reinigungsanlagen, sowie ein eigens entwickeltes Online-Portal, in dem eingehender Leergüter zeitnah gebucht und bestätigt werden. Zur Einschätzung, inwieweit die veränderten Prozesse bestehende Probleme lösen, wurde eine Nutzwertanalyse durchgeführt. Die Ergebnisse dieser sind Verbesserungen in allen Punkten. Abweichungen beim Kontenabgleich sind nicht mehr vorhanden, die Arbeitsweise für alle einheitlich und jeder benutzt das gleiche System. Der Lieferant erhält zudem vollständig gereinigte Behälter, um die Lieferung qualitativ einwandfreier Teile zu ermöglichen. Wie nach dem Pilotprojekt weiter verfahren wird, muss noch geklärt werden, da ein wichtiger Faktor zur Beurteilung der neuen Prozesse in der Arbeit nicht berücksichtigt wurden: die Kosten. Diese gilt es noch zu ermitteln um einen Vergleich zu den bisherigen Ausgaben zu erhalten und diese mit dem gesteigerten Nutzen abzuwägen.
Author: | Stephanie Tröger |
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Advisor: | Matthias SchwarzGND, Klaus Wich-Heiter |
Document Type: | Bachelor Thesis |
Language: | German |
Name: | Brose Fahrzeugteile GmbH & Co. KG, Coburg Ketschendorfer Straße 38-50, 96450 Coburg |
Date of Publication (online): | 2017/03/31 |
Year of first Publication: | 2014 |
Granting Institution: | Westsächsische Hochschule Zwickau, Westsächsische Hochschule Zwickau |
Date of final exam: | 2014/08/20 |
Tag: | Behältermanagement |
Page Number: | 57 Seiten, 9 Abb., 7 Tab., 70 Lit. |
Faculty: | Westsächsische Hochschule Zwickau / Sprachen |
Release Date: | 2017/03/31 |